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Hedwig „Hedda“ Zinner (* 20. Mai 1904 in Lemberg, Österreich-Ungarn[1]; † 1. oder 4. Juli 1994 in Berlin[2]) war eine deutsche Schriftstellerin, Schauspielerin, Kabarettistin, Rezitatorin, Journalistin, Regisseurin und Rundfunkleiterin.

Hedda Zinner, 1948
Hedda Zinner, 1948

Leben


Hedda Zinner (Mitte), 1966
Hedda Zinner (Mitte), 1966

Hedda Zinner, die unter ihrem Geburtsnamen und verschiedenen Pseudonymen (Elisabeth Frank, Hannchen Lobesam, Hedda) publizierte, wurde in Lemberg als Tochter eines Beamten geboren. Sie besuchte von 1923 bis 1925 die Schauspielakademie in Wien. Engagements führten sie nach Stuttgart, Baden-Baden, Breslau und Zwickau. Sie heiratete 1928 den Schriftsteller und Journalisten Fritz Erpenbeck. Ab 1929 lebte sie in Berlin, wurde KPD-Mitglied, arbeitete als Schriftstellerin und Rezitatorin. Bei politischen Kundgebungen trug sie eigene Gedichte vor.

Ab 1930 publizierte sie politisch-satirische und gesellschaftskritische Gedichte unter anderem in der Roten Fahne, der Arbeiterstimme, in der AIZ, im Weg der Frau, dem Magazin für Alle und der Welt am Abend. 1933 emigrierte sie zunächst nach Wien und dann nach Prag, wo sie das politische Kabarett „Studio 1934“ gründete und leitete; ab 1935 lebte sie mit ihrem Mann in Moskau in der Sowjetunion, später in Ufa.[3] Sie arbeitete als Hörspielautorin und Kommentatorin für Radio Moskau[4] und für verschiedene Literaturzeitschriften.

Grabstätte
Grabstätte

1945 kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie während der Teilung der Stadt im östlichen Teil in Berlin-Pankow lebte. Sie wurde Spielleiterin im Hause des Rundfunks (seit 1946) und wirkte bis zu ihrem Tode 1994 als Schriftstellerin. Ihr Mann verstarb bereits 1975. Sie ist auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin-Mitte bestattet. Ihr Sohn ist der Physiker, Philosoph und Schriftsteller John Erpenbeck, dessen Tochter Jenny Erpenbeck gleichfalls als Schriftstellerin tätig ist.

Ihre Bibliothek befindet sich in der Akademie der Künste Berlin.[5]


Auszeichnungen



Werke


Zinners frühe Arbeiten waren satirisch-agitatorische Texte, die das Alltagsleben wie auch politische Tagesthemen aufgriffen. Im Zusammenhang mit den Arbeiten für das „Studio 1934“ wandte sie sich dem Drama zu; dabei behielt sie die politische Aktualität. Ihr Stück General Landt war eine Reaktion auf Carl Zuckmayers Drama Des Teufels General, welches sie als verharmlosend empfand. Auf jeden Fall verdächtig thematisierte die Protestbewegung westdeutscher Wissenschaftler gegen den Atomkrieg. Weiterhin griff sie historische Themen auf (darunter die Befreiungskriege gegen Napoleon, die Frauenbewegung und den antifaschistischen Widerstand). Ihre Romantrilogie Ahnen und Erben trägt autobiographische Züge.[6]


Verfilmungen



Hörspiele



Vertonungen von Texten von Hedda Zinner



Literatur




Commons: Hedda Zinner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. Heiratsregister Berlin XIIa, Nr. 312. Abweichend werden auch die Geburtsjahre 1905 und 1907 und der Geburtsort Wien genannt.
  2. Zinner Hedda, Ps. Hedda, Elisabeth Frank, Hannchen Lobesam, verh. Hedda Erpenbeck-Zinner, ursprüngl. Hedwig Zinner. In: Ilse Korotin (Hrsg.): BiographiA : Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Böhlau, Wien 2016, ISBN 978-3-205-79590-2, S. 36463647 (E-Book).
  3. John Erpenbeck: Dreifach geboren. Eine Reise in die Vergangenheit der Zukunft. In: Freie Welt, Jg. 1985, Heft 26, S. 4–9.
  4. Valentina Choschewa: „STIMME RUSSLANDS feiert 85. Jubiläum“. In: „Stimme Russlands, 28. Oktober 2014“. Abgerufen am 29. Oktober 2014.
  5. Dagmar Jank: Bibliotheken von Frauen: ein Lexikon. Harrassowitz, Wiesbaden 2019 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen; 64), ISBN 978-3-447-11200-0, S. 240.
  6. Gisela Brinker-Gabler, Karola Ludwig, Angela Wöffen: Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800–1945. dtv München, 1986. ISBN 3-423-03282-0. S. 336 ff.
  7. ARD-Hörspieldatenbank
  8. Belegexemplar DNB 350467536 bei der Deutschen Nationalbibliothek
  9. Bundesstiftung Aufarbeitung
  10. Website operone.de
  11. Donemus Publishing
  12. Donemus Publishing
  13. Website 'Deutsches Lied'
Personendaten
NAME Zinner, Hedda
ALTERNATIVNAMEN Zinner, Hedwig
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin, Schauspielerin, Kabarettistin, Rezitatorin, Journalistin und Rundfunkleiterin
GEBURTSDATUM 20. Mai 1904
GEBURTSORT Lemberg, Galizien, Österreich-Ungarn (heute Lwiw, Ukraine)
STERBEDATUM 1. Juli 1994 oder 4. Juli 1994
STERBEORT Berlin, Deutschland

На других языках


- [de] Hedda Zinner

[en] Hedda Zinner

Hedda Zinner, or Hedda Erpenbeck-Zinner (20 May 1904 – 4 July 1994), was a German political writer, actress, comedian, journalist and radio director.

[ru] Циннер, Хедда

Хедда[4] Циннер (нем. Hedda Zinner 20 мая 1904, Лемберг[5] или Вена[4] — 4 июля 1994[6], Берлин) — немецкая писательница, актриса, журналистка и радиоведущая.



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