Gabriel Barylli (* 31. Mai 1957 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur.
Leben
Gabriel Barylli entstammt einem musikalischen Elternhaus. Sein Vater, der Geiger Walter Barylli, war langjähriger Konzertmeister und Vorstand der Wiener Philharmoniker, seine Mutter Elsa eine Sängerin.[1][2]
Er absolvierte eine Schauspiel- und Regieausbildung am Wiener Max-Reinhardt-Seminar und wurde 1979 am Wiener Burgtheater engagiert.[3] Es folgten Verpflichtungen am Berliner Schillertheater, bei den Salzburger Festspielen sowie am Wiener Theater in der Josefstadt. 1980 debütierte Barylli unter der Regie von Wolfgang Glück als Filmschauspieler in Der Schüler Gerber.[4]
Sein erster Roman Butterbrot (1988) wurde über 200.000 Mal verkauft. Seit der Bühnen-Uraufführung im selben Jahr spielten über 120 Bühnen das Stück, unter anderem in New York City und Rom. Sein Stück Honigmond wurde ebenfalls häufig inszeniert Beide Theaterstücke wurden von Barylli als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller für das Kino verfilmt. Für Butterbrot bekam Barylli 1989 den Bayerischen Filmpreis für die besten Dialoge.[5]
Für das Mozart-Jubiläumsjahr schrieb Barylli im Auftrag der Wiener Kammeroper im Auftrag der „Mozartjahrgesellschaft“ die konzentrierte Fassung der Zauberflöte – „Sarastros Traum“, die 2005 uraufgeführt wurde.[6][7]
Barylli war in Fernsehfilmen für Drehbuch und Regie verantwortlich oder als Schauspieler aktiv. Im Jahr 2011 war er im Kinofilm Baked Beans verantwortlich für Regie, Hauptrolle, Drehbuch.[8]
2012 erschienen der erste Teil der Trilogie der Sehnsucht – Paradies sowie der zweite Teil Beginn. 2013 veröffentlichte Barylli den Roman Der Brief eines Vaters an seinen Sohn sowie den dritten Teil der Trilogie, Wahrheit. 2014 hatte Gabriel Baryllis Stück Showtime im Alten Schauspielhaus Stuttgart Welturaufführung. 2014 hatte die englische Version von Butterbrot unter dem Titel Chickenshit in New York Uraufführung. 2015 war Welturaufführung mit dem Musical Cherubim in Villach, die er in Regie und Drehbuch vollendete.[9] In den Folgejahren wurde sein Stück Sommerabend in Köln (2019),[10] Essen (2018),[11] Düsseldorf (2017)[12] und auch in der Komödie im Bayerischen Hof in München (2019)[13] zur Aufführung gebracht und 2019 auch das Musical Ich war noch niemals in New York (2007) als Kinofilm Ich war noch niemals in New York in die Kinos gebracht.[14] 2019 startete Baryllis neueste Romanserie Die Botschaft des Himmels.
Barylli ist seit 2008 in fünfter Ehe mit der Schauspielerin Sylvia Leifheit verheiratet.[15]
Kritik
Barylli war zeitweise ein Vertrauter des österreichischen Ex-Vizekanzlers und Rechtspopulisten HC Strache. Über die Jahre sei eine „freundschaftliche Nähe“ entstanden, sagte Barylli nach der Ibiza-Affäre dem Nachrichtenmagazin News, „weil ich Ihnen keinen Satz von ihm (Strache, Anm.) sagen kann, den ich verwerflich fände.“ 2018 gab die FPÖ einen Kinofilm über den damaligen Parteiobmann Strache bei Barylli in Auftrag, nach der Ibiza-Affäre distanzierte sich die FPÖ von dem Filmprojekt. Barylli unterstütze die Asylpolitik von Strache, sprach sich gegen Migration aus und äußerte sich kritisch über den Islam: „Der Islam ist keine Religion, sondern eine politische Agenda, die sich den Mantel der Religion umgehängt hat.“[16][17][18]
Zudem fiel Barylli mit Aussagen in der Nähe zu Verschwörungstheorien auf. Die Corona-Pandemie bezeichnete er als „keine Katastrophe“ sondern „gesundheitliche Irritation“. Er bestreitet, dass CO2-Ausstoß zur Erderwärmung beiträgt. Ein Theaterstück von ihm zu dem Thema ist fertig, aber unveröffentlicht.[19] Zudem vertritt Barylli Thesen vom Großen Austausch: „Es ist Fakt, dass in den Großstädten Erstklässler mittlerweile mehrheitlich Moslems sind. Rechnet man das auf 120 Jahre hoch, können wir nichts mehr ausrichten, denn dann entscheidet eine andere Kultur ganz demokratisch unser Wahlergebnis in Richtung Scharia. Das ist der Plan.“[16]
Bücher
Butterbrot. Roman. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-596-11302-4.
Folge dem gelben Steinweg. Roman. 1991.
Schmetterling. Roman. Nymphenburger, München 1992, ISBN 3-485-00661-0 (Fortsetzung von „Butterbrot“).
Honigmond. Für alle, die noch an den Märchenprinzen glauben. 1. Auflage. Nymphenburger, München 1993, ISBN 3-485-00679-3.
2019: M – Eine Stadt sucht einen Mörder (Fernsehserie, Schauspiel)
Auszeichnungen
Eine französische Frau, Kino, Silberner St. Georg in Moskau, Darstellerpreis für die Hauptrolle, 1991
Butterbrot, Bayerischer Filmpreis für das Drehbuch (Dialoge) der Verfilmung, 1989[20]
Grimme-Preis für die Darstellung des Revierförsters Walch in Krambambuli, 1999
Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 2007
Literatur
C. Bernd Sucher (Hg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S.40.
Das himmlische Kind.(PDF)„Ein erotisches Märchen“, Der Theaterautor Gabriel Barylli über die „Zauberflöte“ und die Liebe.In:Der Spiegel 51/2005.S.162,abgerufen am 30.Juli 2022.
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