Die Nacht des Leguan ist der Titel eines amerikanischen Schwarz-Weiß-Films der MGM aus dem Jahr 1964. Der Film entstand unter Regie von John Huston nach dem gleichnamigen Theaterstück von Tennessee Williams.
Der aus dem Kirchendienst entlassene Reverend Shannon fährt als Fremdenführer einen Bus durch Mexiko. Sein Priestergewand hat er abgelegt, weil er an der Kirche zweifelte; dem Christentum bleibt er aber weiter verbunden.
Er begleitet eine Gesellschaft von Lehrerinnen, die von Judith Fellowes beaufsichtigt wird. Sie beobachtet Shannon mit Argwohn und fühlt sich auch berufen, die 18-jährige Charlotte Goodall vor ihm zu „beschützen“, da sie offenbar magisch von ihm angezogen wird. Dann überrascht die Anstandsdame die beiden jedoch zusammen in Shannons Hotelzimmer. Sie will dafür sorgen, dass Shannon seine Stellung verliert, und erstattet umgehend Meldung an die Direktion des Reiseveranstalters.
Ein komfortables Hotel mit Klimaanlage erwartet die Gruppe nach einer anstrengenden Fahrt durch Hitze und Staub. Dorthin soll auch das Antworttelegramm der Direktion kommen. Doch Shannon will der Sache aus dem Weg gehen und fährt an dem Hotel vorbei – unter wütenden Protesten der Fahrgäste. Sein Ziel ist eine abgelegene kleine Absteige. Er kennt die Besitzerin Maxine; diese ist die Frau eines kurz zuvor verstorbenen Freundes.
Er schildert ihr seine Situation, sie will ihm helfen. Sie hindert Miss Fellowes daran, erneut Kontakt mit dem Reiseveranstalter aufzunehmen. Die Lehrerinnen wollen unverzüglich wieder abreisen, doch Shannon hat den Bus manövrierunfähig gemacht und das Verteilerkabel versteckt. Unter den Frauen bricht Panik aus – auch angesichts der Hitze – aber es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich vorerst dem Schicksal zu ergeben.
Zwei seltsame Reisende treffen ein, Hannah Jelkes und ihr Großvater. Sie haben kein Geld, leben von der Hand in den Mund oder besser gesagt – von der Mildtätigkeit ihrer Mitmenschen. Hannah malt und versucht, die Bilder zu verkaufen, der Großvater (mit seinen 98 Jahren angeblich der älteste lebende, noch aktive Dichter weltweit) trägt von ihm selbst verfasste Poesie vor und ist auf der Suche nach einem krönenden Abschluss für sein letztes Werk – welchen er schließlich auch findet: unmittelbar im Anschluss an seine ergreifende Rezitation ereilt ihn ein Herzinfarkt.
In dieser bedrückenden Atmosphäre von Hitze und Ungewissheit, bei dieser merkwürdigen Ansammlung unterschiedlichster Charaktere, entfaltet sich das Geschehen weiter: Charlotte findet einen neuen Freund, der Großvater stirbt nach Vollendung seines Werkes, Shannon entscheidet sich bei der Wahl zwischen Maxine und Hannah für die Hotelbesitzerin, mit der er das Haus künftig leiten will; auch wird der telegrafische Kontakt zur Außenwelt wiederhergestellt, und Judith kann mit ihren Lehrerinnen endlich den einsamen Ort verlassen.
Und selbst der Leguan, jene große Eidechse, die angebunden hinter dem Hotel ihr Dasein fristet, darf zurück in die Freiheit …
Der Film war 1965 für vier Oscars nominiert
und erhielt den Oscar in der Kategorie Kostüme (s/w).
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