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Igor Bauersima (* 23. Juni 1964 in Prag) ist ein Schweizer Autor, Regisseur, Architekt und Bühnenbildner.

Ab Ende der 1990er Jahre wird er zu einem der Hauptakteure des neuen deutschen Theaters. Die innovative Verbindung von Schauspiel und grossformatigen Videoprojektionen zeichnet viele seiner Arbeiten aus. Seine oft kultur- und medienkritischen Stücke bauen auf philosophischen Konzepten auf. Besondere Aufmerksamkeit widmet er den Problemen der Integrität, der menschlichen Identität, des Individuums und seiner Beziehung zur Gesellschaft.[1][2][3][4]


Leben


Bauersima ist der Sohn von Nadia Antipová und Ivo Bauersima. Die Familie emigrierte 1968 nach der Niederschlagung des Prager Frühlings in die Schweiz. Igor Bauersima studierte Architektur an der ETH Zürich und schloss mit dem Diplom ab. Neben seinem Beruf als Architekt ist er seit 1989 als Autor und Regisseur für Theater und Film tätig.

1994 gründete er, zusammen mit den Schauspielern Pascal Ulli, Alexander Seibt und Ingrid Sattes, die freie Theatergruppe OFF OFF Bühne, für die er in den sechs folgenden Jahren Stücke schreibt und inszeniert. 1995 war er, gemeinsam mit Coco Wydler, Mitbegründer des Architekturbüros W3A Architekten.

Seinen ersten überregionalen Theatererfolg feierte er mit Forever Godard (1998). 2001 erhielt das Stück norway.today im Rahmen der Mülheimer Theatertage die Publikumsstimme, Bauersima wurde in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute zum deutschen Nachwuchsautor des Jahres 2001 gewählt und mit dem Berner Buchpreis ausgezeichnet. norway.today war in den Jahren 2003 und 2004 meistinszeniertes Stück auf deutschen Bühnen, wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt und an über hundert Theatern weltweit gespielt. Bauersima wurde 2002 und 2004 für den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie Beste Ausstattung und 2004 zusätzlich in der Kategorie Beste Regie nominiert.

Mit Réjane Desvignes, die 1998 eine Rolle in Forever Godard gespielt hatte, gründete er 1999 die Produktionsfirma sonimage.


Stücke und Inszenierungen



Hörspiele



Filme



Preise und Auszeichnungen



Rezeption im deutschsprachigen Raum


„Igor Bauersima nimmt zwischen den deutschsprachigen Gegenwartsdramatikern und Regisseuren eine Sonderstellung ein. Bauersimas Stücke und Inszenierungen wirken wie vertraute, liebevolle Märchen und provozieren andererseits durch radikale Gesellschaftskritik. Sie glänzen durch präzise Analyse und treffen gleichzeitig mitten ins Herz. Sie spielen in Internetforen oder im 17. Jahrhundert. Sie sind kunstvolle Konstrukte und doch nicht künstlich. Sie sind keiner Schule zuzuordnen und erzählen trotzdem meist geradlinige Geschichten. Diese Heterogenität von Themen und Erzählweisen ist Methode: eine effiziente und trotzige Art, sich nicht von dem vereinnahmen zu lassen, was Schiller eine ‹Mode› nannte; und eine Art, dem Wichtigsten am Theater den Teppich auszurollen: der Geschichte und dem Darsteller.“

Deutsches Schauspielhaus, Hamburg

Literatur





Einzelnachweise


  1. Daniel Rothenbühler: norway.today, Königs Erläuterungen. Hrsg.: C. Bange Verlag GmbH. [Place of publication not identified], ISBN 978-3-8044-7030-9, S. 144.
  2. Frei, Nikolaus.: Die Rückkehr der Helden : deutsches Drama der Jahrhundertwende (1994–2001). G. Narr, Tübingen 2006, ISBN 3-8233-6230-5.
  3. Bürger-Koftis, Michaela.: Eine Sprache, viele Horizonte- : die Osterweiterung der deutschsprachigen Literatur ; Porträts einer neuen europäischen Generation. Praesens, Wien 2008, ISBN 978-3-7069-0492-6.
  4. Waniek, Ellen.: Gerettet? : Spiegelungen des prekären Sinn-Subjekts im jungen deutschen Regietheater. 1. Auflage. Tectum-Verl, Marburg 2008, ISBN 978-3-8288-9348-1.
Personendaten
NAME Bauersima, Igor
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Dramatiker und Regisseur
GEBURTSDATUM 23. Juni 1964
GEBURTSORT Prag

На других языках


- [de] Igor Bauersima

[en] Igor Bauersima

Igor Bauersima (born 1964 in Prague[1]) is a Swiss writer, director, architect and scenographer.  From the late 1990 onward he became a prime mover of new German theater, pioneering the combination of live action and videoprojection in innovative ways, while firmly grounding his plays on philosophical concepts.  He pays particular attention to issues relating to problems of morality, human identity, the individual and his relation to society.  His work often addresses controversial subjects, either directly or by implication.[2][3]



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