Roter Himmel (Arbeitstitel: Die Glücklichen bzw. Wenn sie lieben) ist ein unveröffentlichter deutscher Spielfilm von Christian Petzold. Das Beziehungsdrama stellt vier Menschen in den Mittelpunkt, die durch unkontrollierte Waldbrände in ihrem Ferienhaus an der Ostsee eingeschlossen werden. Es handelt sich nach Undine (2020) um den zweiten Teil einer geplanten Filmtrilogie.
Eine Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2023 geplant.
Während eines heißen, trockenen Sommers an der Ostsee, in der Nähe von Ahrenshoop, treffen vier junge Leute aufeinander. Durch unkontrollierbare Waldbrände werden sie langsam und unmerklich von den Flammenwänden in ihrem Ferienhaus eingeschlossen. Der Himmel färbt sich rot. Während sie in der Falle sitzen, kommen sie einander näher. Die Eingeschlossenen beginnen sich zu begehren und lieben einander. Bis die Flammen ihr Feriendomizil erreichen.[1][2]
Für Christian Petzold ist Roter Himmel (ursprüngliche Arbeitstitel: Die Glücklichen[3] bzw. Wenn sie lieben[4]) der 18. realisierte Spielfilm als Filmregisseur und Drehbuchautor. Es handelt es sich nach Undine (2020) um den zweiten Teil einer geplanten Filmtrilogie.[5] Erneut arbeitete er dafür mit seinem langjährigen Produzententeam um Florian Koerner von Gustorf und Michael Weber (Schramm Film Koerner & Weber GbR) zusammen. Auch verpflichtete Petzold Paula Beer, die zuvor die Titelrolle in Undine interpretiert hatte und in Transit (2018) zu sehen war. Mit den Schauspielern Enno Trebs, Thomas Schubert, Jonas Dassler und Langston Uibel arbeitet er dagegen zum ersten Mal zusammen.[2]
Die Dreharbeiten begannen ab Ende Juni/Anfang Juli 2022.[2][6] Als Drehort ist unter anderem Ahrenshoop vorgesehen.[7] Für die Kamera ist Petzolds langjähriger Weggefährte Hans Fromm verantwortlich.[8] Finanziell gefördert wurde das Projekt von der Filmförderungsanstalt (Drehbuchförderung)[9], dem Deutschen Filmförderfonds (Fördersumme: über 772.000 Euro),[2] der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (500.000 Euro)[1] sowie von der MV Filmförderung (110.000 Euro).[7]
Bei einem Online-Interview im Oktober 2020 während des New York Film Festivals gab Petzold an, noch am Drehbuch zu schreiben. Auch hatte er ursprünglich geplant, die Dreharbeiten nach der COVID-19-Pandemie zu beginnen, da Roter Himmel Themen wie Liebe, Küssen und homosexuelle Liebe beinhalte. „Ich möchte Körper sehen usw. Ich kann das nicht mit Masken machen und deshalb will ich das realistisch inszenieren“, so Petzold. Seine COVID-19-Infektion im selben Jahr habe Auswirkungen auf die Drehbuchentwicklung gehabt. Petzold habe während seiner Erkrankung unter Fieberträumen gelitten, darunter einem mit expliziter sexueller Darstellung, der es später in sein Filmskript geschafft hätte. Auch habe er sich während seiner Infektion von der Idee getrennt, einen dystopischen Film zu inszenieren. „Ich sagte zu mir selbst, wenn ich wieder gesund […] bin, möchte ich am Thema Liebe und mit jungen Menschen arbeiten und nicht über eine Welt, die sich in einem Ausnahmezustand befindet“, so der Regisseur. Darüber hinaus habe ihm der im Jahr 2014 verstorbene Drehbuchautor Harun Farocki zu Filmtrilogien geraten, da er so immer beschäftigt sei und selbst in Serien und Mustern denke. Petzold verglich diese Arbeitsweise mit der aus den 1940er- und 1950er-Jahren. Während des Lockdowns habe er sich außerdem Filme von Yasujirō Ozu, Robert Bresson und Claude Chabrol angesehen. Zwar kannte er die Werke bereits, doch habe er sie in einer anderen Stimmung gesehen und so als „etwas sehr neues“ begriffen.[5]
Eine Kinoauswertung ist im Verleih von Piffl Medien geplant.[2] Eine Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2023 geplant.[10]
In Branchenkreisen wurde über eine Teilnahme an der Berlinale im Februar 2023 spekuliert.[10] Petzold hatte mit seinem vorangegangenen beiden Filmen Transit (2018) und Undine (2020) jeweils am Wettbewerb des Berliner Filmfestivals teilgenommen.
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