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Aus meiner Haut (internationaler englischsprachiger Titel Skin Deep) ist ein Science-Fiction-Liebesfilm von Alex Schaad, der im September 2022 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig seine Premiere feierte und Anfang Februar 2023 in die deutschen Kinos kommen soll. Der Film erzählt von einem Paar, das versucht, seine schwierige Beziehung zu retten und sich auf eine Insel begibt, um dort mit anderen Menschen ihre Körper zu tauschen.


Handlung


Leyla und Tristan scheinen ein glückliches Paar zu sein. An einem schönen Sommertag landen sie auf einer Insel, die nur per Fähre zu erreichen ist. In einer Art Kommune kommen hier jeden Sommer Paare zusammen, um mit der Hilfe eines schamanischen Rituals ihre Körper mit anderen zu tauschen. Sie werden von Stella begrüßt, einer Schulfreundin von Leyla, die das Aussehen eines Mannes in fortgeschrittenem Alter besitzt, aber die Eigenheiten einer jungen Frau. Ihr verstorbener Vater, der eine Art Guru der Gruppe war, nutzte das Ritual, um sich für seine kranke Tochter zu opfern und sie in seinem Körper weiterleben zu lassen.

Tristan und Leyla werden bei der Auslosung Mo und der bereits zum zweiten Mal teilnehmende Fabienne zugeteilt und sollen nun für zwei Wochen in der Haut des jeweils anderen Paares leben. Leyla fühlt sich befreit und verspürt endlich wieder Lust am Leben, während Tristan von der Situation schnell überfordert ist. Nachdem er Sex mit der in Leylas Körper steckenden Fabienne hatte, will er von sich selbst schockiert das Experiment abbrechen. Leyla ist darüber enttäuscht, denn nun muss auch sie wieder in ihren alten Körper zurück. Leyla, die schon länger mit Depressionen kämpft und sich in dem neuen Körper schlagartig besser fühlte, lässt sich nun auf einen weiteren Tausch ein, als ihr ein Mann aus der Gruppe anbietet, ihr dauerhaft seinen Körper zu überlassen.[2][3][4][5]


Produktion



Regie und Drehbuch


Regie führte der Studentenoscar-Gewinner Alex Schaad. Das Drehbuch verfasste er gemeinsam mit seinem Bruder, dem Schauspieler und Autoren Dimitrij Schaad.[4] Es handelt sich nach seinen mittellangen Filmen Invention of Trust, Endling und The Love Europe Project bei dem Science-Fiction-Liebesfilm um Alex Schaads Langfilmdebüt.[4][6]


Besetzung und Dreharbeiten


Hauptdrehort war das Gut Wahlstorf bei Preetz
Hauptdrehort war das Gut Wahlstorf bei Preetz

Jonas Dassler und Mala Emde spielen in den Hauptrollen Tristan und Leyla. Dimitrij Schaad ist in der Rolle von Mo zu sehen und Maryam Zaree in der Rolle von Fabienne, mit denen sie als erstes die Körper tauschen. Edgar Selge spielt Stella. Weitere Rollen wurden mit Adam Bousdoukos, Sema Poyraz und Thomas Wodianka besetzt. Letzterer spielt Stellas Lebensgefährten Roman.[2]

Die Dreharbeiten fanden von 21. September bis 22. Oktober 2021 in Schleswig-Holstein statt.[7] Hauptdrehort war das am Südufer des Lanker Sees gelegene Gut Wahlstorf bei Preetz, das der Anlage der Kommune als Kulisse diente.[8] Die unter Denkmalschutz stehende Gutsanlage umfasst heute das Herrenhaus, drei historische Scheunen und einen Pferdestall.[9] Die meisten Schauspieler lebten während der Dreharbeiten im Schloss.[8] Als Kameramann fungierte Ahmed El Nagar, der wie der Regisseur an der Hochschule für Fernsehen und Film München studierte. Der Arbeitstitel lautete Marmor.[6]


Filmmusik und Veröffentlichung


Die Filmmusik komponierte Richard Ruzicka, der zuvor für mehrere Folgen der Kriminalfilmreihen Tatort und Polizeiruf 110 tätig war.

Die Premiere erfolgte im September 2022 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig, wo er in der Kritikerwoche gezeigt wird und mit dem Queer Lion ausgezeichnet wurde.[10] Ende September 2022 wurde er beim Zurich Film Festival gezeigt[11] und Ende September, Anfang Oktober 2022 beim Filmfest Hamburg.[12] Anfang November 2022 wird er bei den Nordischen Filmtagen Lübeck und beim Festival de Cine Europeo de Sevilla vorgestellt[13] und hiernach beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg.[14] Im Dezember 2022 wird er beim Les Arcs Film Festival gezeigt.[15] Am 2. Februar 2023 soll der Film in die deutschen Kinos kommen.[16]


Rezeption



Kritiken


Felicitas Kleiner vom Filmdienst schreibt, Alex Schaad verstehe es, mit simplen, effektiven Mitteln, den Film zügig ins Mystery-Fahrwasser zu steuern. Aus meiner Haut flirre faszinierend zwischen verschiedenen Tonlagen, und obwohl sich die Inszenierung dramatische Zuspitzungen weitgehend verkneife und die Handlung ruhig entwickelt, sorge dieses Changieren für latente Spannung. Das Thema des Films sei die Frage, was uns und die, die wir lieben, eigentlich ausmacht und welche Spannweite eine Liebe hat, wenn sich Veränderungen einstellen, so Kleiner. Anders als in der US-Serie Altered Carbon, in der Menschen ihr Bewusstsein auf futuristische Datenträger transferieren und in verschiedenste Körperhüllen implementieren können, gehe Aus meiner Haut das Körpertausch-Thema nicht im Sinne einer futuristischen Technologie an, sondern eher als spirituelle Herausforderung. Den Figuren werde Vertrautes fremd, nicht nur der eigene Körper, sondern auch der des oder der Geliebten. Mala Emde und Jonas Dassler sowie Maryam Zaree, Dimitrij Schaad und Thomas Wodianka, die Leyla und Tristan im Lauf des Films verkörpern, machten daraus eine anrührende Odyssee.[17]

Björn Becher von Filmstarts schreibt, angesichts der absonderlichen Kommunen-Gemeinde mit große Scheune, mysteriösem weißen Zelt sowie der traumatisierten Leyla als emotionalen Zentrum liege zunächst einmal die Vermutung nah, dass man es hier quasi mit der deutschen Version von Ari Asters Midsommar zu tun habe. Auch wenn Regisseur Alex Schaad bisweilen zwar mit der Möglichkeit kokettiere, dass womöglich bald eine brutale Gewalttat die Kommune erschüttern könnte, sei Aus meiner Haut jedoch kein Horrorfilm. Der Film sei in seiner Ausgestaltung zwar faszinierend, in den besten Momenten gar berührend, gehe an entscheidenden Stellen aber nicht tief genug und plätschere bisweilen sogar ein wenig vor sich hin. Am besten genieße man den Film, ohne sich groß mit der Logik des Ganzen auseinanderzusetzen und sich einfach nur auf das Geschehen einlassen. Wie im Körpertausch-Genre üblich biete auch Aus meiner Haut viel Raum für auffälliges Schauspiel. So dürfe Jonas Dassler, der als schüchterner Tristan eher blass bleibt in seiner kurzen Zeit als „Arschloch“ Mo so richtig aufdrehen. Allen die Show stehle im finalen Drittel allerdings Theaterstar Thomas Wodianka in der Rolle einer verzweifelten Frau, die im Körper eines Ex-Alkoholikers ihr Glück gefunden hat.[2]


Auszeichnungen


Alex Schaad (rechts) und Dimitrij Schaad bei der Vorstellung von Aus meiner Haut beim Filmfest Hamburg
Alex Schaad (rechts) und Dimitrij Schaad bei der Vorstellung von Aus meiner Haut beim Filmfest Hamburg

Festival de Cine Europeo de Sevilla 2022

Filmfest Hamburg 2022

Internationale Filmfestspiele von Venedig 2022

Les Arcs Film Festival 2022

Nordische Filmtage Lübeck

Zurich Film Festival 2022



Commons: Aus meiner Haut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Aus meiner Haut. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 234189).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Björn Becher: Aus meiner Haut: Die deutsche Antwort auf "Midsommar"? In: Filmstarts. Abgerufen am 10. September 2022.
  3. Aus meiner Haut. In: kino-zeit.de. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  4. Critics' Week in Venedig 2022: Weltpremiere für BR-Koproduktion „Aus meiner Haut“. In: br.de, 25. Juli 2022.
  5. Elena Lazic: Review: Skin Deep. In: cineuropa.org, 6. September 2022.
  6. Barbara Schuster: Alex Schaad dreht "Marmor" in Schleswig-Holstein. In: Blickpunkt:Film, 8. Oktober 2021.
  7. Jochen Müller: Foto des Tages: "Marmor" (AT) abgedreht. In: Blickpunkt:Film, 26. Oktober 2021.
  8. Filmdreh auf Gut Wahlstorf: Ländlicher Sci-Fi mit Starbesetzung. In: kn-online.de. Abgerufen am 9. Oktober 2022.
  9. Gut Wahlstorf. In: gut-wahlstorf.com. Abgerufen am 9. Oktober 2022.
  10. Heike Angermaier: "Aus meiner Haut" feiert in Venedig Premiere. In: Blickpunkt:Film, 25. Juli 2022.
  11. Aus meiner Haut / Skin Deep. In: zff.com. Abgerufen am 10. September 2022.
  12. Aus meiner Haut. In: filmfesthamburg.de. Abgerufen am 13. September 2022.
  13. Aus meiner Haut / Skin Deep. In: nordische-filmtage.de. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  14. Aus meiner Haut. In: iffmh.de. Abgerufen am 1. November 2022.
  15. Fabien Lemercier: European cinema travels to Les Arcs. In: cineuropa.org, 9. November 2022.
  16. Marc Mensch: X Verleih terminiert Film-Quartett für 2023. In: Blickpunkt:Film, 20. September 2022.
  17. Felicitas Kleiner: Venedig 2022 – „Aus meiner Haut“. In: Filmdienst, 5. September 2022.
  18. Skin Deep. In: festivalcinesevilla.eu. Abgerufen am 4. November 2022.
  19. Aus meiner Haut. In: queerlion.it. Abgerufen am 12. August 2022.
  20. BR-Koproduktion bei Filmfestspielen Venedig ausgezeichnet. In: br.de, 9. September 2022.
  21. https://zff.com/de/programm/38/



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