Benjamin Heisenberg (* 9. Juni 1974 in Tübingen) ist ein deutscher Regisseur, Autor und bildender Künstler. Er ist ein Enkel des Physikers Werner Heisenberg.
Benjamin Heisenberg, 2011
Leben
Heisenberg wuchs in Reichenberg bei Würzburg als Sohn des Neurobiologen Martin Heisenberg und Apollonia Gräfin zu Eulenburg, einer Nichte von Carl Friedrich und Richard von Weizsäcker, auf. Nach seinem Schulabschluss 1993 studierte er bis 1999 Bildhauerei bei Olaf Metzel und erhielt 2000 sein Diplom an der Akademie der Bildenden Künste München. Von 1995 bis 1997 arbeitete er als Assistent von Walter Grasskamp am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie. Beim Abschluss seines Studiums 2000 erhielt Heisenberg den Debütantenpreis, mit dem die besten drei Studierenden eines Jahrgangs ausgezeichnet werden. Ab 1997 studierte er Spielfilmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München, bis er das Studium 2005 mit dem Drehbuch zu seinem Spielfilm Schläfer abschloss. Schläfer wurde 2005 in die Section Un Certain Regard der Internationalen Filmfestspiele Cannes[1] eingeladen.
2010 erhielt er für seinen Spielfilm Der Räuber, der das Leben des österreichischen Kriminellen Johann Kastenberger zum Thema hat, eine Einladung in den Wettbewerb der 60. Filmfestspiele von Berlin. Außerdem gewann er den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie Beste Nachwuchsregie sowie 2011 den erstmals vergebenen Österreichischen Filmpreis. 2014 erhielt er für seine erste Komödie Über-Ich und Du eine Einladung in die Reihe Panorama Spezial der 64. Filmfestspiele von Berlin.[2]
Stilistisch wird er zumeist der Berliner Schule zugerechnet.[3]
Für das am 30. April 2015 eröffnete NS-Dokumentationszentrum (München) realisierte Benjamin Heisenberg gemeinsam mit seinem Bruder Emanuel Heisenberg und Elisophie Eulenburg eine Kunst-am-Bau-Arbeit. Im Zentrum der Arbeit stehen filmische Text-Bild-Kollagen zu Schlüsseldokumenten aus der NS-Zeit. Die Filme werden auf einer Installation von Monitoren im Außenraum rund um das NS-Dokumentationszentrum (NSD) gezeigt. Die Textpassagen sind Originaldokumente von Tätern und Opfern. Sie geben Sichtweisen von bekannten und unbekannten Akteuren der NS-Zeit wieder und stehen teilweise in Bezug zum Ausstellungsort, dem ehemaligen „Braunen Haus“ in München, deshalb der Titel Brienner 45.
Im September 2022 veröffentlichte Heisenberg seinen ersten Roman Lukusch[4], im Verlag C.H. Beck, München. Der Roman wurde für den Nachwuchspreis des Harbourfront Literaturfestival[5] Hamburg 2022 nominiert.
Ausstellungen (Auswahl)
1995 München liegt am Meer, München
1996 Paternoster im ersten Münchner Hochhaus (Gruppenausstellung).
1999 Benjamin Heisenberg, Galerie Kampl, Kunstforum München.
2000 Multiple Choice, Gruppenausstellung im BBK, Galerie der Künstler, München (Gruppenausstellung).
2000 Ausstellung der Debütanten (Zeichnungen 1993–1999), Akademie der Bildenden Künste München (Gruppenausstellung, Künstlerbuch).
2001 Ausstellung Förderpreises für Bildende Kunst der Stadt München, München (Gruppenausstellung, Katalog).
2002 Stories, Erzählformen in der Modernen Kunst, kuratiert von Stephanie Rosenthal, Haus der Kunst, München (Gruppenausstellung; Katalog).
2002 Intermedium 2, Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe (Gruppenausstellung; Katalog).
2004 Rote Zelle, Absolventen der Klasse Metzel, Akademie der Bildenden Künste München, Rote Zelle, München (Gruppenausstellung; Katalog).
2011: Österreichischer Filmpreis, Beste Regie für Der Räuber[9]
2011: Best Movie, Dublin International Film Festival für "Der Räuber"
2012: Gewinner des Kunstwettbewerb für das NS-Dokumentationszentrum (München) mit der Arbeit Brienner 45 gemeinsam mit Emanuel Heisenberg und Elisophie Eulenburg[10]
Literatur
Benjamin Heisenberg, Ernste Spiele, der Geist der Romantik in der deutschen Kunst, 1993–2000. Katalog zur Ausstellung Debütanten, Akademie d. Bild. Künste, München, 2000
Multiple Choice. Katalog erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung Multiple Choice in der Galerie der Künstler, München, Juni 2000
Stories, Erzählformen in der modernen Kunst. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Haus der Kunst, München, 2002
Intermedium 2. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im ZKM, Karlsruhe, 2002
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