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Marta Husemann geb. Wolter (* 20. August 1913 in Berlin; † 30. Juni 1960) war eine deutsche Schauspielerin und Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime u. a. in der Roten Kapelle.

Marta Husemann (links) mit Harro Schulze-Boysen (rechts) und Günther Weisenborn
Marta Husemann (links) mit Harro Schulze-Boysen (rechts) und Günther Weisenborn

Leben


Husemann erlernte den Beruf Schneiderin und trat 1928 in den KJVD ein. 1931 wurde sie KPD-Mitglied. In dem Filmklassiker Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt? von Slatan Dudow spielte sie als „Gerda“ eine der beiden weiblichen Hauptrollen. Die Erfahrungen, die sie als Schauspielerin gemacht hatte, verarbeitete sie 1935 mit ihrem Drehbuch zu dem Kurzspielfilm Fünf Personen suchen Anschluß. Der Film wurde in der Regie von Jürgen von Alten in dem Berliner Kaufhaus KaDeWe gedreht.

Im gleichen Jahr wurde sie durch die Gestapo erstmals vernommen. Im November 1936 wurde sie verhaftet und folgend von März bis Juni 1937 im KZ Moringen als „Vorbeugehäftling“ – euphemistisch auch Schutzhaft genannt – inhaftiert.

Gemeinsam mit ihrem Mann Walter Husemann wurde sie danach im antifaschistischen Kreis der Roten Kapelle um Harro Schulze-Boysen aktiv. Häufig traf sich der Kreis unbeobachtet von der Gestapo auf Schloss Liebenberg beim Ehepaar Schulze-Boysen. Besonders intensive Kontakte bestanden zum Ehepaar Gerhard und Gerda Sredzki, die aktiv in der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation am Widerstand gegen den Nationalsozialismus teilnahmen.[1]

Grabstätte
Grabstätte

Am 19. September 1942 wurde sie erneut verhaftet, im Januar 1943 vom Reichskriegsgericht zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Moringen, Ursula Gerecht, berichtete in ihrem Vortrag Marta Wolter und „Kuhle Wampe“ – Die Geschichte einer Frau und die Geschichte eines Films: „Marta Husemann schrieb als erstes in ihr Hafttagebuch: ‚… ‚die ganze Abteilung 5 ist voll von unseren Frauen. Es sind sehr viele, …‘; über Libertas Schulze-Boysen schrieb sie: ‚Ein Mensch, den man niemals in die illegale Arbeit hätte einweihen dürfen. Keine bewusste Verräterin. Aber durch ihre maßlose Eitelkeit leicht zum Sprechen zu bringen‘.“[2]

1945 wurde Marta Husemann aus dem Frauenstrafgefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf durch die Rote Armee befreit.[3]

Nach Kriegsende arbeitete sie in der KPD-Bezirksleitung in Ost-Berlin.[4] Durch eine erneute Heirat mit dem SED-Politiker Hans Jendretzky nahm sie den Namen Martha Jendretzky an.[5] Ihre Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.


Literatur




Commons: Marta Husemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hans-Rainer Sandvoß: Die „andere“ Reichshauptstadt. Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933 bis 1945. Lukas-Verlag: Berlin 2007; S. 479
  2. geschichtswerkstatt-goettingen.de
  3. Gedenkstätte Deutscher Widerstand: Thema „Die Rote Kapelle“: Netzwerke des Widerstands (Memento vom 23. August 2010 im Internet Archive); Stand 16. November 2014
  4. Wolfgang Benz, Walter H. Pehle: Lexikon des deutschen Widerstandes. Frankfurt am Main 2001: Fischer TB, S. 361
  5. Hans-Rainer Sandvoß: Die „andere“ Reichshauptstadt. Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933 bis 1945. Lukas-Verlag: Berlin 2007; Seite 478
Personendaten
NAME Husemann, Marta
ALTERNATIVNAMEN Wolter, Marta; Jendretzky, Martha
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin und Widerstandskämpferin
GEBURTSDATUM 20. August 1913
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 30. Juni 1960

На других языках


- [de] Marta Husemann

[en] Marta Husemann

Marta Husemann (née Wolter, later Jendretzky; 20 August 1913 – 30 June 1960) was a German actor and anti-Nazi Resistance fighter in the Red Orchestra.

[ru] Хуземан, Марта

Марта Хуземан (нем. Marta Husemann, урожд. Марта Вольтер нем. Marta Wolter; 20 августа 1913, Берлин, Германия — 30 июня 1960, Берлин, Германия) — актриса, антифашист, член движения Сопротивления во время Второй мировой войны, член организации «Красная капелла».



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