Lebenskünstler (Originaltitel: You Can’t Take It with You) ist eine US-amerikanische Liebeskomödie von Frank Capra aus dem Jahr 1938. Der Film basiert auf dem gleichnamigen, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Stück und handelt vom Aufeinandertreffen zweier grundverschiedener Familien, als ihre Kinder heiraten wollen. Wie bereits das Stück wurde auch der Film zum Erfolg und gewann den Oscar für den Besten Film und die Beste Regie des Jahres.
Der erfolgreiche New Yorker Bankier Anthony P. Kirby ist soeben aus Washington, D.C. zurückgekehrt, wo ihm von der Regierung ein Monopol auf bestimmte Munitionsarten ermöglicht wurde, das ihn sehr reich machen wird. Ebenfalls will Kirby sämtliche Wohnblöcke um die Firma eines Konkurrenten herum aufkaufen und die Grundstücke neu bebauen, damit dieser keine Transportwege mehr für seine Produkte hat. Nur eine Familie will ihr Haus immer noch nicht verkaufen, so dass Kirby seinen Immobilienmakler John Blakely anweist, der Familie eine hohe Summe anzubieten oder ihr sonst anderweitigen Ärger zu bescheren. Unterdessen hat sich Kirbys Sohn Tony, der Vizepräsident der Bank, in seine Sekretärin, die Stenotypistin Alice Sycamore, verliebt. Als Tony sich mit ihr verloben will, fürchtet Alice, dass Tonys reiche und bekannte Familie auf sie und ihre Familie herabschauen werde. Alice ist das einzige normale Mitglied ihrer äußerst exzentrischen, aber liebenswürdigen Familie, die vom bodenständigen und lebensweisen Großvater Martin Vanderhof angeführt wird. Was Tony und seiner Familie jedoch nicht klar ist: Vanderhof gehört das letzte Haus, das er nicht an Kirby verkaufen will.
Als Kirby und seine snobistische Frau von den Heiratsplänen ihres Sohnes mit der einfachen Mitarbeiterin erfahren, sind sie schockiert und wollen dem entgegensteuern. Bevor Alice Tonys Heiratsantrag annimmt, besteht sie darauf, dass sich die beiden vollkommen gegensätzlichen Familien kennenlernen. Tony bringt seine Eltern absichtlich am falschen Tag zu Alices unvorbereiteter Familie, damit die Eltern sie so kennenlernen wie sie in Wirklichkeit ist und so dass das komplette Haus in Unordnung ist. Als die Kirbys schockiert nach dem desaströsen Treffen das Haus verlassen wollen, verhaftet die Polizei jeden im Haus wegen Ruhestörung durch nicht genehmigte Feuerwerke. Während die Verhafteten in der Ausnüchterungszelle auf den Nachtrichter warten, beleidigt Mrs. Kirby Alice als ihres Sohnes unwürdig, was Alice tief verletzt. Ironischerweise stellt sich heraus, dass der Immobilienmakler von Kirby den Polizeieinsatz initiiert hat. Im Verhör fragt der Nachtrichter, warum die Kirbys beim Haus der Vanderhofs gewesen seien. Als Großvater Martin – um die Kirbys zu schützen – erklärt, es sei wegen des Hausverkaufes gewesen, reagiert Alice wütend und offenbart, es sei wegen ihrer Verlobung mit Tony, von dem sie wegen des bösen Verhaltens seiner Familie ihr gegenüber enttäuscht sei. Dies sorgt für eine Sensation in den Zeitungen, woraufhin Alice die Stadt verlässt.
Nach Alices Weggang entscheidet sich Vanderhof, das Haus zu verkaufen, womit der letzte Widerstand gegen Kirby beendet ist und nun der gesamte Stadtteil für Kirbys Neubebauung ausziehen soll. Diese Nachrichten sorgen für große Schwankungen an den Börsen, wovon hauptsächlich Kirby selbst profitiert. Da stirbt Kirbys Mitbewerber Ramsey, welcher ihn noch kurz zuvor in einem Gespräch als einen rücksichtslosen und falschen Menschen bezeichnet hat. Kirby realisiert, dass er eigentlich keine Freunde und nur Geld hat, was ihm zuvor auch schon Vanderhof in der Ausnüchterungszelle sagte. Vor der entscheidenden Sitzung des Aufsichtsrates legt Tony seinen Posten beim Vater nieder und beide – enttäuscht von der Entwicklung in ihrem Leben – besuchen unabhängig voneinander die Vanderhofs, als diese aus dem Haus ausziehen. Dort bittet Kirby Vanderhof um Rat aufgrund dessen Lebensweisheit und Tony und Alice werden wieder ein Paar. Am Ende des Filmes versammeln sich beide Familien zum Essen im Haus der Vanderhofs, das wie das gesamte Viertel nicht mehr geräumt werden muss.
Lebenskünstler erschien erstmals 1946 in den deutschen Kinos mit einer ersten Synchronfassung. James Stewart wurde von Ernst Fritz Fürbringer gesprochen, Jean Arthur von Angela Salloker und Lionel Barrymore von Will Dohm.[1] Die zweite, heute verwendete Synchronfassung entstand 1979 im Bavaria-Atelier in München.[2]
Rolle | Schauspieler | Dt. Synchronstimme (1979) |
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Alice Sycamore | Jean Arthur | Rose-Marie Kirstein |
Tony Kirby | James Stewart | Hartmut Becker |
Martin Vanderhof | Lionel Barrymore | Hans Paetsch |
Anthony P. Kirby | Edward Arnold | Alf Marholm |
Makler John Blakely | Clarence Wilson | Erich Ebert |
„Es ist ein großartiger Film, der nur die oberflächlichsten Bewunderer des Stückes enttäuschen wird. Columbia, neben den Diensten seines berühmten Drehbuch-Regie-Teams Capra und Riskin, hat seine Besetzung mit wundersamer Weisheit gewählt. Lionel Barrymores Grandpa ist vielleicht ein ganz kleines bisschen enttäuschend nach Henry Travers' Darstellung am Broadway, aber wir geben zu, dass unsere Enttäuschung daher rührt, dass Mr. Travers den Grandpa als Erstes spielte. Neben diesem vorurteilenden Zweifel bewundern wir jedermann und alles – Jean Arthurs Alice Sycamore, James Stewarts ehrlichen jungen Kirby, Edward Arnolds gehetzter Tycoon, Spring Byingtons belustigende Penny, Donald Meeks Mr. Poppins (eine für den Film neu hinzugefügte Figur) und alle anderen Namen in der langen Besetzungsliste. Und, bevor wir es vergessen, "You Can't Take It With You" springt in die Liste der besten Filme des Jahres.“
„Intelligente, unendlich komische Dialoge!“
„Entwaffnende amerikanische Gesellschaftskomödie mit sozialkritischem Aspekt und amüsanten Charakterzeichnungen, die durch ausgezeichnete Darsteller voll zur Wirkung kommen.“
Der Film wurde mit zwei Academy Awards ausgezeichnet, für den Besten Film und die Beste Regie. Dies war, neben Es geschah in einer Nacht (1934) und Mr. Deeds geht in die Stadt (1936), Capras dritter Academy Award in fünf Jahren.
Fünf weitere Nominierungen erhielt er für die Beste Nebendarstellerin, das Beste adaptierte Drehbuch, die Beste Kamera, den Besten Schnitt und den Besten Ton.
Der starke Mann | Die ersten langen Hosen | For the Love of Mike | That Certain Thing | So This Is Love? | The Matinee Idol | The Way of the Strong | Say It with Sables | Submarine | The Power of the Press | The Burglar | Junge Generation | The Donovan Affair | Flieger | Ladies of Leisure | Rain or Shine | Das Luftschiff | The Miracle Woman | Vor Blondinen wird gewarnt | Sehnsucht ohne Ende | Der Tag, an dem die Bank gestürmt wurde | The Bitter Tea of General Yen | Lady für einen Tag | Es geschah in einer Nacht | Broadway Bill | Mr. Deeds geht in die Stadt | In den Fesseln von Shangri-La | Lebenskünstler | Mr. Smith geht nach Washington | Hier ist John Doe | Arsen und Spitzenhäubchen | Ist das Leben nicht schön? | Der beste Mann | Lach und wein mit mir | Hochzeitsparade | Eine Nummer zu groß | Die unteren Zehntausend