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Richard Heinrich Ludwig Münch (* 10. Januar 1916 in Gießen; † 5. Juni 1987 in Málaga, Spanien) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher.


Leben


Münch wuchs in Darmstadt auf, wo er am Reform-Realgymnasium sein Abitur machte. Er besuchte die Hochschule für Theater in Frankfurt am Main und gab an den dortigen Städtischen Bühnen 1937 sein Debüt in Gerhart Hauptmanns Hamlet in Wittenberg.

Von 1948 bis 1950 gehörte er zum Ensemble der Münchner Kammerspiele, danach agierte er an den Hamburger Kammerspielen. 1953 bis 1962 wirkte er am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Weitere Engagements folgten am Schauspielhaus Zürich, zwei Jahre am Burgtheater in Wien, danach wieder am Schauspielhaus Düsseldorf und an den Hamburger Kammerspielen sowie am Theater Das Schiff. In der ARD-Kabarettsendereihe Hallo Nachbarn, die vom 30. Oktober 1963 bis zum 11. November 1965 ausgestrahlt wurde, gehörte Richard Münch ebenso zu den Mitwirkenden, wie Dieter Hildebrandt, Wolfgang Neuss oder Werner Finck. 1970 bis 1971 war er Schauspieldirektor an den Städtischen Bühnen Frankfurt. Er führte mehrmals Regie, unter anderem am 28. April 1970, Wiener Akademietheater, bei der deutschsprachigen Erstaufführung von Marcel Achards Komödie Gugusse[1] sowie am 27. September 1980, Hamburger Thalia Theater, bei Carl Sternheims Komödie Der Kandidat.[2]

Während der fünfziger Jahre erhielt Münch einige unbedeutende Filmrollen. 1961 machte er in der Filmsatire Das Wunder des Malachias auf sich aufmerksam, wo er als Dr. Erwin Glass ein offenbar echtes Wunder bedenkenlos zu einem Wirtschaftswunder umfunktionierte. Münch erhielt dafür als bester Hauptdarsteller das Filmband in Gold sowie den Preis der deutschen Filmkritik. Bundesweit bekannt wurde Münch durch die Verkörperung des unheimlichen „Hai“-Tauchers in dem Edgar-Wallace-Film Das Gasthaus an der Themse aus dem Jahr 1962 und als FBI-Chef Mr. High in den deutschen Jerry-Cotton-Filmen der 1960er Jahre.

Eine seiner letzten Rollen hatte Münch in dem Film Das Spinnennetz von Bernhard Wicki als Baron von Köckwitz, der 1989 herauskam. Durch eine schwere Erkrankung Wickis mussten die Dreharbeiten (1986–1989) für einen längeren Zeitraum unterbrochen werden. Noch während dieser Zeit verstarb Münch und wurde durch Ullrich Haupt ersetzt. Wicki konnte sich beim Schneiden des Films aber nicht dazu entscheiden, auf Münchs Darstellung vollständig zu verzichten. Daher ist in einigen kurzen Einstellungen des Films auch Münch zu sehen.

Münch war auch ein vielbeschäftigter Hörspielsprecher. So wirkte er beispielsweise 1952 in der ersten Staffel von Gestatten, mein Name ist Cox (Regie: Hans Gertberg) an der Seite von Carl-Heinz Schroth mit oder 1956 als Sherlock Holmes unter Regisseur Eduard Hermann in Der Silberstrahl von Arthur Conan Doyle[3]. Daneben veranstaltete er auch zahlreiche Dichterlesungen. Auch hatte er in den 1960ern eine halbstündige Radio-Satiresendung namens „Adrian und Alexander“, die unter anderem im WDR, NDR und SFB lief, und in welcher er den Adrian und seinen unverständliche Laute ausstoßenden Freund Alexander mimte, welchem er in satirischer Weise die aktuellen Ereignisse erklärte.

In seinem Urlaubsort in der Nähe von Málaga brach Richard Münch gegen Mitternacht des 5. Juni 1987 auf der Straße zusammen und erlag einem Herzanfall.[4] Er war mit der Schauspielerin Ella Büchi verheiratet, hatte zwei Söhne und wohnte in Küsnacht. Sein Grab, wie auch das seiner Frau, befindet sich auf dem Friedhof Küsnacht-Hinterriet.


Filmografie (Auswahl)



Hörspiele



Medien



Literatur





Einzelnachweise


  1. Hans Heinz Hahnl: Achards „Gugusse“ oder „Die Orangen sind reif“ im Akademietheater: Faule Orangen, als Äpfel verkauft. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 30. April 1970, S. 8 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  2. Programmheft Der Kandidat. Komödie in vier Akten von Carl Sternheim. Premiere 27. September 1980 Spielzeit 1980/81. In: ecx.images-amazon.com, abgerufen am 24. August 2012.
  3. Die Internet-Datenbank des ARD-Hörspielarchivs
  4. Richard Münch gestorben. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 9. Juni 1987, S. 29, unten links (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
Personendaten
NAME Münch, Richard
ALTERNATIVNAMEN Münch, Richard Heinrich Ludwig (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler
GEBURTSDATUM 10. Januar 1916
GEBURTSORT Gießen
STERBEDATUM 5. Juni 1987
STERBEORT Málaga

На других языках


- [de] Richard Münch (Schauspieler)

[en] Richard Münch (actor)

Richard Heinrich Ludwig Münch (10 January 1916 – 6 June 1987) was a German actor, best known for portraying Alfred Jodl in Patton (1970). He also portrayed General Erich Marcks in The Longest Day (1962).

[ru] Мюнх, Рихард

Рихард Генрих Людвиг Мюнх (нем. Richard Heinrich Ludwig Münch; 10 января 1916 (1916-01-10), Гисен — 5 июня 1987, Малага) — немецкий актёр.



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