Jan Philipp Gloger (* 1981 in Hagen[1]) ist ein deutscher Schauspiel- und Opernregisseur und seit 2018 Schauspieldirektor am Staatstheater Nürnberg.
Jan Philipp Gloger (2016)
Ausbildung
Nach dem Abitur studierte Jan Philipp Gloger Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Er war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Während der Ausbildung hospitierte er bei Johan Simons, assistierte bei der Gruppe Rimini Protokoll und arbeitete als Bühnenmusiker. Seine Inszenierung Tosca. Con scenica scienza io saprei la movenza war bei der Ruhrtriennale 2005 zu sehen, das Szenische Konzert Verve bei den Frankfurter Positionen 2006, Biedermann und die Brandstifter nach Max Frisch beim Regieschul-Festival „Körber Studio Junge Regie“ 2007 am Thalia Theater Hamburg.
Beruf
Seit 2007 inszenierte Gloger Schauspiel unter anderem am Bayerischen Staatsschauspiel München, am Theater Augsburg, am Staatstheater Mainz, am Deutschen Theater Berlin, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen, an der Schaubühne in Berlin, am Staatstheater Wiesbaden und am Staatsschauspiel Dresden. 2017 inszeniert er am Düsseldorfer Schauspielhaus die Uraufführung von Elfriede Jelineks Stück Das Licht im Kasten.[2]
Operninszenierungen entstanden seit 2010 am Theater Augsburg, an der Semperoper Dresden, an der Oper Frankfurt, am Opernhaus Zürich, Aalto-Theater Essen, an der Nederlandse Opera Amsterdam und am Royal Opera House in London.[3] 2012 eröffnete seine Neuinszenierung Der fliegende Holländer von Richard Wagner die Bayreuther Festspiele.[4] 2011–2013 war Jan Philipp Gloger Leitender Regisseur am Staatstheater Mainz.
Am 9. November 2016 wurde die Berufung Glogers zum Schauspieldirektor am Staatstheater Nürnberg zur Spielzeit 2018/2019 bekanntgegeben.[5]
Seine Inszenierungen wurden mit Preisen bei den Mülheimer Theatertagen, den Bayerischen Theatertagen und dem Heidelberger Stückemarkt ausgezeichnet. Außerdem gab es eine Nominierung für die engere Auswahl zum Berliner Theatertreffen sowie mehrere Nominierungen als bester Nachwuchsregisseur in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute. Zudem wurde seine Inszenierungen von Così fan tutte 2017 für den Laurence Olivier Award nominiert.
Jan Philipp Gloger hielt Vorträge in der Zürcher Hochschule der Künste, im Zentrum für Literaturforschung Berlin und in der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt. Er war an Publikationen zur Praxis des Regieführens[6] und Fragen des Urheberrechts in Inszenierungen[7] beteiligt und veröffentlichte Texte in Theater der Zeit[8] und im britischen Guardian[9].
Gloger ist Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.
Inszenierungen
Philipp Löhle: Genannt Gospodin, Bayerisches Staatsschauspiel München, 2007
Bertolt Brecht: Die heilige Johanna der Schlachthöfe, Grillo-Theater Essen, 2008
Theresia Walser: Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel, Staatstheater Nürnberg 2022
Auszeichnungen
2008: Regiepreis der Bayerischen Theatertage für seine Inszenierung von Clavigo[12]
2008: Einladung seiner Inszenierung von Genannt Gospodin (Bayerisches Staatsschauspiel München) zum Heidelberger Stückemarkt
2012: Einladung seiner Inszenierung von Das Ding (Deutsches Schauspielhaus Hamburg) zum Heidelberger Stückemarkt und zu den Mülheimer Theatertagen und Gewinn des Publikumspreises des letzteren Festivals.[13]
2015: Einladung seiner Inszenierung von Schatten (Badisches Staatstheater Karlsruhe) zum Heidelberger Stückemarkt und Gewinn des NachSpielPreises.[14] Verbunden mit diesem Preis ist auch die Einladung zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin
2015: Mit Nennungen für Schatten und Die Verschwörung des Fiesco zu Genua teilte er sich in der Saisonbilanz der Zeitschrift Die Deutsche Bühne 2015 in der Kategorie „Herausragende Regie Schauspiel“ den 2.Platz nach Nicolas Stemann mit Martin Kušej, Thomas Ostermeier und Leander Haußmann.[15]
2020: Einladung seiner Inszenierung von Am Rand (Staatstheater Nürnberg) zum Heidelberger Stückemarkt (auf Grund der Corona-Pandemie abgesagt)
In der Saisonbilanz der Spielzeit 2021/2022 der Deutschen Bühne schaffte es das Staatstheater Nürnberg auf Platz zwei der spartenübergreifenden Gesamtleistung. In der Kategorie "Schauspiel" wurde Jan Philipp Glogers Inszenierung von Elfriede Jelineks "Wolken.Heim / Rechnitz (Der Würgeengel) / Das schweigende Mädchen" ebenfalls mit dem zweiten Platz gewürdigt.[16]
Für seine Inszenierung für "Die Dubarry" an der Volksoper in Wien wurde Gloger 2022 ein Operettenfrosch des Bayrischen Rundfunks verliehen.[17]
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