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Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis (Originaltitel: Nightcrawler) ist ein US-amerikanischer Krimi-Thriller aus dem Jahr 2014. Das Regiedebüt von Dan Gilroy, der auch das Drehbuch schrieb, handelt von einem jungen Mann, der sich in Los Angeles als freier Journalist auf die Suche nach sensationellen Bildern von Unfällen und Verbrechen macht. In den Hauptrollen sind Jake Gyllenhaal, Rene Russo, Riz Ahmed und Bill Paxton zu sehen. Premiere hatte der Film am 5. September 2014 beim Toronto International Film Festival. Der deutsche Kinostart war am 13. November 2014.


Handlung


Louis Bloom, ein Kleinkrimineller, fährt mit seinem alten japanischen Kleinwagen durch Los Angeles, um Diebstähle zu begehen. Bei einem Autounfall begegnet er einem Kameramann, einem sogenannten Nightcrawler, den er um einen Job anzugehen versucht, was dieser aber ablehnt. Daraufhin besorgt sich Bloom in einem Geschäft mit Hehlerware eine Kamera und ein Funkgerät zum Abhören des Polizeifunks.

Langsam etabliert er sich als besonders rücksichtsloser und findiger Kameramann, beliefert mit Bildmaterial von Unfällen und Gewalttaten den erfolglosen Nachrichtensender KWLA in Los Angeles, bei dem die ebenfalls rücksichtslose Redakteurin Nina das Sagen hat. Sie erkennt und fördert sein Talent. Bloom drückt sich stets höflich aus und verliert nie Kontrolle oder Benehmen, trägt aber klar psychopathische Züge. Im Internet hat er sich Wissen über Management und Betriebswirtschaft angeeignet, das er in Verhandlungen anzuwenden weiß. Als Praktikanten heuert er den leichtgläubigen Rick an, der ihn, den Fahrer, durch die Straßen von Los Angeles navigieren soll. Rick empfindet anfangs Skrupel, verliert sie aber bald. Viele Handlungsstränge werden nur angedeutet. So bleibt unklar, ob Bloom zu Beginn des Films einen Wachmann umbrachte oder nur verletzte, wie die teils erpresste, teils freiwillige sexuelle Beziehung von ihm zur doppelt so alten Journalistin Nina aussieht und inwiefern er in den schweren Unfall seines Konkurrenten Joe Loder involviert war.

In einer Nacht gelingt es Bloom, der mittlerweile einen Sportwagen fährt, lange vor der Polizei am Tatort eines dreifachen Raubmordes zu sein. Er filmt zuerst die flüchtenden Täter, dringt dann in das Haus ein, filmt die blutüberströmten Leichen und ist mit Rick schon wieder weg, bevor die Polizei eintrifft. Das Material übergibt er an Nina und später auch an die Polizei, hält dabei aber die Aufnahmen der Täter zurück. Von Nina fordert er kaltblütig mehr Geld, Nennung seiner Firma als Quelle, Kontakte im Sender und sogar eine sexuelle Beziehung. Mithilfe des Kennzeichens des Fluchtwagens ermittelt Bloom den Wohnort eines der Mörder und wartet dort mit Rick auf ihn. Um wieder spektakuläre Bilder zu erhalten, will er die Festnahme der Mörder in einer belebteren Gegend als deren Wohnung filmen und folgt ihnen daher bis zu einem Restaurant, ehe er die Polizei anruft. Als diese eintrifft, kommt es zu einem brutalen Schusswechsel, bei dem einer der beiden Täter mit dem Wagen entkommen kann. Bloom und Rick verfolgen direkt hinter der Polizei den flüchtenden Mörder. Die Verfolgungsjagd endet, als sowohl der Fluchtwagen als auch der Polizeiwagen in einen schweren Unfall verwickelt werden.

Da Rick während der Beschattung aufgrund der ihm bewusst gewordenen großen Gefahr versucht hatte, eine deutliche Erhöhung seines Gehalts von Bloom zu erpressen, lässt ihn dieser eine Nahaufnahme des verunglückten Mörders in seinem Wagen machen, wohl wissend, dass dieser noch lebt. Der Mörder erschießt Rick und befreit sich aus dem Wrack. Den aus einigen Metern Entfernung filmenden Bloom ignoriert er nach kurzem Blickkontakt und humpelt mit der Waffe in der Hand den nun eintreffenden Streifenwagen entgegen. Er wird nach kurzer Warnung erschossen. Bloom filmt alles, übergibt das gesamte Material an Nina und wird noch im Sender von der Polizei verhaftet. Da diese aber keine Beweise erbringen kann, dass er vorsätzlich Informationen zurückhielt, kommt er wieder auf freien Fuß.

In der letzten Szene hält Bloom drei neuen Praktikanten eine kurze Ansprache, ehe das nun vierköpfige Team mit zwei Vans zur nächtlichen Arbeit aufbricht.


Rezeption



Kritik


Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. Bei Metacritic erhielt Nightcrawler einen Metascore von 76/100 basierend auf 45 Rezensionen,[3] bei Rotten Tomatoes waren 95 Prozent der 232 Rezensionen positiv. Zusammenfassend schreibt man dort, der Film biete „durch seine unruhige und visuelle Eleganz“ gepaart mit der „geschmeidigen Darbietung von Jake Gyllenhaal einen düsteren, zum Nachdenken anregenden Nervenkitzel“.[4]

Begeistert zeigte sich Jörg Buttgereit von epd Film. Nightcrawler sei „eine Aufforderung an den Zuschauer zur Selbstreflexion über die eigene Schaulust“, ein Regiedebüt, das „wie ein Konglomerat aus Oliver Stones wilder Medienanklage Natural Born Killers und David Cronenbergs »auto-erotischem« Crash“ wirke. Vieles scheine „zynisch überhöht“, sei „aber bei näherer Betrachtung kaum übertrieben“. Letztendlich erzähle „der Film eine klassisch amerikanische Erfolgsstory […] mit einem erschreckend realen bitteren Beigeschmack“.[5]


Auszeichnungen und Nominierungen


A.C.E
AFI Award
Austin Film Critics Association
AACTA International Award
BAFTA Award
Boston Society of Film Critics
Chicago Film Critics Association Award
Critics’ Choice Movie Award
Detroit Film Critics Society
Golden Globe Award
Gotham Award
Independent Spirit Award[6]
London Critics’ Circle Film Award
Los Angeles Film Critics Association
National Board of Review
National Society of Film Critics
New York Film Critics Circle Award
Oscar
Online Film Critics Society Award
Palm Springs International Film Festival
Satellite Award[7]
Saturn Award
Screen Actors Guild Award
Stockholm International Film Festival
Toronto Film Critics Association
Writers Guild of America



Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2014 (PDF; Prüf­nummer: 147 634 K).
  2. Alterskennzeichnung für Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis. Jugendmedien­kommission.
  3. Nightcrawler. In: Metacritic. CBS, abgerufen am 4. Dezember 2014 (englisch).
  4. Nightcrawler. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 4. Dezember 2014 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/„importiert aus“ fehlt
  5. Kritik zu Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis. In: epd film. Abgerufen am 30. April 2015.
  6. Film Independent Spirit Award Nominations 2015 – Full List. In: Deadline.com. 25. November 2014, abgerufen am 4. Dezember 2014.
  7. Satellite Awards 2014. In: PressAcademy.com. Abgerufen am 4. Dezember 2014.

На других языках


- [de] Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis

[en] Nightcrawler (film)

Nightcrawler is a 2014 American neo-noir psychological thriller film written and directed by Dan Gilroy in his directorial debut. It stars Jake Gyllenhaal as Louis "Lou" Bloom, a stringer who records violent events late at night in Los Angeles and sells the footage to a local television news station. Rene Russo, Riz Ahmed, and Bill Paxton also star. A common theme in the film is the symbiotic relationship between unethical journalism and consumer demand.

[ru] Стрингер (фильм, 2014)

«Стрингер» (англ. Nightcrawler — «Ночной охотник» или «Червь»[4][5]) — американский триллер, снятый режиссёром и сценаристом Дэном Гилроем. Фильм впервые был показан на Кинофестивале в Торонто[6] и вышел в прокат 31 октября 2014 года[3]. Главную роль исполнил Джейк Джилленхол, удостоенный за неё ряда наград (включая номинации на награды Британской академии «BAFTA», Американской Гильдии киноактёров и Голливудской ассоциации иностранной прессы «Золотой глобус») и неожиданно оставшийся без второй номинации на премию Американской киноакадемии «Оскар» в категории «Лучший актёр»[7]. Постановщик и сценарист картины Дэн Гилрой был номинирован на «Оскар» в категории «Лучший оригинальный сценарий».



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