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Katalin Karády (ursprünglich Kanczler, ungarische Namensform Karády Katalin, ˈkɒraːdi ˈkɒtɒlin) (* 8. Dezember 1910 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 8. Februar 1990 in New York City) war eine Schauspielerin und Sängerin. Sie gilt als der berühmteste weibliche Filmstar im Ungarn der 1940er Jahre.

Katalin Karády um 1940
Katalin Karády um 1940

Leben


Karády stammte aus kleinsten Verhältnissen im proletarischen Budapester Vorort Kőbánya. Ihr Vater, ein Schuster, galt als aggressiver Haustyrann. Katalin Karády besuchte zunächst eine Handelsschule. Nach einer gescheiterten Ehe mit einem erheblich älteren Mann wandte sie sich der Schauspielerei zu und trat in den Budapester Theatern Vígszínház und Pesti színház auf. Schließlich festigten ihre 20 zwischen 1939 und 1948 gedrehten großen Spielfilme Karádys Ruhm als Femme fatale mit faszinierender erotischer Ausstrahlung, welche noch durch ihre ausdrucksstarke Altstimme unterstrichen wurde, die der Stimme einer Zarah Leander oder Marlene Dietrich ebenbürtig war. Ein häufiger Filmpartner von ihr war Pál Jávor, das größte männliche Sexsymbol des ungarischen Films in diesen Jahren.

Karádys eigentliche Karriere endete schon 1944, als sie am 18. April 1944 von der Gestapo festgenommen, misshandelt und mehrere Monate lang inhaftiert wurde. Schon vorher hatten Pfeilkreuzler die Konzerte des als zu „judenfreundlich“ geltenden Stars gestört. Nach dem Krieg drehte Karády nur noch einen einzigen Film (1948) und emigrierte 1951 nach Brasilien. Ab 1977 lebte sie in New York, wo sie sich als Hutmacherin durchgeschlagen haben soll. Aufforderungen zu einer Rückkehr schlug sie konsequent aus. Sie starb 1990 in New York. 2004 wurde sie von der Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Titel Gerechte unter den Völkern geehrt.[1]


Wirkung


Katalin Karády und Pál Jávor im Film Egy tál lencse (Das Linsengericht), 1941.
Katalin Karády und Pál Jávor im Film Egy tál lencse (Das Linsengericht), 1941.

Karády galt als wahrer Shooting Star: Bereits ihre erste Filmrolle in dem Melodram Halálos tavasz 1939 machte sie zum Star. Nach ihrer Emigration rund um die Machtübernahme der Kommunisten im Land fiel sie zunächst in der Heimat in Ungnade, die jüngere Generation der 1950er-70er Jahre kannte sie nicht mehr. Erst ab Anfang der 1980er Jahre wurden ihre Schlager und Filme in Ungarn wiederentdeckt, insbesondere durch das Album Sohase mondd (1982) der Sängerin und Schauspielerin Judit Hernádi, die darin der Attitüde und dem Gesangsstil Karády Hommage erwies. Das Lebensschicksal der Schauspielerin wurde 2001 von Péter Bacsó unter dem Titel Hamvadó cigarettavég (In Asche verfallendes Zigarettenende) verfilmt.


Filme (Auswahl)




Commons: Katalin Karády – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Katalin Karády auf der Website von Yad Vashem (englisch)
Personendaten
NAME Karády, Katalin
ALTERNATIVNAMEN Kanczler, Katalin
KURZBESCHREIBUNG ungarische Schauspielerin und Sängerin
GEBURTSDATUM 8. Dezember 1910
GEBURTSORT Budapest, Österreich-Ungarn
STERBEDATUM 8. Februar 1990
STERBEORT New York City, New York, Vereinigte Staaten

На других языках


- [de] Katalin Karády

[en] Katalin Karády

Katalin Karády (8 December 1910 – 8 February 1990) was a Hungarian actress and singer. A leading actress in Hungarian movies made between 1939–1945, she is best known outside Hungary as an awardee of the Righteous among the Nations honour for rescuing a number of Hungarian Jews.[1][2]

[ru] Каради, Каталин

Каталин Каради (настоящая фамилия — Канцлер) (венг. Katalin Karády; 8 декабря 1910, Будапешт, Австро-Венгрия — 8 февраля 1990, Нью-Йорк, США) — венгерская актриса театра и кино, певица. Одна из наиболее известных и популярных кинозвезд Венгрии 1940-х годов.



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