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Yves Angelo (* 22. Januar 1956 in Meknès, Marokko)[1] ist ein französischer Kameramann, Filmregisseur und Drehbuchautor.


Leben


Yves Angelo wurde 1956 als Sohn von Isi Angelo, einem Zahnarzt bulgarischer Herkunft mit entfernten venezianischen Vorfahren, in dem seinerzeit noch bestehenden französischen Protektorat Französisch-Marokko geboren. In seiner Kindheit und Jugend besuchte er regelmäßig ein während der Kolonialzeit errichtetes Kino in seiner Heimatstadt Meknès und entwickelte dabei eine große Leidenschaft für den Film. Mit einer Leica M3, die sein Vater in den 1950er Jahren erstanden hatte, machte er Fotos und schärfte so den Blick für seine Umgebung, was ihm später auch bei seiner Arbeit als Kameramann half. Im Alter von 17 Jahren siedelte er nach Paris über, nachdem er die Aufnahmeprüfung der Filmhochschule École Louis-Lumière bestanden hatte.[2]

Ab Ende der 1970er Jahre sammelte er erste praktische Erfahrungen als Kameraassistent von Filmen wie Jeanne Moreaus Mädchenjahre (1979) und Bertrand Taverniers Ein Sonntag auf dem Lande (1984). Bei dem Regiedebüt des renommierten Kameramanns Bruno Nuytten, der groß angelegten Filmbiografie Camille Claudel (1988) mit Isabelle Adjani in der Titelrolle, kam Angelo als Kameraassistent von Pierre Lhomme zum Einsatz. Nach dem Erfolg des Films erhielt Angelo zahlreiche Angebote, als eigenständiger Kameramann zu arbeiten.[2] Nur zwei Jahre später wurde er für Alain Corneaus Roadmovie Nächtliches Indien (1989) erstmals mit dem César in der Kategorie Beste Kamera ausgezeichnet. 1992 gewann er den französischen Filmpreis für Corneaus Kostümfilm Die siebente Saite (1991) erneut. Danach wirkte Angelo, der nunmehr auch Angebote aus Hollywood erhielt, diese jedoch ablehnte,[2] unter Regisseuren wie Claude Miller und Claude Sautet.

Im Jahr 1994 folgte für seine Arbeit an Claude Berris Germinal (1993) der dritte César, wodurch Angelo neben Thierry Arbogast und Philippe Rousselot den César in der Kategorie Beste Kamera am häufigsten gewinnen konnte. Noch im selben Jahr lieferte er mit der Balzac-Verfilmung Die Auferstehung des Colonel Chabert mit Gérard Depardieu und Fanny Ardant sein Regiedebüt, für das er auch das Drehbuch schrieb. Für den Film erhielt er eine César-Nominierung in der Kategorie Bestes Erstlingswerk sowie die Goldene Pyramide beim Cairo International Film Festival.

Seine dritte Regiearbeit, das Filmdrama Voleur de vie, für das er Pierre Lhomme als Kameramann und Emmanuelle Béart und Sandrine Bonnaire als Darstellerinnen gewinnen konnte, nahm 1998 am Wettbewerb um den Goldenen Löwen bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig teil. Seit 2001 ist er wieder hauptsächlich als Kameramann tätig. Als solcher wirkte er besonders häufig unter der Regie von Alain Corneau, für den er nach Nächtliches Indien und Die siebente Saite auch Mit Staunen und Zittern (2003), Worte in Blau (2005) und Le deuxième souffle (2007) in Szene setzte. Ab 2017 arbeitete er wiederholt unter der Leitung von Anne Fontaine. Zu ihren gemeinsamen Produktionen zählen der Coming-of-Age-Film Marvin (2017) und die moderne Schneewittchen-Adaption Blanche comme neige (2019), jeweils mit Isabelle Huppert, sowie das Polizeidrama Bis an die Grenze (2020).

Seine Tochter Julie Angelo kommt seit 2015 regelmäßig als seine Kameraassistentin zum Einsatz.[2]


Filmografie (Auswahl)


Kamera

Drehbuch und Regie


Auszeichnungen





Einzelnachweise


  1. vgl. lesgensducinema.com
  2. Ariane Damain Vergallo: Yves Angelo, l’enthousiasme de l’indifférent auf afcinema.com, 29. November 2017.
  3. Vgl. Nomination dans l’ordre des Arts et des Lettres janvier 2014 auf culture.gouv.fr, 18. März 2014.
Personendaten
NAME Angelo, Yves
KURZBESCHREIBUNG französischer Kameramann, Filmregisseur und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 22. Januar 1956
GEBURTSORT Meknès, Marokko

На других языках


- [de] Yves Angelo

[en] Yves Angelo

Yves Angelo (born 22 January 1956) is a French cinematographer, film director and screenwriter. Angelo has won the César Award for Best Cinematography three times: in 1990 for Nocturne indien, in 1992 for Tous les matins du monde, and in 1994 for Germinal.

[ru] Анжело, Ив

Ив Анжело (фр. Yves Angelo; род. 22 января 1956, Марокко) — французский кинооператор, сценарист и режиссёр, троекратный лауреат премии «Сезар» за операторскую работу.



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