fiction.wikisort.org - Regisseur

Search / Calendar

Hong Sang-soo (* 25. Dezember 1960 in Seoul, Südkorea) ist ein südkoreanischer Filmregisseur und Drehbuchautor.

Hong Sang-soo, Berlinale 2022
Hong Sang-soo, Berlinale 2022
Hong Sang-soo, Berlinale 2022

Koreanische Schreibweise
Hangeul 홍상수
Hanja 洪尚秀
Revidierte
Romanisierung
Hong Sang-su
McCune-
Reischauer
Hong Sangsu

Leben


Er studierte an der ChungAng University in Seoul, in den USA am California College of Arts and Crafts, und am Art Institute of Chicago. Schließlich verbrachte er mehrere Monate in Frankreich an der Cinémathèque française in Paris. Seit 1985 ist er verheiratet. Das Paar hat eine Tochter.[1] Allerdings wurde im Juni 2016 bekannt, dass er bereits seit einigen Monaten mit der Schauspielerin Kim Min-hee zusammenlebt. Im Dezember 2016 reichte Hong die Scheidung ein. Nach langem hin und her wurde im Juni 2019 durch das Familiengericht Seoul das Urteil gefällt, dass die Ehe nicht geschieden wird. Schuld am Bruch der Ehe habe Hong, womit nur die Geschädigte die Scheidung fordern könne.[2][3] Hong ging nicht in Berufung. Das Urteil ändere nichts daran, dass seine Ehe de facto zu Ende sei. Wenn sich die sozialen Umstände in Südkorea ändern, möchte er erneut versuchen, die Bestätigung durch ein Gericht zu erhalten. Bis dahin konzentriere er sich auf sein eigenes Leben und seine Filmprojekte.[4]

Seine subtilen, intellektuellen Filme, oft über Angst vor dem Tod und beruflichen Misserfolg, Selbstmitleid und neurotische Beziehungen, erhalten gute Kritiken, sind aber nur mäßig erfolgreich beim südkoreanischen Publikum und werden im europäischen Ausland, vor allem in Frankreich, stärker rezipiert als in Hongs Heimat. Ekkehard Knörer beschreibt sie in der taz: „Immer wieder die Trinkgelage, die Gewaltausbrüche, Künstler voller Selbstmitleid zwischen Frauen, die sich oft zu vieles zu lange gefallen lassen. Die Figuren, die Geschichten gleichen sich, Hong ist, darin dem großen Yasujiro Ozu ähnlich, ein Meister der Variation im Seriellen, keiner, der sich von Film zu Film neu erfindet. Bei näherem Hinsehen auf die Details aber wird klar: Er ist ein höchst hintergründiger Regisseur. Allerdings besteht das Hintergründige nicht so sehr in Verästelungen, sondern eher in Wiederholungsstrukturen.“[5] Der österreichische Standard vergleicht die Techniken der Verschachtelung mit ähnlichen Verfahren im Werk Alain Resnais.[6]

1996 wurde sein Film Der Tag, an dem ein Schwein in den Brunnen fiel (Daijiga umule pajinnal) auf dem Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg gezeigt. Mit Bam gua nat war er im Wettbewerb der Berlinale 2008 zu sehen. 2010 erhielt er für Ha ha ha bei den 63. Filmfestspielen von Cannes den Prix Certain Regard.

2012 stellte Hong Sang-soo den Spielfilm In Another Country (Dareun Nara-eseo) fertig, den er erstmals überwiegend in englischer Sprache abdrehte. Als Hauptdarstellerin ist die Französin Isabelle Huppert zu sehen, die jeweils drei verschiedene Frauen namens Anne porträtiert, die das gleiche Strandhotel besuchen und dieselben Bekanntschaften machen. In Another Country brachte dem Regisseur 2012 seine dritte Einladung in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes ein, blieb aber unprämiert.[7] 2013 gewann er den Regiepreis des Internationalen Filmfestivals von Locarno für Uri Sunhi, der eine Frau aus der Perspektive von drei Männern beschreibt, die in sie verliebt waren. 2015 konkurrierte Hong erneut im Wettbewerb von Locarno und konnte mit Jigeumeun Matgo Geuttaeneun Teullida (engl. Festivaltitel: Right Now, Wrong Then) den Hauptpreis des Festivals, den Goldenen Leoparden, gewinnen. Der Film stellt einen verheirateten Filmregisseur (Jung Jae-young) in den Mittelpunkt, der einen Tag zu früh zu einer Filmvorführung in Suwon anreist und beim Zeitvertreiben einer Malerin (Kim Min-hee) näherkommt. Auch in seinen beiden folgenden Filmen besetzte Hong Kim Min-hee. Während sie in der bei den Filmfestspielen von Cannes 2016 gedrehten Komödie Claire’s Camera (Keul-Le-Eo-Ui-Ka-Me-La) an der Seite von Isabelle Huppert zu sehen ist, schlüpfte sie für The Day After (Geu-Hu) in die Rolle einer neuen Verlagsmitarbeiterin, deren Vorgängerin eine Affäre mit dem Chef hatte. Beide Filme wurden 2017 im Rahmen der 70. Filmfestspiele von Cannes gezeigt, wobei Hong für The Day After seine insgesamt vierte Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme erhielt.

2018 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.[8] 2020 erhielt er für seinen Spielfilm Domangchin yeoja (The Woman Who Ran) erneut eine Einladung in den Wettbewerb der 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Die Hauptrolle besetzte Hong erneut mit Kim Min-hee. In Berlin wurde der Film mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet.[9]

2021 erhielt er für Introduction seine insgesamt sechste Einladung in den Wettbewerb der 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin und gewann dort den Drehbuchpreis.[10] Im Jahr darauf wurde seinem Spielfilm Die Schriftstellerin (The Novelist’s Film) eine erneute Einladung in den Berlinale-Wettbewerb 2022 zuteil.[11]


Filmografie (Auswahl)




Commons: Hong Sang-soo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Kim Eun-hae: 김민희·홍상수 감독 불륜설, 이미 퍼져있던 소문..데이트목격설까지. In: stoo.asiae.co.kr. 21. Juni 2016, abgerufen am 21. Juni 2016 (koreanisch).
  2. South Korean court tells cheating husband he must stay married Read more at channelnewsasia.com. In: Channel News Asia. 14. Juni 2019, abgerufen am 1. Juli 2019 (englisch).
  3. Court dismisses filmmaker Hong Sang-soo's divorce suit. In: The Korea Herald. Yonhap, 14. Juni 2019, abgerufen am 1. Juli 2019 (englisch).
  4. Director Hong Sang-soo Drops Divorce Proceedings. In: Chosun Ilbo. 1. Juli 2019, abgerufen am 1. Juli 2019 (englisch).
  5. Ekkehard Knörer: Fische im Wald begraben, taz vom 8. September 2005.
  6. Wer mich liebt, trinkt einen Cocktail, Der Standard vom 19. Oktober 2005.
  7. Filmprofil bei timeout.com (abgerufen am 22. April 2012).
  8. Academy invites 928 to Membersphip. In: oscars.org (abgerufen am 26. Juni 2018).
  9. Die Preise der Internationalen Jury 2020. In: berlinale.de (abgerufen am 3. März 2020).
  10. Berlinale 2021: Bärengewinner*innen des Wettbewerbs stehen fest . In: berlinale.de, 5. März 2021 (abgerufen am 5. März 2021).
  11. Berlinale 2022: Die Filme des Wettbewerbs. In: berlinale.de, 19. Januar 2022 (abgerufen am 19. Januar 2022).

Personendaten
NAME Hong, Sang-soo
ALTERNATIVNAMEN 홍상수 (koreanisch, Hangeul); 洪尚秀 (koreanisch, Hanja); Hong, Sang-su (Revidierte Romanisierung); Hong, Sangsu (McCune-Reischauer)
KURZBESCHREIBUNG südkoreanischer Regisseur
GEBURTSDATUM 25. Dezember 1960
GEBURTSORT Seoul, Südkorea

На других языках


- [de] Hong Sang-soo

[en] Hong Sang-soo

Hong Sang-soo (홍상수, born 25 October 1960) is a South Korean film director and screenwriter.

[ru] Хон Сан Су

Хон Сан Су (кор. 홍상수, 25 декабря 1960 года, Сеул) — южнокорейский кинорежиссёр и сценарист.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии