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Die Konsequenz ist die Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Romans von Alexander Ziegler unter der Regie von Wolfgang Petersen.


Handlung


Der homosexuelle Schauspieler Martin Kurath sitzt im Gefängnis. Grund: Er hatte eine Beziehung mit einem Jugendlichen gehabt. Bei einem Theaterprojekt lernt er den 16-jährigen Sohn eines Gefängnisaufsehers, Thomas Manzoni, kennen. Thomas ist unglücklich mit seinem Leben. Nicht zuletzt deshalb, weil er gerne weiter zur Schule gehen will. Sein Vater erlaubt das aber nicht. Er muss stattdessen eine Lehre als Verkäufer machen. Thomas und Martin verlieben sich und ziehen nach der Entlassung des Letzteren zusammen. Das löst heftige Empörung in ihrer Umgebung aus. Thomas bricht die Lehre ab. Um ihn von Martin zu trennen, erwirkt sein Vater die Einweisung in eine Erziehungsanstalt. Der sensible Jugendliche leidet sehr unter dem strengen Regiment, der unter den Insassen herrschenden Macho-Kultur und der räumlichen Trennung von Martin. Sein Wunsch, wieder zur Schule zu gehen, wird ihm auch dort verwehrt. Die weitere Handlung dreht sich dann um Thomas‘ Aufenthalt in dieser Anstalt, an dem er letztendlich seelisch zerbricht.


Literarische Vorlage


Der aus der Perspektive Martin Kuraths tagebuchartig gestaltete Roman Die Konsequenz spielt im Jahr 1974. Der Schweizer Alexander Ziegler verarbeitet in dem Buch seine persönlichen Erfahrungen. Er selbst war wegen „Verführung Unmündiger zu widernatürlicher Unzucht“ zweieinhalb Jahre lang inhaftiert.


Hintergrund


Bei der von Bernd Eichinger im Jahr 1977 produzierten Verfilmung der Romanvorlage unter der Regie von Wolfgang Petersen arbeitete Alexander Ziegler persönlich mit. Die Dreharbeiten fanden vom 7. März bis zum 16. April 1977 in Zürich und Umgebung, München, am Starnberger See sowie in der Justizvollzugsanstalt Vechta und am Rhein statt.[2] Für die Filmmusik zeigte sich Nils Sustrate verantwortlich.

Die Premiere des Films war am 29. Oktober 1977 im Rahmen der Hofer Filmtage. Die Konsequenz wurde mit dem Prädikat „wertvoll“ ausgezeichnet und dennoch in der ursprünglichen Fassung zensiert und aufgrund des als brisant empfundenen Inhalts bei der Erstausstrahlung in der ARD am 8. November 1977 vom Bayerischen Rundfunk boykottiert, indem dieser sich weigerte, den Film zu senden.[3] Kinostart war am 2. Dezember 1977.

Im März 2008 wurde der Film als Bestandteil einer Gesamt-Werkschau des Regisseurs Wolfgang Petersen auf DVD veröffentlicht. Im Zuge des 45. Jubiläums von Die Konsequenz folgte am 9. Juni 2022 eine Veröffentlichung auf Blu-ray.


Kritiken


„Der emotional stark überlastete Film versteht sich als Plädoyer für Toleranz und Achtung gegenüber Homophilen.“

Lexikon des internationalen Films[4]

„Trotz einigermaßen dramatischen Beiwerks […] ist sie [die Geschichte] vor allem eine natürliche Liebesgeschichte in Schwarzweiß – eine der privatesten und glaubwürdigsten, die seit langem über den Bildschirm gingen.“

Der Spiegel[5]

„[…] manchmal, in der Zeichnung einiger negativer Kontrastfiguren, zu grobschlächtig didaktisch […]. Doch über diese Schwächen helfen die nuancierte Schwarzweiß-Photographie und das unglaublich intensive Zusammenspiel von Jürgen Prochnow und dem 17jährigen Laien Ernst Hannawald hinweg. Dieser Junge […] spielt seine Rolle mit einer Authentizität und emotionalen Betroffenheit, wie es sie im Fernsehen kaum je zu sehen gibt.“

Hans-Christoph Blumenberg in Die Zeit[6]

Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Die Konsequenz. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2007 (PDF; Prüf­nummer: 49 529 DVD).
  2. Wolfgang Petersen – Regisseur, Produzent. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lg. 26, F 9
  3. Barbara Schmied: 50 Jahre Abendschau (= Forum Kommunikation und Medien, Band 3). Meidenbauer, München 2004, ISBN 3-89975-500-6, S. 24 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Die Konsequenz. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 3. Juni 2017.
  5. Schock beim Trampel Der Spiegel, 46/1977, vgl. dazu auch: Hans Scheugl: Sexualität und Neurose im Film. Die Kinomythen von Griffith bis Warhol. Genehmigte, ungekürzte Taschenbuchausgabe. Heyne, München 1978 (Heyne-Buch; 7074), ISBN 3-453-00899-5, S. 211.
  6. Unter Männern Die Zeit, Nr. 46, 11. November 1977

На других языках


- [de] Die Konsequenz

[en] Die Konsequenz

Die Konsequenz (The Consequence) is a 1977 West German made for television film directed by Wolfgang Petersen. The screenplay is an adaptation of the 1975 autobiographical novel of the same name by Alexander Ziegler. The film premiered on ARD on 8 November 1977.[1]

[ru] Последствия (фильм, 1977)

«Последствия» (нем. Die Konsequenz) — западногерманский фильм-драма режиссёра Вольфганга Петерсена, рассказывающий о любви заключённого-гомосексуала и сына тюремного надзирателя. Фильм, в главных ролях в котором снялись Юрген Прохнов и Эрнст Ханнавальд, вызвал острую реакцию в германском обществе, варьировавшуюся от запрета его показа на баварском телевидении до присуждения Прохнову приза за лучшую мужскую роль на Мюнхенском кинофестивале, а авторам сценария — бронзовой премии Адольфа Гримма.



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