Lolita, eigentlich Edith Einzinger, geborene Zuser (* 17. Jänner 1931 in St. Pölten; † 1. Juli 2010[1] in Salzburg), war eine österreichische Schlagersängerin, Schauspielerin und Fernsehmoderatorin. Ihr erfolgreichster Hit war Seemann (Deine Heimat ist das Meer).
Leben
Die Tochter eines Bundesbeamten besuchte eine Handelsschule und arbeitete als Sachbearbeiterin in einer Spinnerei, als Diplom-Kindergärtnerin und Zahnarztassistentin. Sie trat als Sängerin bei lokalen Veranstaltungen auf und vertrat 1956 während eines Unterhaltungsabends den erkrankten Gerhard Wendland. Nach Probeaufnahmen im ORF-Landesstudio Linz widmete sie sich von nun an ganz ihrer Karriere als Sängerin.
Label der Single Sailor (Your Home Is the Sea), US-amerikanische Pressung von Seemann (deine Heimat ist das Meer), 1960
Mit ihrem ersten Schlager Weißer Holunder war sie 1957 auch in dem gleichnamigen Film zu sehen und konnte noch im selben Jahr mit Der weiße Mond von Maratonga den zweiten Platz der deutschen Hitparade belegen. 1960 hatte sie einen großen Erfolg mit Seemann (deine Heimat ist das Meer) (geschrieben von Werner Scharfenberger und Fini Busch), womit sie in den deutschen Singlecharts Platz zwei und in den Vereinigten Staaten unter dem Titel Sailor Platz fünf erreichte. Das war die erste hauptsächlich deutschsprachige Single, der dies gelang. Sie erhielt in Deutschland eine Platin-Schallplatte von ihrem Musiklabel für über eine Million verkaufter Singles.[2] Insgesamt wurden über zwei Millionen Schallplatten dieses Titels verkauft, der selbst in die japanische Hitparaden gelangte.[3] Alle ihre Platten, die meist Fernweh/Heimweh zum Inhalt hatten, nahm sie bei den Plattenlabels der Deutschen Grammophon, Polydor und Heliodor (Label) auf. Ursprünglich unter den Namen „Ditta Zuser“. Mehrmals trug sie ihre Lieder in Spielfilmen vor.
Ab Mitte der 1960er Jahre wandte sie sich mehr der volkstümlichen Musik zu und moderierte seit 1967 beim Saarländischen Rundfunk über fünfzigmal die Fernsehsendung Im Krug zum grünen Kranze. In den 1970er Jahren moderierte sie zusammen mit Maxl Graf die Musiksendung Lustige Musikanten des ZDF. 1976 erhielt sie die Hermann-Löns-Medaille. Bis zu ihrem Tod hatte Lolita mehr als 20Millionen Schallplatten verkauft. Sie war zweimal verheiratet, aber ließ sich beide Male scheiden. Sie hatte ein Kind, ein Enkelkind und lebte zuletzt in Großgmain im Bezirk Salzburg-Umgebung. Sie erlag im Alter von 79 Jahren einem Krebsleiden. Die Urne mit den sterblichen Überresten von Lolita wurde in Großgmain beigesetzt.[1]
Diskografie
1956: Ananas
1956: Das Leben ist nur für die Liebe da
1956: Weißer Holunder
1957: Auf silbernen Wogen – mit Jörg Maria Berg
1957: Corabella
1957: Der weiße Mond von Maratonga
1957: Lorena
1957: Mambo-Lolita
1957: Wart’ auf mich – mit Jörg Maria Berg
1958: Addio Amigo
1958: Capitano
1958: Eine blaue Zauberblume
1958: Manakoora
1958: Melodia Ba-Bahia
1958: Mexicano
1958: Sieben Berge – sieben Täler – im Duett mit Jimmy Makulis / Konzerthaus in Wien
1958: Südwind
1958: Was ein Mann alles kann
1959: Treu will ich dir bleiben
1959: Bleib’ bei mir
1959: Cheerio
1959: Das ist Heimweh – als Ditta Zusa
1959: Insel der Liebe
1959: Jonny
1959: Kuckucksjodler – als Ditta Zusa
1959: Manana Caballero
1959: So wird’s immer sein
1959: Stern der Tropennacht
1959: Was schlägt denn da droben auf dem Tannabaum – als Ditta Zusa
Unweit ihres Geburtsortes eröffnete die Sängerin 1958 in der Stadtgemeinde Lilienfeld (Jungherrntalstraße8) einen Tourismusbetrieb, die sogenannte Lolita, eine viergeschoßige, balkonlastige Hotel-Pension mit Restaurant, bekrönt von übergroßen Lettern des Künstlernamens.[5] Der Beherbergungsbetrieb bestand bis 1980, gefolgt von einer vierzigjährigen Nutzung als Flüchtlingsquartier. Mitte 2020 entschied die Stadtgemeinde auf Abbruch der Baulichkeit zugunsten der Umsetzung von zwölf Wohneinheiten im Rahmen des gemeinnützigen Projekts Junges Wohnen Lilienfeld.[6]
Literatur
Sonja Oswald: Lolita. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Matthias Bardong, Hermann Demmler, Christian Pfarr: Lexikon des deutschen Schlagers. Edition Louis, Ludwigsburg 1992, ISBN 3-9802891-5-X, S.237 f.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии