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Milva (* 17. Juli 1939 als Maria Ilva Biolcati in Goro; † 23. April 2021 in Mailand) war eine italienische Sängerin und Schauspielerin. Sie sang in mehreren Sprachen – darunter Deutsch – und war auch international erfolgreich. Sie trug die Beinamen La Rossa („die Rote“) und La Pantera di Goro („der Panther von Goro“).[1]

Milva (2009)
Milva (2009)

Leben


Milva wurde 1961 Siegerin eines Wettbewerbs bei der italienischen Fernsehgesellschaft Rai und erreichte Platz 3 beim Sanremo-Festival. Danach wurde sie in Italien ein Star. Aus ihrer von 1961 bis 1969 dauernden Ehe mit ihrem damaligen Manager und Förderer Maurizio Corgnati stammt eine 1963 geborene Tochter, die Kunstkritikerin Martina Corgnati.[2]

1965 wurde sie von Giorgio Strehler an das Piccolo Teatro in Mailand verpflichtet. Milva sagte darüber später: „Das Theater wurde zu meiner großen Leidenschaft, und ich habe sehr viel und sehr eng mit Giorgio Strehler zusammengearbeitet.“[3] 1978 nahm sie die Single Zusammenleben mit der Musik von Mikis Theodorakis auf (Text: Thomas Woitkewitsch) und wurde dadurch auch im deutschen Sprachraum bekannt. Es folgten zahlreiche Konzerte, Tourneen und weitere deutschsprachige Aufnahmen, von denen Freiheit in meiner Sprache (Ennio Morricone, Thomas Woitkewitsch) und Hurra, wir leben noch (Klaus Doldinger, Thomas Woitkewitsch) die erfolgreichsten waren.

Milva nahm zwischen 1961 und 2007 insgesamt fünfzehnmal am Sanremo-Festival teil. Dort war Tango italiano im Jahre 1962 auf dem zweiten Platz ihr größter Erfolg. Sie hält damit den Rekord mit den meisten Teilnahmen ohne Sieg.[4] In den 1980er Jahren wirkte sie in mehreren Spielfilmen mit. Auch mit Songs von Bertolt Brecht machte sich die überzeugte Sozialistin einen Namen. Milva war bei zahlreichen Musiksendungen in den Fernsehprogrammen Mittel-, West- und Südeuropas zu Gast. Sie sang ihre Lieder nicht nur auf Italienisch, sondern auch auf Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Griechisch, Portugiesisch und Japanisch.

Milva mit dem Songwriter Salvatore Mazzocco (links) und dem Sänger Mario Trevi, 1961
Milva mit dem Songwriter Salvatore Mazzocco (links) und dem Sänger Mario Trevi, 1961

Neben dem Chanson war Milva Interpretin von Astor Piazzolla und arbeitete für vielfältige Tango-Aufnahmen mit ihm selbst und Gruppen in seiner Tradition zusammen. Ihr in Deutschland erfolgreichstes Album (in den Charts bis auf Platz 7) war Von Tag zu Tag mit Liedern des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis, das auch in einer italienischen (La mia età) und in einer französischen (Attends, la vie) Version produziert wurde. Im August 2008 trat Milva zusammen mit Montserrat Caballé und Angelika Milster auf dem Theaterplatz in Dresden bei Diva Maxima auf.

2010 teilte Milva mit, dass sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auftreten werde.[5] Sie litt unter Gedächtnisproblemen.[6] Ihr letztes Album, 2010 erschienen, enthält Songs von Franco Battiato. 2011 nahm sie zusammen mit Stephan Sulke das 1984 von Sulke geschriebene Lied Das muss doch gehn im Duett auf. Diese neue Version erschien 2011 auf Sulkes Album Enten hätt’ ich züchten sollen …. Beide trugen das Lied im April 2011 in Klagenfurt in der ZDF-Samstagabend-Sendung von Carmen Nebel vor. Im März 2012 trat sie im Musikantenstadl auf.[3]

Milva trug den Beinamen La Rossa („die Rote“), nicht nur wegen ihrer Haarfarbe, sondern auch wegen ihrer politischen Gesinnung.[7] Sie lebte in Mailand und starb dort im April 2021 nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Nach einer Trauerfeier im Mailänder Piccolo Teatro Strehler wurde sie auf dem Friedhof von Blevio am Comer See beigesetzt.[8][9]


Diskografie



Alben (Auswahl)



Videoalben



Filmografie



Ehrungen




Commons: Milva – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Italienische Sängerin und Schauspielerin Milva ist tot. DPA-Meldung. In: Der Spiegel. 24. April 2021, abgerufen am 17. Juni 2021.
  2. Meo Ponte: E’ morto Corgnati, Scopri’ MILVA. In: La Repubblica. 31. März 1992, abgerufen am 1. Januar 2019 (italienisch).
    Anna Eunike Röhrig: Milva. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten). Abgerufen am 1. Januar 2019.
  3. Alfried Schmitz: Musik: „La Milva“ ist 75. In: dw.com. 14. Juli 2014, abgerufen am 1. Januar 2019.
  4. Davide Martin: Guida Sanremo: I grandi del Festival: Milva. In: guide.superEva.it. 2015, abgerufen am 1. Januar 2019 (italienisch).
  5. Milva kehrt Showbühne nach 52 Jahren den Rücken. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Schweizer Fernsehen. 9. September 2010, archiviert vom Original am 13. Juni 2013; abgerufen am 1. Januar 2019.
  6. Diva mit großer Stimme: Milva ist 80. In: dw.com. 17. Juli 2019, abgerufen am 15. April 2021.
  7. Rot war ihre Farbe und Leidenschaft: Sängerin Milva gestorben. Artikel der Kulturredaktion. In: BR24. Bayerischer Rundfunk, 24. April 2021, abgerufen am 24. April 2021.
  8. Klaus Nerger: Das Grab von Milva. In: knerger.de. Abgerufen am 15. Mai 2022.
  9. „Ciao bella“: Sängerin Milva in Mailand gestorben. In: Euronews. 24. April 2021, abgerufen am 24. April 2021.
  10. Chartquellen: DE CH
  11. Auszeichnungen für Musikverkäufe: Gold-/Platin-Datenbank für Deutschland
  12. Bundesverdienstkreuz für Milva. In: MusikWoche. 26. Mai 2006, abgerufen am 24. April 2021.
  13. Biolcati Sig.ra Ilvia Maria in arte Milva. In: quirinale.it. 2. Juni 2007, abgerufen am 24. April 2021: „Commendatore Ordine al Merito della Repubblica Italiana“
  14. Come Letta: i cavalieri italiani della Legion d’onore, slide show. In: corriere.it. 28. März 2016, abgerufen am 24. April 2021: „16/20: 11 settembre 2009: Jean-Marc de La Sablière, ambasciatore di Francia in Italia, conferisce a Milva l’onorificenza di cavaliere della Legion d’Onore.“
Personendaten
NAME Milva
ALTERNATIVNAMEN Biolcati, Maria Ilva (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG italienische Sängerin und Schauspielerin
GEBURTSDATUM 17. Juli 1939
GEBURTSORT Goro, Provinz Ferrara
STERBEDATUM 23. April 2021
STERBEORT Mailand

На других языках


- [de] Milva

[en] Milva

Maria Ilva Biolcati, OMRI (Italian: [maˈriːa ˈilva bjolˈkaːti]; 17 July 1939 – 23 April 2021),[1] known as Milva (Italian: [ˈmilva]), was an Italian singer, stage and film actress, and television personality. She was also known as La Rossa (Italian for "The Redhead"), due to the characteristic colour of her hair, and additionally as La Pantera di Goro ("The Panther of Goro"), which stemmed from the Italian press having nicknamed the three most popular Italian female singers of the 1960s, combining the names of animals and the singers' birth places. The colour also characterised her leftist political beliefs, claimed in numerous statements.[2][3] Popular in Italy and abroad, she performed on musical and theatrical stages the world over, and received popular acclaim in her native Italy, and particularly in Germany and Japan, where she often participated in musical events and televised musical programmes. She released numerous albums in France, Japan, Korea, Greece, Spain, and South America.[4]

[es] Milva

Maria Ilva Biolcati, conocida como Milva, (Goro, 17 de julio de 1939-Milán, 23 de abril de 2021)[1] fue una cantante y actriz italiana de popularidad internacional que fue condecorada por los gobiernos de Italia, Francia y Alemania.[2]

[fr] Milva

Milva, née Maria Ilva Biolcati le 17 juillet 1939 à Goro (Émilie-Romagne, Italie) et morte le 23 avril 2021[1] à Milan, est une chanteuse italienne.

[it] Milva

Milva, pseudonimo di Maria Ilva Biolcati[1] (Goro, 17 luglio 1939[2][3][4] – Milano, 23 aprile 2021[5][6]), è stata una cantante e attrice teatrale italiana.

[ru] Мильва

Мари́я И́льва Биолька́ти (итал. Maria Ilva Biolcati; 17 июля 1939 года, Горо, провинция Феррара — 23 апреля 2021, Милан), более известная как Ми́льва (Milva) — итальянская певица, актриса и телевизионная ведущая.



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