Tedros „Teddy“ Teclebrhan (Tigrinyaቴድሮስ ተኽለብርሃነ; * 1. September 1983 in Asmara, Eritrea)[1] ist ein deutscher Komiker, Schauspieler, Musiker, Musicaldarsteller und Webvideoproduzent. Bekannt wurde er unter seinem Pseudonym Teddy Comedy. Sein Markenzeichen ist eine Mischung aus Schwäbisch und Kiezdeutsch.[2][3][4][5]
Tedros Teclebrhan (2012)
Leben
Teclebrhan wurde 1983 als jüngster von drei Söhnen in Eritrea geboren, das damals noch von Äthiopien annektiert war.[6] Als er sieben Monate alt war, floh seine Mutter in Folge des eritreischen Unabhängigkeitskrieges mit ihm und seinen Geschwistern nach Deutschland. Er wuchs schließlich in Bästenhardt auf, einem Stadtteil von Mössingen südlich von Tübingen. In seiner Kindheit verbrachte er auf freiwilliger Basis ein Jahr in einem Jugendheim und ein weiteres Jahr als Austauschschüler in Kanada.[7] Nach seinem Zivildienst schloss er 2008 einen Schauspiellehrgang an der internationalen Schauspielakademie CreArte in Stuttgart ab[8].
Werk
Seine ersten Fernsehrollen übernahm Teclebrhan ab 2009. Seine charakteristische Sprechweise, ein sekundärer Ethnolekt, enthält Elemente des Schwäbischen[9] und von Kiez- oder Migrantendeutsch[10]. Im SWR spielte er den schwäbelnden Tankstellenpächter Peter Gesesse in Laible und Frisch und im ZDF den rheinischen Drogendealer Moel in der Krimiserie Kommissar Stolberg. 2009 gab er sein Debüt im Bereich Musical mit Hairspray.[11] Dort spielte er von Dezember 2009 bis September 2010 die Rolle des Studenten Seaweed J. Stubbs.
Aufmerksamkeit erlangte Teclebrhan Mitte Mai 2011 durch ein Video auf YouTube und Auftritte bei TV total.[12][13][14] Im selben Jahr gewann er das TVLab bei ZDFneo. Im Mai 2012 folgte die erste reguläre Ausgabe von Teddy’s Show.[15] In der Sendung schlüpft er in Einspielfilmen in die von ihm erfundenen Rollen Antoine Burtz, Percy, Lohan Cohan, Ernst Riedler und Carlos. Zu den Elementen der Show zählen Stand-up-Einlagen, eine Studio-Live-Band sowie ein Talk mit Studiogästen. Die Sendung wurde von der Kritik positiv aufgenommen.[16][17]
Im April 2012 feierte er in der Stuttgarter Porsche-Arena mit seinem Bühnenprogramm Teddy Show – Was labersch du…?! Premiere und ist seitdem auf Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im März 2015 fanden an zwei Tagen die DVD-Aufzeichnungen seines Live-Programms in der Stuttgarter Schleyerhalle statt. Im Film Halbe Brüder des Regisseurs Christian Alvart, der 2014 gedreht wurde, übernahm er an der Seite von Fahri Yardım und Sido eine Hauptrolle.[18]
2019 moderierte Teclebrhan an der Seite von Désirée Nosbusch den Deutschen Filmpreis.[19] Seit Mai 2019 wird seine Show 1:30 bei ProSieben ausgestrahlt.[20] Darin treten neben Prominenten auch Zuschauer auf, die 1:30 Minuten Zeit haben, um etwas darzubieten. Bisherige Gäste waren unter anderem Adel Tawil, Jürgen Domian und JP Krämer.[21] Bisher sind zwei Staffeln zu je vier Episoden erschienen.[22] Seit 2020 ist Teclebrhan Teil der Jury der ProSieben-Show FameMaker.[23]
Bei der deutschen Ausgabe von One Mic Stand, die 2022 auf Amazons Prime Video erschien, war Teclebrhan Gastgeber und Haupt-Comedian.[24]
Seit Februar 2011 lädt Teclebrhan auf seinem YouTube-Kanal Videos hoch; die erzielten über 200 Mio. Aufrufe.[25] Auch hat er auf YouTube über eine Million Abonnenten (Stand: Juli 2022). Das erfolgreichste Video ist die Umfrage zum Integrationstest (was nicht gesendet wurde) mit über 40 Mio. Aufrufen, in dem er als Antoine Burtz Fragen zum Integrationstest beantwortet. 2013 veröffentlichte er die Videoserie Boot Camp,[26] sowie 2014, 2015, 2017 und 2019 einen Adventskalender.[27] Teclebrhans im April 2020 veröffentlichtes Musikvideo Deutschland isch stabil sammelte innerhalb eines Tages eine Million Aufrufe.[28]
Filmografie
Kino, Fernsehen & Serien
2006: Beles (Kurzfilm)
2007: The Roof is on Fire
2007: Amsfeld (Trailer)
2009: Ebony & Ivory (Kurzfilm)
2009–2010: Laible und Frisch
2010: Kyra, Paris
2010: Sascha
2010: Kommissar Stolberg – Das Mädchen und sein Mörder (Folge 30)
2022: The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte
Shows
2011–2012: Teddy’s Show (Moderation), ZDFneo
seit 2019: 1:30 (Moderation), ProSieben
2019: Schlag den Star (Kandidat), ProSieben
seit 2020: Teddy gönnt dir! (Herausforderer), ProSieben
2020: Chez Krömer (Gast), RBB
2021: LOL: Last One Laughing
2021: Wer stiehlt mir die Show?, ProSieben
2022: One Mic Stand, Prime Video
Theater
2007: „Ein ungleiches Paar“ als Manolo
2008: „Don Juan oder die Liebe zur Geometrie“ als Don Juan
2007: „Das Orchester“ als Leon
2008: „Schlafwagen Pegasus“ als Engel, Schaffner und Landstreicher
2008: „Das lange Weihnachtsmahl“ als Charles
2008: „Der nackte Wahnsinn“ als Tim
2009–2011: „Hairspray“ (Musical) als Seaweed
2010: „Love“
Comedy
2011: Umfrage zum Integrationstest (was nicht gesendet wurde) (Kurzfilm) als Teilnehmer einer Umfrage
2012: Teddy Show – Tournee Süd (Bühnenprogramm mit Teddy und Band) als Teddy, Percy, Lohan Cohan und Antoine
2011: Antoine’s Traum (Kurzfilm/Dokumentation) als Antoine
2013: Bootcamp als Antoine
2013: Teddy Show – Deutschlandtournee (Bühnenprogramm mit Teddy und Band) als Teddy, Percy, Lohan Cohan, Carlos und Antoine
2014: Teddy Show – Deutschlandtournee (Bühnenprogramm mit Teddy und Band) als Teddy, Ernst Riedler, Percy, Lohan Cohan, Carlos und Antoine
2015: Teddy Show – Deutschlandtournee (Bühnenprogramm mit Teddy und Band) als Teddy, Ernst Riedler, Percy, Lohan Cohan, Carlos und Antoine
2017: Ds passiert alles in dein Birne! (Bühnenprogramm mit Teddy und Band) als Teddy, Ernst Riedler, Lohan Cohan, Guido, Percy und Antoine
2018: Ds passiert alles in dein Birne! (Bühnenprogramm mit Teddy und Band) als Teddy, Ernst Riedler, Lohan Cohan, Guido, Percy und Antoine
2022: Teddy Show (Bühnenprogramm mit Teddy und Band) als Teddy, Ernst Riedler, Percy, Antoine, Freddy Mercury
Diskografie
2018: Let Go (Single)
2019 Lohn isch da (Single)
2019: Wir lieben unsern Bart (Def Mix) (Single)
2021: Have Yourself a Merry Little Christmas (Single)
2021: Du weißt... (Single)
Als Antoine Burtz
Alle Veröffentlichungen als Antoine Burtz listen sowohl Teclebrhans Klarnamen als auch Antoine Burtz als Interpreten und wurden zusammen mit einem Musikvideo veröffentlicht.
2017: Flieg, kleiner Wellensittich (Single)
2018: Freddie Mercury (Single)
2019: Lohn isch da (Single)
2020: Deutschland isch stabil (Single)
2021: Mona Lisa (Single, #16 der deutschen Single-Trend-Charts am 23. April 2021[29])
Auszeichnungen
2016: Deutscher Schauspielerpreis in der Kategorie Starker Auftritt für Der Verlust
2020: Goldene Kamera Digital Award in der Kategorie Best of Entertainment
Literatur
Helga Kotthoff, Daniel Stehle:„Wasch labersch du?“ – Komische Vagheit in der Ethno-Comedy – Die Internet-Komik des Tedros „Teddy“ Teclebrhan. In: Simon Meier et al. (Hrsg.): Dialog und (Inter)Kulturalität. Theorien, Konzepte, empirische Befunde. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2014, ISBN 978-3-8233-6906-6, S.217–237 (uni-freiburg.de[PDF; abgerufen am 19.Oktober 2022]).
Simon Meier, Dr Daniel H. Rellstab, Gesine L. Schiewer:Dialog und (Inter-)Kulturalität: Theorien, Konzepte, empirische Befunde. Narr Francke Attempto Verlag, 2014, ISBN 978-3-8233-7906-5, S.226 (google.de[abgerufen am 3.Mai 2021]).
Biografie auf charactors.de Siehe: Archivlink (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)
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