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Bong Joon-ho (koreanisch 봉준호, bevorzugte Schreibweise: Bong Joon Ho[1]; *14. September 1969 in Daegu, Südkorea) ist ein südkoreanischer Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Sein bisher größter Erfolg war der Spielfilm Parasite (2019), für den er im Rahmen der Oscarverleihung 2020 mit den Preisen für den Besten Film, die Beste Regie und das Beste Originaldrehbuch ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus gewann Bongs Regiearbeit den Oscar als Bester internationaler Film.

Bong Joon-ho bei der Japan-Premiere von Okja (2017)
Bong Joon-ho bei der Japan-Premiere von Okja (2017)
Bong Joon-ho bei der Japan-Premiere von Okja (2017)

Koreanische Schreibweise
Hangeul 봉준호
Hanja 奉俊昊
Revidierte
Romanisierung
Bong Jun-ho
McCune-
Reischauer
Pong Chunho

Leben


Bong Joon-ho studierte Soziologie an der Yonsei University.[2] Er absolvierte zudem die Koreanische Filmakademie. Daraufhin führte er bei vielen Kurzfilmen Regie, bevor er 2000 mit der Komödie Hunde, die bellen, beißen nicht seinen ersten abendfüllenden Spielfilm drehte. Schon für sein Erstlingswerk wurden Bong vielfach herausragende Fähigkeiten attestiert.

Sein zweiter Kinofilm, der Thriller Memories of Murder, wurde von der Kritik hochgelobt und in Südkorea unter anderem mit vier Grand Bell Awards ausgezeichnet, darunter dem für die beste Regie. Auch in den USA und Europa wurde der Film verschiedentlich positiv besprochen, eine weitere Auszeichnung für die Regie erhielt Bong Joon-ho etwa beim Internationalen Filmfestival in San Sebastián.

Der 2006 erschienene Monsterfilm The Host machte Bong endgültig zum Starregisseur des südkoreanischen Kinos. In weniger als drei Wochen zog The Host über 10 Millionen Zuschauer an, womit er eine neue Rekordmarke setzte. Auch international wurde der Film, der bei den Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt wurde, ein Publikumserfolg. Die französische Filmzeitschrift Cahiers du cinéma führt ihn als drittbesten Film des Jahres 2006.[3] Das US-amerikanische Filmstudio Universal sicherte sich die Rechte für Fortsetzungen. Neben einem weiteren Grand Bell Award für die beste Regie erhielt Bong weitere Auszeichnungen und Nominierungen renommierter Filmwettbewerbe.

Die hohen Erwartungen an sein nächstes Projekt, das 2009 erschienene Thrillerdrama Mother, konnte Bong in den Augen der Kritiker erfüllen. Vor allem in den USA erhielt der Film diverse Auszeichnung als bester fremdsprachiger Film.

2011 stand Bong Joon-ho der Caméra-d’Or-Jury vor, die auf den 64. Filmfestspielen von Cannes den Preis für den besten Erstlingsfilm vergab.

Es folgte seine erste internationale Produktion. Er verfilmte die französische Graphic-Novel Le Transperceneige in englischer Sprache mit Chris Evans, Song Kang-ho, Tilda Swinton, Jamie Bell und Ko Ah-sung in den Hauptrollen. Snowpiercer kam 2013 in die Kinos. Mit Unterstützung von Netflix folgte 2017 der Film Okja.

2016 erhielt Bong den französischen Ordre des Arts et des Lettres.[4]

2019 wurde sein Film Parasite auf den 72. Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Es war das erste Mal, dass ein südkoreanischer Film diesen Preis erhielt. Darüber hinaus gewann Parasite zahlreiche weitere Auszeichnungen, darunter vier Oscars in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch (gemeinsam mit Han Jin-won) und Bester internationaler Film. Letztgenannte Kategorie ist aber traditionell nicht personengebunden. Damit konnte erstmals in der Geschichte der Academy Awards eine fremdsprachige Produktion in der Königskategorie Bester Film triumphieren. Weitere Auszeichnungen waren u. a. der British Academy Film Award und der Golden Globe Award als bester fremdsprachiger Film.

Das Filmfest München widmete ihm 2019 eine Retrospektive.[5][6]

2022 begann Bong mit den Dreharbeiten zum Science-Fiction-Film Mickey7, der gleichnamigen Verfilmung eines Romans von Edward Ashton. Für die Hauptrolle wurde Robert Pattinson verpflichtet.[7]

Wie Park Chan-wook war er Mitglied in der sozialistischen Minju-nodong-Partei (민주노동당, Demokratische Arbeiterpartei).


Stil und Themen


Bong Joon-hos Regiearbeiten werden als sehr facettenreich beschrieben, sowohl was den inszenatorischen Stil als auch den Inhalt betrifft. Die vermeintlichen Unterhaltungsgenres, die er mit seinen bisherigen Filmen, insbesondere mit The Host bediene, seien angereichert mit gekonnten und psychologisch stimmigen Charakterstudien sowie ausgeprägter Gesellschaftskritik, in Memories of Murder etwa durch eine Aufarbeitung der späten südkoreanischen Militärdiktatur in den 1980er-Jahren.[8] Einer sehr dichten Atmosphäre stünden ironische, schwarzhumorige Brüche und teilweise rasante Tempowechsel gegenüber. Trotzdem würden seine Filme wie aus einem Guss wirken.[9]


Filmografie


Filme in den Top 250 der IMDb[10]
PlatzFilm
30Parasite
176Memories of Murder

Nur Drehbuchautor



Autor und Regisseur



Auszeichnungen (Auswahl)


Parasite gewann bisher über 200 Film- und Festivalpreise und wurde für mehr als 180 weitere nominiert.[11] Bei der Oscarverleihung 2020 folgten Auszeichnungen in den Kategorien Bester Film, Bester internationaler Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch.

Eine Auswahl der erhaltenen Auszeichnungen:

2019

Blue Dragon Awards

Buil Film Awards[12]

Internationale Filmfestspiele von Cannes

Chunsa Film Awards[14]

Critics’ Choice Movie Awards

Gilde-Filmpreis

Los Angeles Film Critics Association Awards

National Board of Review Awards

New York Film Critics Circle Awards

Sydney Film Festival[16]

2020

BAFTA Awards

Golden Globe Awards

Independent Spirit Awards

National Society of Film Critics Awards

Oscarverleihung 2020

Writers Guild of America Awards

2021



Commons: Bong Joon-ho – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Nam Lee: The Films of Bong Joon Ho / Nam Lee. Rutgers University Press, New Brunswick, New Jersey 2020, ISBN 978-1-978818-90-3, S. Preface xix (englisch).
  2. Ralph Umard: Koreanisches Kino. Im Land der Movie-Maniacs. In: epd Film. 25. März 2014, abgerufen am 18. Juli 2019.
  3. La liste de la rédaction des Cahiers. (Nicht mehr online verfügbar.) Cahiers du Cinema, 2006, archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 21. April 2018 (spanisch).
  4. Lee Hyo-won: South Korean Director Bong Joon Ho to Receive French Honor. In: The Hollywood Reporter. 1. November 2016, abgerufen am 12. Oktober 2019 (englisch).
  5. Retrospektiven: Mads Brügger und Joon-ho Bong. Pressemitteilung. (Nicht mehr online verfügbar.) In: filmfest-muenchen.de. Filmfest München, 27. Mai 2019, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020; abgerufen am 28. März 2022.
  6. Fabio Kühnemuth: Retrospektive Bong Joon-ho. Regiestar aus Südkorea. (Nicht mehr online verfügbar.) In: filmfest-muenchen.de. Filmfest München, 28. Mai 2019, archiviert vom Original am 8. November 2020; abgerufen am 28. März 2022.
  7. Katie Chow: Steven Yeun joins Robert Pattinson in Bong Joon Ho's new sci-fi thriller. The film is based on the novel Mickey7 by Edward Ashton. In: The AV Club. 7. Juli 2022, abgerufen am 11. Juli 2022 (englisch).
  8. Roger Ebert: A South Korean "Zodiac". (Nicht mehr online verfügbar.) Chicago Sun-Times, 22. Mai 2012, archiviert vom Original am 8. Februar 2013; abgerufen am 21. April 2018 (englisch).
  9. Darcy Paquet: The Bong Joon-ho Page. 14. Februar 2008. Auf Koreafilm.org (englisch), abgerufen am 5. Mai 2021.
  10. Die Top 250 der IMDb (Stand: 6. Januar 2021)
  11. Parasite – Awards. In: imdb.com (abgerufen am 10. Februar 2020).
  12. Pierce Conran: PARASITE Sweeps 6 Prizes at Buil Film Awards. BONG Joon-ho’s Latest Takes Home Best Film among 6 Prizes in Busan. In: Korean Film Biz Zone. KOFIC, 14. Oktober 2019, abgerufen am 19. Oktober 2019 (englisch).
  13. Filmfestival Cannes: Goldene Palme für "Parasite" (Bong Joon-ho). In: Zeit Online. 25. Mai 2019, abgerufen am 25. Mai 2019.
  14. Winners Of 2019 Chunsa Film Art Awards. In: Soompi. 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (englisch).
  15. Jan-Ole Gersters LARA und Bon Joon Hos PARASITE unter den Gewinnern des renommierten Gilde Filmpreises. In: Filmkunstmesse Leipzig. 20. September 2019, abgerufen am 21. September 2019.
  16. Patrick Frater: ‘Parasite’ Wins Sydney Film Festival. In: Variety. 16. Juni 2019, abgerufen am 17. Juni 2019 (englisch).

Personendaten
NAME Bong, Joon-ho
ALTERNATIVNAMEN Bong, Jun-ho (revidierte Romanisierung); Pong, Chunho (McCune-Reischauer); 봉준호 (Hangeul, koreanisch); 奉俊昊 (Hanja, koreanisch)
KURZBESCHREIBUNG südkoreanischer Regisseur und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 14. September 1969
GEBURTSORT Daegu, Südkorea

На других языках


- [de] Bong Joon-ho

[en] Bong Joon-ho

Bong Joon-ho (Korean: 봉준호, Korean pronunciation: [poːŋ tɕuːnho → poːŋdʑunɦo]; Hanja: 奉俊昊; born September 14, 1969) is a South Korean film director, producer and screenwriter. The recipient of three Academy Awards, his filmography is characterised by emphasis on social themes, genre-mixing, black humor, and sudden tone shifts.[1]

[es] Bong Joon-ho

Bong Joon-ho (Daegu, 14 de septiembre de 1969) es un director de cine y guionista surcoreano. Entre sus trabajos cinematográficos figuran Memorias de un asesino (2003), la película de monstruos The Host (2006), la película de ciencia ficción Snowpiercer (2013) y la ganadora del Óscar a Mejor Película, Parásitos (2019).

[ru] Пон Джун Хо

Пон Джун Хо (кор. 봉준호?, 奉俊昊?; род. 14 сентября 1969, Тэгу, Республика Корея) — южнокорейский кинорежиссёр и сценарист. Лауреат четырёх премий «Оскар» за один год (второй случай в истории премии после Уолта Диснея, 1954 год). Получил приз южнокорейской кинопромышленности 2003 года за свой фильм «Воспоминания об убийстве», в котором осветил тему нераскрываемых преступлений. Бывший активист студенческого движения, член Новой демократической (ныне Рабочей) партии.



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