Requiem ist ein Film von Hans-Christian Schmid aus dem Jahr 2006. Er spielt auf den großen Exorzismus der Anneliese Michel Mitte der 1970er Jahre an, der mit deren Tod in Zusammenhang gebracht wurde.
Mit dem Fall Anneliese Michel beschäftigte sich bereits ein Jahr zuvor der Film Der Exorzismus von Emily Rose.
Die Abiturientin Michaela Klingler lebt Mitte der 1970er Jahre in ihrem religiös geprägten Elternhaus in der süddeutschen Provinz. Obwohl sie epileptische Anfälle hat, willigt der Vater ein, dass sie ein Pädagogikstudium in Tübingen beginnt. Er kann auch den massiven Widerstand der Mutter gegen das Vorhaben überwinden. Michaela freundet sich mit einer Kommilitonin an und beginnt eine Liebesbeziehung mit einem Chemiestudenten. Ihr relatives Glück wird von epileptischen Anfällen unterbrochen; sie gewinnt die Überzeugung, sie sei vom Teufel besessen. Anlässlich einer Studienarbeit steigert sie sich in einen manischen Arbeitsrausch, der in einem psychischen Zusammenbruch endet. Ihre Freundin möchte sie in die Psychiatrie bringen, ihr Freund bringt sie jedoch in das Elternhaus. Der heimische Pfarrer beginnt zusammen mit einem fanatischen Kollegen eine Teufelsaustreibung. Nachdem eine erste dramatische Sitzung gezeigt wird, endet der Film mit einer Texteinblendung, die beschreibt, dass Michaela nach mehreren weiteren exorzistischen Sitzungen an Entkräftung starb.
Im Film fährt Michaela Klingler auf eine Wallfahrt in das italienische San Carlo zur Heiligen Katherina von Biasca. Das reale Vorbild ist der von der katholischen Kirche nicht anerkannte marianische Wallfahrtsort San Damiano (südlich von Piacenza in Norditalien gelegen), wo das Medium Mamma Rosa (eigentlich Rosa Quattrini, 1909–1981) ab etwa 1961 angab, Botschaften der Gottesmutter zu verkünden. Eine Heilige namens Katherina von Biasca gibt es nicht, es ist aber höchstwahrscheinlich eine Anspielung auf die Heilige Katharina von Siena gewollt.
Der Name der Hauptfigur Michaela Klingler ist eine Anspielung auf das reale Vorbild Anneliese Michel und deren Heimatort Klingenberg.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.
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