Mrs. Harris und ein Kleid von Dior (Originaltitel Mrs. Harris Goes to Paris) ist eine Tragikomödie[3][4] aus dem Jahr 2022 von Regisseur Anthony Fabian mit Lesley Manville als Ada Harris, Isabelle Huppert, Lambert Wilson, Alba Baptista und Lucas Bravo. Das Drehbuch basiert auf dem 1958 veröffentlichten Roman Mrs. 'Arris Goes to Paris von Paul Gallico, der 1982 unter dem Titel Ein Kleid von Dior mit Inge Meysel und 1992 mit Angela Lansbury in der Titelrolle verfilmt wurde.[5] In den USA kam der Film am 15. Juli 2022 in die Kinos,[3] der deutsche und österreichische Kinostart war am 10. November 2022.[5][6]
Ada Harris lebt in den 1950er-Jahren in London, ihr Mann ist aus dem Krieg nicht zurückgekehrt. Um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren arbeitet sie als Putzfrau für die gehobene Gesellschaft. Dabei sieht sie eines Tages bei einer Kundin ein Kleid von Dior. Ada möchte ein ebensolches besitzen.
Nach Erhalt der Rente für Kriegswitwen reist sie nach Paris, wo sie eine Modevorführung von Dior besucht und sich mit André Fauvel, dem Buchhalter von Dior und Natasha, einem Dior-Model anfreundet. Claudine Colbert, die Direktorin von Dior, steht Ada dagegen skeptisch gegenüber. Da Dior aufgrund der selbst verordneten Exklusivität und des damit verbundenen kleinen Kundenkreises vor finanziellen Problemen steht und nachdem Ada in bar zahlen möchte, stimmen sie etwas widerwillig ein, für Ada ein Kleid anzufertigen.
Für Anproben bleibt Ada in Paris, wo sie André ermutigt, seinen Gefühlen für Natasha nachzugehen, die sein Interesse für Existentialismus teilt. Nachdem Claudine sich aufgrund der finanziellen Situation gezwungen sieht, einige Mitarbeiter von Dior zu kündigen organisiert Ada einen Streik. Außerdem schafft sie es, Christian Dior davon zu überzeugen, sich Andrés Ideen zur Modernisierung des Unternehmens und Öffnung für neue Kundenkreise anzuhören, damit dieses wieder profitabel wird.
Nach Adas Rückkehr nach London leiht sie der Schauspielerin Pamela, einer Kundin von ihr, ihr Dior-Kleid für einen Abend. Dabei wird dieses durch ein Feuer schwer beschädigt. Nachdem Adas Freunde bei Dior aus der Zeitung von diesem Unfall erfahren, senden sie ihr ein neues und schöneres Kleid.
Die deutschsprachige Synchronisation übernahm die Interopa Film. Dialogregie führte Hannes Maurer, das Dialogbuch schrieb Alexander Löwe.[7]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher[7] |
---|---|---|
Ada Harris | Lesley Manville | Karin David |
André Fauvel | Lucas Bravo | François Goeske |
Archie | Jason Isaacs | Matthias Klie |
Claudine Colbert | Isabelle Huppert | Beate Haeckl |
Giles Newcombe | Christian McKay | Oliver Siebeck |
Lady Dant | Anna Chancellor | Andrea Aust |
Marquis de Chassagne | Lambert Wilson | Bernd Vollbrecht |
RAF Officer | Freddie Fox | Tim Schwarzmaier |
Natasha | Alba Baptista | Muriel Bielenberg |
Violet Butterfield | Ellen Thomas | Almut Zydra |
Produziert wurde der Film von der britischen Moonriver Content (Produzent Xavier Marchand), der britischen Elysian Films Ltd. (Produzent Anthony Fabian), der französischen Superbe Films (Produzent Guillaume Benski) und der ungarischen Hero Squared (Produzenten Jonathan Halperyn und Daniel Kresmery). Die Dreharbeiten fanden in London, Budapest und Paris statt.[3]
Die Kamera führte Felix Wiedemann, die Montage verantwortete Barney Pilling und das Casting Katalin Baranyi (Ungarn), Andy Pryor (UK) und Mathilde Snodgrass (Frankreich). Die Musik schrieb Rael Jones, das Kostümbild gestaltete die dreifache Oscar-Preisträgerin Jenny Beavan (Cruella, Mad Max: Fury Road, Zimmer mit Aussicht) und das Szenenbild Luciana Arrighi.[3][4]
Das Drehbuch basiert auf dem 1958 veröffentlichten Roman Mrs. 'Arris Goes to Paris von Paul Gallico, der zuvor 1982 unter dem Titel Ein Kleid von Dior mit Inge Meysel und 1992 mit Angela Lansbury in der Titelrolle verfilmt wurde.[5]
Jörg Brandes bezeichnete den Film auf Filmstarts.de als „hübsch designtes Wohlfühlkino“ und vergab 3,5 von fünf Sternen. Der Film könne mit seiner Aschenputtel-artigen Mär hemmungslos in Nostalgie schwelgen. Dies gelte auch für die Optik: Das Set-Design sei superb. Auch Kostümbildnerin Jenny Beavan konnte sich erneut so richtig austoben. Hauptdarstellerin Lesley Manville glänzte in der Hauptrolle, zwanglos changierend zwischen dramatischer Tiefe und komödiantischer Leichtigkeit und sei als Titelheldin eine Sympathieträgerin par excellence. Absolut glaubwürdig statte sie ihre Mrs. Harris mit ebenso großer Zähigkeit wie ansteckender Herzlichkeit aus.[8]
Ähnlich meinte Irene Genhart auf Filmdienst.de, dass der Film mit viel Liebe für Details und großem Flair für die 1950er-Jahre inszeniert sei. Die Ausstattung sei überaus sorgfältig. Farbgebung, Beleuchtung und ein geruhsames Erzähltempo verpassten dem Film einen fast schon gemütlichen 1950er-Jahre-Touch. Der Film sei auch weitgehend gut besetzt, Lesley Manville spiele Ada Harris hinreißend, liebenswert und mit tiefer Menschlichkeit.[9]
Anke Sterneborg bewertete den Film epd-film.de mit drei von fünf Sternen. Auch wenn Regisseur Anthony Fabian in Tonfall und Rhythmus recht sprunghaft sei und vor allem die Pariser arg klischeehaft geraten seien, entfalte das sanft plätschernde Modetraummärchen durchaus liebenswerten Charme.[10]
British Independent Film Awards 2022