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Ulrich Thein (* 7. April 1930 in Braunschweig; † 21. Juni 1995 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Synchron- und Hörspielsprecher.


Biografie


Der Sohn eines Theaterkapellmeisters wuchs unter schweren Bedingungen auf. Sein Vater starb, als Ulrich vier Jahre alt war, und seine Mutter Else Thein musste die Familie (Thein hatte noch zwei ältere Brüder) allein ernähren. Nach dem Abitur studierte Thein Musik (Harfe, Klavier), nebenbei nahm er Schauspielunterricht und bekam ein Engagement am Staatstheater Braunschweig. 1951 siedelte er in die DDR über und bekam seine ersten Rollen als jüngstes Mitglied des Deutschen Theaters in Berlin, wo er bis 1963 blieb. Daneben spielte er am Berliner Theater der Freundschaft (heute Theater an der Parkaue) und war dann Darsteller und Regisseur am Theater der Bergarbeiter Senftenberg.

Seit 1952 spielte er zahlreiche Hauptrollen in Filmen von Martin Hellberg, Gerhard Klein, Günter Reisch, Frank Beyer und Konrad Wolf. In „Spur in die Nacht“ war er 1957 an der Filmmusik beteiligt (er komponierte den „Fuchsbau-Boogie“). 1963 schrieb er erstmals das Buch zu einem Fernsehfilm, den er auch erfolgreich inszenierte („Der andere neben dir“).

Thein blieb für anderthalb Jahrzehnte einer der erfolgreichsten Fernsehregisseure der DDR, der sich immer wieder wichtiger Gegenwartsthemen annahm, die er sorgsam und mit viel Gespür für das darstellerische Detail auf den Bildschirm brachte. Seit Ende der siebziger Jahre trat Thein auch wieder als Fernsehschauspieler hervor, so in der Reihe „Polizeiruf 110“ und in den überzeugend gespielten Hauptrollen biographischer Filme über Martin Luther (Martin Luther) und Johann Sebastian Bach (Johann Sebastian Bach).

1986 wurde Thein Mitglied der Akademie der Künste der DDR, aus der er 1991 aus Protest gegen die Modalitäten der Vereinigung von Ost- und West-Akademie austrat. Nach der Liquidierung des Deutschen Fernsehfunks (DFF) lehnte Thein viele triviale Angebote ab („… ich will den Scheiß nicht machen, der mir von einigen Produzenten angeboten wird“). Ab 1992 war er als Dozent an der Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin tätig, wo er u. a. zahlreiche Szenenstudien (im Hauptfach Schauspiel) erarbeitet hat. Partnerinnen Ulrich Theins in Filmen und im Leben waren unter anderem die Schauspielerinnen Jana Brejchová (kurzzeitig verheiratet), Christel Thein-Sörgel, Franziska Troegner, Annekathrin Bürger und Renate Geißler.

Neben seiner Arbeit als Schauspieler und Regisseur war Thein auch Pianist und hat Lieder für seine Filme komponiert, so das „Rosenlied“ in „Mensch, mein Papa“ (in dem es u. a. heißt: „… und die Vöglein, die ziehen und fliegen wieder her, / nur der Mensch, bald er fortgeht, nachher kommt er nicht mehr“).

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[1]


Theaterstücke



Filmografie (Auswahl)



Synchronisationen (Auswahl)



Hörspiele



Preise und Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Ulrich-Thein-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.
  2. Filmriss. In: Deutsches Rundfunkarchiv. ARD, abgerufen am 22. Juni 2021 (deutsch).
Personendaten
NAME Thein, Ulrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Synchron- und Hörspielsprecher
GEBURTSDATUM 7. April 1930
GEBURTSORT Braunschweig
STERBEDATUM 21. Juni 1995
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Ulrich Thein

[en] Ulrich Thein

Ulrich Thein (7 April 1930 – 21 June 1995) was a German actor, film director and screenwriter.[1] He appeared in more than 40 films and television shows between 1953 and 1995. He won the award for Best Actor at the 11th Moscow International Film Festival in 1979 for his role in Anton the Magician.[2] He directed the 1982 film Romance with Amelie, which was entered into the 32nd Berlin International Film Festival.[3]

[ru] Тайн, Ульрих

У́льрих Тайн (нем. Ulrich Thein; 7 апреля 1930, Брауншвейг, Нижняя Саксония, Германия — 21 июня 1995, Берлин, Германия) — немецкий актёр, театральный и кинорежиссёр, сценарист, композитор и педагог. Член Академии искусств ГДР (1986).



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