Das Glück kam über Nacht (Originaltitel: The Lavender Hill Mob) ist eine britische Filmkomödie des Regisseurs Charles Crichton aus dem Jahr 1951. Deutschland-Premiere des auch unter dem Titel Einmal Millionär sein bekannten Films war am 18. Januar 1952. Der Film gehört zum Genre der Heist-Movies.
Henry Holland ist ein scheuer Bankangestellter in London, der seit Jahren für die Überwachung des Transports von Goldbarren zuständig ist. Nach außen hin gibt er sich penibel und überängstlich, doch er glaubt, den perfekten Plan zum Raub der Barren und der anschließenden Flucht entwickelt zu haben. Auf die Idee kam Holland, als ein neuer Mieter in seiner Pension einzog. Pendlebury ist der Inhaber einer Gießerei, die nutzloses Schmuckwerk und Souvenirs herstellt. Pendlebury sucht ebenso nach einer Möglichkeit, aus seinem bisherigen Leben auszubrechen.
Als Holland befördert werden soll und dadurch sein Aufgabengebiet verliert, will er den Plan schnell verwirklichen. Innerhalb einer Woche heuern Holland und Pendlebury zwei Gauner an, Smith und Shorty, die ihnen beim Raub helfen sollen. Der Plan ist einfach, aber clever. Smith und Shorty sollen den Goldwagen entführen und zu Pendleburys Lieferwagen fahren. Das Gold ist in der Barrenform wertlos, also soll es zur Gießerei gebracht, eingeschmolzen und in Form von kleinen Souvenir-Eiffeltürmen nach Frankreich gebracht werden.
Der Plan gelingt trotz zahlreicher Turbulenzen und die Souvenir-Eiffeltürme gelangen unbemerkt von Polizei und Zoll nach Paris. Die Besitzerin eines Souvenirladens am Fuße des Eiffelturms hat aber entgegen den Anweisungen Pendleburys sechs von den Goldtürmchen an die Schülerinnen einer englischen Schulklasse verkauft. Als Holland und Pendlebury dies bemerken, versuchen sie, die fehlenden Türme von den Schülerinnen zurückzukaufen. Bei fünf der Türme klappt das auch. Den sechsten Turm schenkt das Mädchen, das den Turm nicht wieder hergeben möchte, einem Polizisten in einer Polizei-Ausstellung. Diesen Turm entwenden Holland und Pendlebury ebenfalls, doch nach einer wilden Verfolgungsjagd durch die Polizei-Ausstellung und London wird Pendlebury verhaftet. Holland kann nach Südamerika fliehen, gibt dort den reichen Gönner, wird aber am Ende ebenfalls festgenommen.
Robert Shaw gab in dem Film sein Spielfilmdebüt, er wurde aber ebenso wie der spätere Darsteller des James-Bond-Erfinders „Q“, Desmond Llewelyn, nicht im Abspann genannt. Audrey Hepburn war eigentlich für eine größere Rolle vorgesehen, doch durch ihr Bühnenengagement musste sie auf eine kleine Rolle ausweichen.
Für das Lexikon des internationalen Films war der Film eine „herzerfrischend heitere Kriminalkomödie, die ein Paradebeispiel aus der Nachkriegsära des britischen Lustspiels ist, das sprudelnd von Ideen und voll von trockenem Humor, hintergründig und zugleich liebevoll den biederen Kleinbürger und seine verborgenen Träume karikiert.“[3] „Urkomisch“ lautete das Urteil der Filmzeitschrift Cinema.[4]
Das Glück kam über Nacht wurde 1952 mit dem BAFTA Award in der Kategorie Bester britischer Film geehrt und war in der Kategorie Bester Film nominiert. Bei der Oscarverleihung 1953 wurde T. E. B. Clarke in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch mit dem Oscar ausgezeichnet. Alec Guinness war zudem als Bester Hauptdarsteller nominiert.
Das British Film Institute wählte Das Glück kam über Nacht im Jahr 1999 auf Platz 17 der besten britischen Filme aller Zeiten.
Die deutsche Synchronfassung entstand 1952 in den Ateliers der Rank Film Synchronproduktion Hamburg. Synchronregie führte Edgar Flatau.[5][6]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
---|---|---|
Henry Holland | Alec Guinness | Reinhold Nietschmann |
Pendlebury | Stanley Holloway | Helmut Peine |
Shorty | Alfie Bass | Joseph Offenbach |
Smith | Sid James | Ralf Wolter |
Farrow | John Gregson | Wolfgang Schwarz |
Clayton | Sydney Tafler | Walter Langwitz |
Mrs. Chalk | Marjorie Fielding | Erna Nitter |
Miss Evesham | Edie Martin | Charlotte Voigt-Wichmann |
Traum ohne Ende | Die kleinen Detektive | Das Glück kam über Nacht | Ein Kind war Zeuge | Titfield-Expreß | Liebeslotterie | Das geteilte Herz | Versuchsmaschine CB 5 | Flut der Furcht | Herzlich willkommen im Kittchen | Mister Miller ist kein Killer | Die gestohlene Million | Wer einen Tiger reitet | Alien Attack – Die Außerirdischen schlagen zu | Ein Fisch namens Wanda
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Religion |
La vie et la passion de Jésus Christ (1905) • Die Passion der Jungfrau von Orléans (1928) • Monsieur Vincent (1947) • Franziskus, der Gaukler Gottes (1950) • Das Wort (1955) • Ben Hur (1959) • Nazarin (1959) • Das 1. Evangelium – Matthäus (1964) • Ein Mann zu jeder Jahreszeit (1966) • Andrej Rubljow (1969) • Mission (1986) • Opfer (1986) • Thérèse (1986) • Babettes Fest (1987) • Franziskus (1988) |
Werte |
Intoleranz (1916) • Rom, offene Stadt (1945) • Ist das Leben nicht schön? (1946) • Fahrraddiebe (1948) • Die Faust im Nacken (1954) • Freunde bis zum letzten (1956) • Das siebente Siegel (1957) • Wilde Erdbeeren (1957) • Uzala der Kirgise (1975) • Der Holzschuhbaum (1978) • Die Stunde des Siegers (1981) • Gandhi (1982) • Auf Wiedersehen, Kinder (1987) • Dekalog (1988–1989) • Schindlers Liste (1993) |
Kunst |
Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (1922) • Metropolis (1927) • Napoleon (1927) • Vier Schwestern (1933) • Moderne Zeiten (1936) • Die große Illusion (1937) • Der Zauberer von Oz (1939) • Ringo (1939) • Fantasia (1940) • Citizen Kane (1941) • Das Glück kam über Nacht (1951) • La Strada – Das Lied der Straße (1954) • Achteinhalb (1963) • Der Leopard (1963) • 2001: Odyssee im Weltraum (1968) |