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Die Queen (Originaltitel: The Queen) ist ein Historienfilm des britischen Regisseurs Stephen Frears aus dem Jahr 2006 mit Helen Mirren in der Hauptrolle.


Handlung


Großbritannien im Jahr 1997: Der 43-jährige Tony Blair wird durch einen Sieg der Labour Party bei den Unterhauswahlen Premierminister. Weil er bei seinem Antrittsbesuch im Palast mit den Regeln der Etikette noch nicht vertraut ist, muss er sich in diesen Dingen durch Elisabeth II. belehren lassen. Knapp drei Monate später ist es Blair, der versucht, dem britischen Staatsoberhaupt den Weg aus einer Krise aufzuzeigen.

In den frühen Morgenstunden des 31. August werden die in Schottland weilende Königin Elisabeth und ihr Ehemann Prinz Philip vom Tode Prinzessin Dianas unterrichtet, die bei einem Verkehrsunfall in Paris ums Leben gekommen ist. Die ehemalige Ehefrau ihres Sohnes und Thronfolgers, Prinz Charles, hatte durch ihre karitative Arbeit und verschiedene Lebensgefährten im Fokus der internationalen Presse gestanden und u. a. durch Interviews und Buchveröffentlichungen Einblick in ihr Leben am königlichen Hofe gegeben. In der Folgezeit avanciert die tote Prinzessin zur „Königin der Herzen“, der auch Premierminister Tony Blair seinen Tribut zollt und in einer Rede für sie den Begriff Prinzessin des Volkes (the people's princess) prägt. Dagegen zeigt Königin Elisabeth ganz dem höfischen Protokoll folgend keine öffentliche Trauer und verbleibt mit der königlichen Familie auf Schloss Balmoral in Schottland. Sie weigert sich, dem Rat Blairs zu folgen, umgehend nach London zu reisen, um sich dort dem Volk zu zeigen, und will auch nicht das Protokoll ändern, um die Flaggen für Diana auf halbmast zu setzen. Um ihre beiden Enkel, Dianas Söhne William und Harry, auf andere Gedanken zu bringen, schickt sie die beiden mit einer Jagdgesellschaft auf die Jagd nach einem Vierzehnender, der in ihrem Revier gesichtet worden ist.

Während Tausende von trauernden Menschen Blumen vor dem Wohnsitz Dianas Kensington Palace niederlegen, richtet sich der Unmut der Bevölkerung gegen die scheinbar teilnahms- und gefühlslosen Mitglieder der königlichen Familie. Elisabeth II. gerät daraufhin in einen Gewissenskonflikt und erwägt, den Thron für die nächstjüngere Generation freizumachen. Der Hysterie um den Tod der Princess of Wales, die sie nicht mehr als Mitglied ihrer Familie betrachtete, kann sie nichts abgewinnen und schadet dadurch dem Ansehen der Krone. Das Volk nicht mehr verstehend, wird die Monarchin von ihrer Mutter, der Königinmutter Elizabeth, darin bestärkt, an ihrem Amt festzuhalten und sich nicht einschüchtern zu lassen, auch nicht von Tony Blair. Die Stimmungslage ändert sich schließlich nach einer Woche, als die Königin auf Druck von Tony Blair für Diana ein Staatsbegräbnis anordnet, das Blumenmeer am Buckingham Palace besucht und öffentlich zu ihrem Tode Stellung bezieht. In einer Fernsehansprache redet Elisabeth II. davon, aus Dianas Leben und aus der außergewöhnlichen und bewegenden Reaktion auf ihren Tod lernen zu können und die Erinnerung an die Princess of Wales bewahren zu wollen.


Hintergrund



Kritiken


„Liebevoll und bissig folgt Frears seiner Heldin durch die Tage internationaler Massenhysterie, die sie weder versteht noch teilen kann, bis der Ruf der britischen Krone an ihrer scheinbaren Teilnahmslosigkeit zu zerbrechen droht (...) Was für ein absurdes Konzept, was für ein großartiger Film. Unbefangen erfindet sich Frears seine Welt der Royals, ohne sie zur Karikatur verkommen zu lassen. Ein Gedankenspiel, wie es damals im Palast zugegangen sein könnte, respekt-, humor- und wundervoll. Für Helen Mirren gab es während der Vorstellung Szenenapplaus. Jeder Blick von ihr ist königlich, jede Geste würdevoll. Aus einem undurchschaubaren Wesen macht sie einen Menschen, so kühl wie liebenswert, so stilvoll wie verunsichert. Es ist eine berauschende Vorstellung.“

Daniel Sander: Der Spiegel[4]

„Die Queen bleibt die Übermutter der Nation, die sich nur vom Anblick eines Hirschen rühren lässt. Dass eine gut verborgene Verletzlichkeit zum Vorschein kommt, verdankt sie Helen Mirrens Anverwandlung der Königin – eine außergewöhnliche Schauspielleistung, die ihr mit Sicherheit einen Löwen einbringen dürfte. ‚Die Queen ist wie das Sofa deiner Eltern‘, meinte Mirren auf der Pressekonferenz ironisch: ‚Es ist alles andere als neu, hat Weinflecken und Zigarettenlöcher, und genau deshalb ist es aus deinem Leben nicht wegzudenken: eine gefährliche Rolle.“

Der Standard[5]

„Stephen Frears, der bei seinem letzten Kinofilm ‚Lady Henderson präsentiert‘ ein wenig ins Kitschige abrutschte, gelingt hier die Gratwanderung, alle Schrullen der Royals genüsslich aufs Korn zu nehmen und doch den ernsten Ton zu halten. Richtig königlich wird der Spass indes erst durch die wunderbare Helen Mirren, die es verdient hätte, dafür mit einer Coppa Volpi als beste Darstellerin gekrönt zu werden.“

Peter Zander: Die Welt[6]

„Auch Frears verwendet die CNN-Bilder und Zeitungsschlagzeilen aus jenem September 1997, aber nur als Kontrastmittel, um den Eskapismus und die Ratlosigkeit der Windsor-Familie umso deutlicher zu machen – mit der Queen (großartig: Helen Mirren) in ihrer ganz durchs Prinzip Protokoll verschütteten Menschlichkeit an der Spitze. Der damals frisch gewählte, mediensichere Premier Tony Blair (Michael Sheen) errettete die Königin vom Odium totaler Gefühllosigkeit – und damit auch jene kurios monarchistischen Strukturen, auf denen die britische Demokratie basiert.“

Jan Schulz-Ojala: Der Tagesspiegel[7]

Auszeichnungen



Oscar 2007



British Academy Film Awards 2007



Golden Globe Awards 2007



Europäischer Filmpreis 2007





Fußnoten


  1. Freigabebescheinigung für Die Queen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2007 (PDF; Prüf­nummer: 108 721 K).
  2. Alterskennzeichnung für Die Queen. Jugendmedien­kommission.
  3. vgl. Nachrichtenartikel bei digitalspy.co.uk (engl.)@1@2Vorlage:Toter Link/www.digitalspy.co.uk (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. vgl. Filmkritik von Daniel Sander bei spiegel.de, 2. September 2006
  5. vgl. Filmkritik der APA/dpa bei derstandard.at, 3. September 2006
  6. vgl. Filmkritik von Peter Zander bei welt.de, 2. September 2006
  7. Jan Schulz-Ojala: Steinbruch der Geschichte. Filmkritik. auf: tagesspiegel.de, 3. September 2006.

На других языках


- [de] Die Queen

[en] The Queen (2006 film)

The Queen is a 2006 British biographical drama film that depicts the events following the death of Diana, Princess of Wales in 1997. Initially, the Royal Family regard Diana's death as a private affair and thus not to be treated as an official royal death, in contrast with the views of Prime Minister Tony Blair and Diana's ex-husband, Prince Charles, who favour the general public's desire for an official expression of grief. Matters are further complicated by the media, royal protocol regarding Diana's official status, and wider issues about republicanism.

[it] The Queen - La regina

The Queen - La regina (The Queen) è un film del 2006 diretto da Stephen Frears, con Helen Mirren e Michael Sheen, candidato nel 2007 a sei premi Oscar, di cui se n'è aggiudicato uno, quello andato a Helen Mirren quale miglior attrice protagonista.

[ru] Королева (фильм)

«Короле́ва» (англ. The Queen) — биографический фильм 2006 года режиссёра Стивена Фрирза, снятый совместно Францией, Великобританией и Италией. События картины описывают жизнь британской королевской семьи в первые несколько дней после трагической гибели принцессы Дианы. Роль королевы Елизаветы II в фильме исполнила Хелен Миррен.



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