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Tsui Hark (chinesisch 徐克, Pinyin Xú Kè, W.-G. Hsü K'o, Jyutping Ceoi4 Hak1; * 15. Februar 1950 als 徐文光, Xú Wénguāng, Jyutping Ceoi4 Man4gwong1, kantonesisch Tsui Man-kong in Saigon) ist ein Regisseur, Produzent und Schauspieler aus Hongkong.[1][2]

Tsui Hark (2008)
Tsui Hark (2008)

Leben


In seiner Kindheit lebte Tsui Hark mit seiner Familie in Saigon, der Hauptstadt Südvietnams. Dort arbeitete sein Vater als Apotheker. Im Jahr 1966 zog die Familie Tsui nach Hongkong. Zwei Jahre später machte Tsui Hark dort den High-School-Abschluss und studierte ab 1969 an der Southern Methodist University in Dallas, Texas „Radio, TV und Filmgestaltung“. Nach seinem Abschluss 1975 arbeitete er zwei Jahre in New York beim Kabelfernsehsender „Chinatown Community TV“. Zugleich engagiert er sich in mehreren Kulturprojekten der chinesischen Minderheit in New York. Von 1996 bis 2014 war er mit der Hongkonger Filmproduzentin Nansun Shi verheiratet.[1][2][3][4]


Regisseur


Im Jahr 1977 kehrte Tsui Hark nach Hongkong zurück und arbeitete zunächst beim Sender TVB als Regisseur für Fernsehserien, wo er sich bald einen Namen machte. Nur ein Jahr später konnte er seinen ersten Kinofilm Die Todesgrotten der Shaolin (The Butterfly Murders, 1979) drehen, der bei Filmkritikern viel Aufmerksamkeit erregte.

Dieser Film bildete zusammen mit seinen folgenden Spielfilmen Wir kommen und werden Euch fressen (We’re going to eat you, 1980) und Söldner kennen keine Gnade (Don't Play With Fire, Dangerous Encounters – First Kind) (1980) der Startschuss für die sogenannte Neue Welle des Hongkong-Kinos, die von 1980 bis 1996 dauerte.

In den Jahren ab 1980 inszenierte Tsui Hark eine Vielzahl von Filmen der unterschiedlichsten Genres. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt bei Wuxia-Filmen. Er regte eine Erneuerung dieses Genres an. Im Unterschied zu den Wuxia-Filmen aus den 60er und 70er Jahren, z. B. vom Regisseur King Hu haben sie deutlich mehr phantastische Elemente. Mittels Spezialeffekten können nun die quietschbunten Welten der chinesischen Mythologie und von populären Wuxia-Romanen besser zum Leben erweckt werden. Auch die gezeigte Kampfkunst ist eher fantastisch als real, z. B. haben viele Figuren die Fähigkeit, mittels „gewichtslosem Kung-Fu“ – 輕功[5] – durch die Luft zu fliegen. Die Kampfszenen sind weitaus dynamischer als früher und werden meistens rasant geschnitten. Weitere Merkmale sind der für westliche Verhältnisse häufig skurril anmutende Humor und starke, selbständige Frauenfiguren. Beispiele für solche Wuxia-Filme sind Zu Warriors und Swordsman.

Als einer seiner besten Filme gilt Peking Opera Blues aus dem Jahr 1986. Er spielt zur Zeit der ersten chinesischen Revolution um das Jahr 1911. Drei starke Frauen, gespielt von Brigitte Lin, Sally Yeh und Cherie Chung, stehen im Mittelpunkt einer dramatischen und turbulenten Geschichte um gestohlene Dokumente, die Pekingoper und Intrigen zwischen den Warlords. Mit diesem Film erreichte das neue Hong-Kong Kino erstmals auch im Westen ein breiteres Publikum. Auch heute noch bemerkenswert sind die für die damalige Zeit extrem schnell geschnittenen Kampfszenen. Dieser Stil wurde später auch von westlichen Regisseuren übernommen, z. B. im Film Matrix.

Den größten kommerziellen Erfolg in Hongkong erreichte er mit dem Film Die Schwarzen Tiger von Hongkong (orig.: Wong Fei-hung, 1991), einer Geschichte um den chinesischen Volkshelden Wong Fei Hung, die in der Zeit des Boxeraufstandes spielt.[1][2]

In den Jahren 1997 und 1998 drehte Tsui Hark zwei Hollywood-Filme und zwar Double Team und Knock Off. Diese waren nicht sonderlich erfolgreich.[6]


Produzent


Im Jahr 1984 gründet Tsui Hark mit Nansun Shi mit dem gemeinsamen Erstlingswerk Shanghai Blues上海之夜 – eine eigene Produktionsfirma Film Workshop Co., Ltd.電影工作室有限公司 – mit eigener Spezialeffekt-Abteilung. Seitdem ist er auch als Produzent tätig und förderte insbesondere den Einsatz von Spezialeffekten im Hong-Kong-Kino.[3]

Tsui Hark hat die Angewohnheit, sich sehr stark in die Gestaltung der von ihm produzierten Filme einzumischen. Häufig verlangt er Änderungen am Set oder führt sogar bei einigen Szenen selbst Regie. Deshalb weisen auch zahlreiche Filme den typischen „Tsui Hark Stil“ auf, die nur von ihm produziert wurden. Ein Beispiel sind die Filme A Chinese Ghost Story I-III, wo Ching Siu-Tung die Regie führte. Viele Kollegen halten deshalb die Zusammenarbeit mit ihm für schwierig.


Schauspieler


Neben seiner Tätigkeit als Regisseur und Produzent trat Tsui Hark in den 1980er Jahren auch noch als Schauspieler in einigen Filmen auf, z. B. in Yes, Madam (1985), wo er stark grimassierend und gestikulierend für humoristische Einlagen in dem eigentlich knallharten Actionthriller mit Michelle Yeoh sorgte. Zudem wirkte er in vielen der Filme, bei denen er Produzent oder Regisseur war, in kleinen Rollen oder als Sprecher mit.


Filmografie (Auswahl)



Regie



Produzent



Schauspieler



Literatur





Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. 徐文光 | TSUI Hark – Biography. In: hkfilmdirectors.com. Abgerufen am 23. Januar 2021 (chinesisch, englisch).
  2. 徐克 ♂ Tsui Hark. In: hkmdb.com. Abgerufen am 23. Januar 2021 (chinesisch, englisch).
  3. About Film Workshop – about Film Workshop. (Memento vom 17. Januar 2011 im Internet Archive) In: filmworkshop.net, abgerufen 23. Januar 2021. (chinesisch, englisch)
  4. 潮粉Chaofen: 施南生为什么放弃徐克 对丈夫感到彻底的失望 尚之潮 – „Warum gibt Nansun Shi Tsui Hark auf – Sie war sehr enttäuscht vom Ehemann - Shangzhichao“. In: shangc.net. 28. Juni 2018, abgerufen am 23. Januar 2021 (chinesisch).
  5. Qinggong (chinesisch 輕功 / 轻功, Pinyin qīnggōng, Jyutping hing1gung1  „etwa schwebendleichtes Kung-Fu, gewichtslosem Kung-Fu“), selten Qinggongfu (輕功夫 / 轻功夫, auch 輕工夫 / 轻工夫, qīnggōngfu, Jyutping hing1gung1fu1)
  6. About Film Workshop – biography. (Memento vom 17. Januar 2011 im Internet Archive) In: filmworkshop.net, abgerufen 23. Januar 2021. (chinesisch, englisch)

Personendaten
NAME Tsui, Hark
ALTERNATIVNAMEN Xú, Kè (Pinyin); Hsü, K'o (Wade-Giles); Ceoi4, Hak1 (Jyutping); 徐克 (chinesisch, Lang- und Kurzzeichen); Tsui, Man-kong (Geburtsname, kantonesisch); Xú, Wénguāng (Pinyin); Ceoi4, Man4gwong1 (Jyutping); 徐文光 (Geburtsname, chinesisch, Lang- und Kurzzeichen)
KURZBESCHREIBUNG chinesisch-vietnamesischer Regisseur und Produzent
GEBURTSDATUM 15. Februar 1950
GEBURTSORT Saigon

На других языках


- [de] Tsui Hark

[en] Tsui Hark

Tsui Hark (Chinese: 徐克, Vietnamese: Từ Khắc, born 15 February 1950), born Tsui Man-kong, is a Hong Kong film director, producer and screenwriter. Tsui has directed several influential Hong Kong films such as Zu Warriors from the Magic Mountain (1983), the Once Upon a Time in China film series (1991–1997) and The Blade (1995). Tsui also has been a prolific writer and producer;[1] his productions include A Better Tomorrow (1986), A Better Tomorrow II (1987), A Chinese Ghost Story (1987), The Killer (1989), The Legend of the Swordsman (1992), The Wicked City (1992), Iron Monkey (1993) and Black Mask (1996). He is viewed as a major figure in the Golden Age of Hong Kong cinema and is regarded by critics as "one of the masters of Asian cinematography".[2]

[es] Tsui Hark

Tsui Hark (徐克, jyutping: ceoi4 hak1, pinyin: Xú Kè ) es un productor, guionista y director chino, nacido en Vietnam el 15 de febrero de 1950.

[ru] Цуй Харк

Цуй Харк (правильно Чхёй Хак, англ. Tsui Hark / кит. 徐克, палл. Сюй Кэ; род. 15 февраля 1950, Сайгон, Французский Индокитай) — гонконгский кинорежиссёр, сценарист, актёр и кинопродюсер. Представитель «Гонконгской Новой Волны». Приобрёл известность как режиссёр многочисленных фильмов в жанре уся. Самой успешной работой Харка на данный момент является серия фильмов «Однажды в Китае» (1991—1997). Обладает несколькими престижными кинематографическими наградами. Пять его фильмов вошли в список «100 лучших китайских фильмов» на «Гонконгской кинопремии», что является вторым результатом после Вонга Карвая с шестью фильмами в этом списке. В 2004 году вошёл в число жюри на 57-м Каннском кинофестивале. Результатом работы в Голливуде стала съёмка трёх фильмов: «Мастер», «Колония» и «Взрыватель».



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