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Waldemar Ludwig Eugen Staegemann (* 21. Juli 1879 in Bad Neuhäuser bei Königsberg; † 11. Februar 1958 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Opernsänger (Bariton), Hörspielsprecher und Gesangslehrer.


Leben


Der Sohn des Generalintendanten der städtischen Theater Leipzigs, Max Staegemann, und dessen Ehefrau, der Violinistin Hildegard Kirchner, besuchte gemeinsam mit seinem Bruder Max das Königliche Gymnasium in Leipzig, das er Ostern 1897 mit dem Reifezeugnis verließ.[1] Bevor er die Bühnenlaufbahn einschlug, studierte er auf Wunsch des Vaters Rechtswissenschaft an den Universitäten von Königsberg, Freiburg und Leipzig. Aufgrund seiner Dissertation über das Thema Das Zeugnis des Handlungsgehilfen (§ 73 HGB) wurde er 1903 von der Juristischen Fakultät der Universität Leipzig promoviert.

Von 1902 bis 1912 wirkte er als Schauspieler im jugendlichen Heldenfach am Königlichen Schauspielhaus in Berlin, wo er schnell zum Publikumsliebling avancierte. Am Künstlertheater war er als Ulysses Partner von Tilla Durieux in Calderóns Circe. Trotz des Erfolges als Theaterschauspieler drängte es ihn zum Musiktheater.

Nach einer Gesangsausbildung debütierte er 1912 als Bariton an der Hofoper in Dresden, wo er schon bald als umjubelter Mozartsänger wiederum große Erfolge feierte. Dem Dresdner Ensemble gehörte er bis 1936 an. Unter anderem übernahm er 1926 bei der Erstaufführung von Giacomo Puccinis Turandot die Partie des Kaisers. Gastspiele führten ihn an die großen Opernhäuser der Welt, unter anderem an das Londoner Royal Opera House und an die Pariser Oper. Auch als Konzert- und Oratoriensänger war er sehr gefragt.

Ab 1926 war er in Dresden auch als Regisseur und Oberspielleiter tätig. So fand am 3. Oktober 1930 unter seiner Regie – und mit Fritz Busch als musikalischem Leiter – die Uraufführung von Othmar Schoecks Vom Fischer un syner Fru an der Staatsoper Dresden statt, und davor, am 8. Januar 1927, dessen Penthesilea (Schoeck) nach Heinrich von Kleist unter Leitung von Hermann Kutzschbach. Ebenso führte am 29. September 1932 Staegemann die Regie bei der Uraufführung von Mr. Wu, der letzten Oper von Eugen d’Albert.

1939 nahm er seinen Abschied von der Bühne. Ab 1940 übernahm Staegemann die Gesangsausbildung an der Musikhochschule Berlin und ab 1945 war er als Gesangs- und Schauspiellehrer in Hamburg tätig. In diesen Jahren wirkte er zudem bei mehreren Fernseh- und Hörspielproduktionen mit.

Staegemann betätigte sich auch schriftstellerisch. Er veröffentlichte vorwiegend Gedichte, zumeist in sächsischer Mundart.

Waldemar Staegemann und seine Schwester, die Sopranistin Helene Staegemann (1877–1923), die später den Komponisten Botho Sigwart zu Eulenburg heiratete, waren die letzten Staegemanns, die als Nachkommen der Theaterfamilie Devrient, die Bühnenlaufbahn einschlugen.[2]


Schüler (Auswahl)



Tonaufnahmen


Ensembleszenen aus:

Dirigent: Frieder Weissmann, Chor und Orchester der Staatsoper Berlin, Aufnahme vom 17. Dezember 1928, Label: Odeon, Matrizennummer: xxB 8266-67

Dirigent: Frieder Weissmann, Chor und Orchester der Staatsoper Berlin, Aufnahme vom 17. Dezember 1928, Label: Odeon, Matrizennummer: xxB 8268.


Filmografie



Hörspiele



Synchronarbeiten



Veröffentlichungen



Literatur




Commons: Waldemar Staegemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. König Albert-Gymnasium (bis 1900 Königliches Gymnasium) in Leipzig: Schüler-Album 1880-1904/05, Friedrich Gröber, Leipzig 1905.
  2. Julius Bab: Die Devrients. Geschichte einer deutschen Theaterfamilie, Stilike, Berlin 1932, S. VI.
Personendaten
NAME Staegemann, Waldemar
ALTERNATIVNAMEN Staegemann, Waldemar Ludwig Eugen (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler, Opernsänger (Bariton), Hörspielsprecher und Gesangslehrer
GEBURTSDATUM 21. Juli 1879
GEBURTSORT Bad Neuhäuser bei Königsberg
STERBEDATUM 11. Februar 1958
STERBEORT Hamburg

На других языках


- [de] Waldemar Staegemann

[ru] Штегеман, Вальдемар

Вальдемар Штегеман (нем. Waldemar Staegemann; 21 июля 1879 (1879-07-21), Нойхойзер, ныне посёлок Мечниково в составе города Балтийска — 11 февраля 1958, Гамбург) — немецкий оперный певец (тенор), режиссёр, либреттист и поэт. Сын режиссёра Макса Штегемана, брат певицы Елены Штегеман; по линии бабушки принадлежал к театральной династии Девриентов.



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