Zofia Rysiówna, verheiratete Zofia Rysiówna-Hanuszkiewicz, (* 17. Mai 1920 in Rozwadów; † 17. November 2003 in Warschau) war eine polnische Schauspielerin.
Leben
Grab der Schauspielerin
Zofia Rysiówna gehörte zu den Legenden des polnischen Theaters. Ihre Ausbildung nahm sie 1938 an der Staatlichen Schauspielschule in Warschau. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 beendete jedoch ihre offizielle Ausbildung frühzeitig. Zunächst setzte sie ihre Ausbildung zwar im Untergrund fort, schloss sich aber 1940 der polnischen Heimatarmee im Widerstand gegen die deutsche Besatzung an. Sie arbeitete vor allem als Kurier und nahm an der Befreiung Jan Karskis aus den Händen der Gestapo teil. 1941 geriet sie in Gefangenschaft und wurde in das Konzentrationslager Ravensbrück nach Deutschland verschleppt. Sie blieb in Ravensbrück bis zur Befreiung 1945 und kehrte dann nach Polen zurück. Sofort machte sie das externe Examen vor der Theaterkommission und wurde Theaterschauspielerin. Am 30. Oktober 1945 gab sie endlich ihr Debüt am Słowacki-Theater in Krakau.
In den frühen 1950er Jahren ging sie von Krakau nach Posen, wo sie mit ihrem späteren Ehemann Adam Hanuszkiewicz als Regisseur zusammenarbeitete. Ab 1955 war sie dann an unterschiedlichen Warschauer Bühnen tätig. Hier entwickelte sie sich zu einer der großen Tragödinnen des polnischen Theaters. Größere Popularität erreichte sie vor allem durch ihre regelmäßigen Auftritte im polnischen Theaterfernsehen in den 1960er Jahren.
Wichtige Theaterarbeiten
1945 – Titelrolle in Balladyna von Juliusz Słowacki – Regie: Władysław Woźnik
1946 – Dianna in Fantazy von Juliusz Słowacki – Regie: Juliusz Osterwa
1949 – Mascha in Drei Schwestern von Anton P. Tschechow – Regie: Bronisław Dąbrowski
1950 – Ophelia in Hamlet von William Shakespeare – Regie: Wilam Horzyca
1953 – Zofia Parmen in Sünde von Stefan Żeromski – Regie: Adam Hanuszkiewicz
1963 – Judyta in Prinz Marek von Juliusz Słowacki – Regie: Adam Hanuszkiewicz
1966 – Titelrolle in Madame Bovary von Gustave Flaubert – Regie: Ireneusz Kanicki
1967 – Alice in Totentanz von August Strindberg – Regie: Izabela Cywińska
1991 – Die Patentante in Die un-göttliche Komödie von Zygmunt Krasiński – Regie: Maciej Prus
Filmografie (Auswahl)
1965: Der hölzerne Rosenkranz (Drewniany rózaniec)
1965: Solange Leben in mir ist
1970: Junge Frau von 1914
1978: Zuflucht (Azyl)
1984: Ein Jahr der ruhenden Sonne (Rok spokojnego slonca)
1994: Ein Wendehals (Zawrócony)
1995: Immenhof (Fernsehserie, 1 Folge)
1998: Paula und das Glück
Literatur
Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 301.
Weblinks
Zofia Rysiówna in der Internet Movie Database (englisch)
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