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Wiktor Wladimirowitsch Uralski (russisch Виктор Владимирович Уральский; * 26. Juni 1925 in Moskau; † 16. März 2009 in ebenda) war ein sowjetischer bzw. russischer Theater- und Film-Schauspieler.


Leben und Leistungen


Wiktor Uralski wurde in Moskau als Sohn des Schauspielerehepaares Wladimir Michailowitsch Uralski (eigentlich Popow[1], 1877–1955) und Polina Grigorjewna Dynowskaja (1894–1970) geboren. Die Mutter leitete außerdem Theaterkurse.[2] Da auch alle Freunde der Familie im selben Metier beschäftigt waren, kam Wiktor bereits früh mit der Kunst in Berührung. Zu seinen späteren Förderern gehörten Tatjana Peltzer und Iwan Moskwins jüngerer Bruder Michail.[3]

Wiktor Uralskis Vater Wladimir (1948)
Wiktor Uralskis Vater Wladimir (1948)

Zu Beginn des Deutsch-sowjetischen Krieges brach er die Schule ab und arbeitete zunächst in einer Uhrenfabrik. Im September 1942 wurde die Familie nach Alma-Ata evakuiert und Wiktor trat dort in die Schauspielschule des Mossowjet-Theaters ein. Außerdem sammelte er als Statist erste Filmerfahrungen. Im Februar 1943 wurde Uralski in die Rote Armee eingezogen, aber bereits im April 1944 aus gesundheitlichen Gründen wieder demobilisiert. Ab Dezember 1944 trat er beim Drama- und Komödientheater des Moskauer Rajon von Kaliningrad[2] unter Arnold Markowitsch Samarin-Wolschski auf.[3] Bis März 1955 folgten Engagements am Dramatheater der Zentralstation der Roten Armee „Frunse“, in der Philharmonie des Oblast Wladimir, am Drama- und Komödientheater des Ministeriums der Flussschifffahrt und dem Dramatheater des Oblast Kaliningrad. Uralski tat sich insbesondere als Komödiendarsteller hervor, u. a. in Mirandolina von Carlo Goldoni, Maschenka von Alexander Afinogenow, Платон Кречет (Platon Kretschet) von Oleksandr Kornijtschuk, No hay burlas con el amor von Pedro Calderón de la Barca sowie in Ostrowskis Werken Mädchen ohne Mitgift, Der Wald, Mädchen ohne Mitgift, Beluginas Ehe, Späte Liebe, Talente und Verehrer und Der am stärksten frequentierte Ort.

Nach dem Tod seines Vaters am 13. Mai 1955[1] wechselte Uralski nach Moskau zum Theater der Kinodarsteller und trat dort bis in die 1990er Jahre hinein auf. Zu den von ihm bedienten Stücken zählten z. B. Das Mandat von Nikolai Erdman, Kretschinskis Hochzeit von Alexander Suchowo-Kobylin, Tanja von Alexei Arbusow und Konstantin Simonows Русские люди (Russkije ljudi).[2]

Seit den frühen 1950er Jahren trat Uralski auch regelmäßig im Film auf, bis zu seinem Tod stand er über 200 mal vor der Kamera. Häufig spielte der blonde Mime einfache und aufrichtige Charaktere, war damit aber mit Ausnahme des zweiteiligen Fernsehfilms Жду и надеюсь (Schdu i nadejus, 1980) stets auf Neben- und Statistenrollen beschränkt. Uralski arbeitete u. a. elf mal mit Leonid Gaidai zusammen und damit häufiger als dessen andere Stammdarsteller wie Georgi Wizin oder Nina Pawlowna Grebeschkowa. Die Kooperation beider begann 1963 mit Häuptling der Rothäute und währte bis Частный детектив, или Операция „Кооперация“ (Tschastny detektiw, ili Operazija „Kooperazija“, 1990). Darüber hinaus war er in Märchenfilmen von Alexander Ptuschko und Boris Ryzarew, in zwei Folgen der Fernsehsendung Фитиль (Fitil, 1983/88), dem DDR-Film Das Verhör (1977) und diversen internationalen Koproduktionen wie Schwarzer Zwieback (1972), Jarosław Dąbrowski, Ocalić miasto (beide 1976) und Анна Карамазофф (Anna Karamasoff, 1991) zu sehen. In Stalingrad (1990) und Der innere Kreis (1991) stellte er Michail Kalinin dar.[4]


Privates


Wiktor Uralski war seit 1959 mit der Geologin Lidija Michailowna Jastrebewa (1937–2012) verheiratet, am 10. Oktober 1960 wurde ihre Tochter Irina geboren. Diese ließ sich am Gerassimow-Institut für Kinematographie (WGIK) zur Kamerafrau ausbilden und war im Laufe der Zeit v. a. an Dokumentarfilmen beteiligt. 1981 stand sie für Mannsleute (1981) auch als Darstellerin vor der Kamera[5] und führte 2010 bei der Dokumentation Династия. Кино длиною в век (Dinastija. Kino dlinoju w wek) über das schauspielerische Schaffen der Familie Uralski Regie. Ihr Sohn absolvierte ebenfalls die Fakultät für Kameraleute beim WGIK.

Uralski galt als humorvoller und zu Streichen aufgelegter Mensch, der gegen Ende seines Lebens jedoch schwer unter seiner Parkinsonerkrankung litt. Er starb 73-jährig in Moskau, seine Urne wurde in das Grab seiner Eltern auf dem Donskoi-Friedhof, Abschnitt 1, gegeben.[2][3]


Filmografie (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Biografie Wladimir Uralskis auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 24. Dezember 2020
  2. Biografie Wiktor Uralskis auf a-tremasov.ru (russisch), abgerufen am 23. Dezember 2020
  3. Biografie Wiktor Uralskis auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Dezember 2020
  4. Filmografie Wiktor Uralskis auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Dezember 2020
  5. Irina Uralskaja. Internet Movie Database, abgerufen am 24. Dezember 2020 (englisch).
Personendaten
NAME Uralski, Wiktor Wladimirowitsch
ALTERNATIVNAMEN Уральский, Виктор Владимирович (russisch)
KURZBESCHREIBUNG sowjetischer bzw. russischer Theater- und Film-Schauspieler
GEBURTSDATUM 26. Juni 1925
GEBURTSORT Moskau
STERBEDATUM 16. März 2009
STERBEORT Moskau

На других языках


- [de] Wiktor Wladimirowitsch Uralski

[ru] Уральский, Виктор Владимирович

Ви́ктор Влади́мирович Ура́льский (26 июня 1925, Москва, СССР — 16 марта 2009, Москва, Россия) — советский и российский актёр театра и кино. Участник Великой Отечественной войны.



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