The Greatest Beer Run Ever ist ein Filmdrama von Peter Farrelly, das im September 2022 beim Toronto International Film Festival seine Premiere feierte und ebenfalls im September 2022 in den USA in das Programm von Apple TV+ aufgenommen wurde. Grundlage für den Film ist eine wahre Begebenheit, von der der ehemalige Marine John Donohue in seinem Buch erzählt.
John Donohue, von allen nur „Chickie“ genannt, verbringt viel Zeit mit seinen Kumpels in der Doc Fiddler's Bar im New Yorker Stadtteil Inwood. Wir schreiben das Jahr 1967 und der Vietnamkrieg ist in vollem Gange. Auch die Proteste gegen diesen nehmen an Stärke zu, aber Chickie, seine Freunde und einige Angehörige von Soldaten kommen zusammen mit dem Barkeeper Doc alias „The Colonel“ auf eine verrückte Idee, um den Jungs, die im Krieg dienen, eine Freude zu machen und ihnen zu zeigen, dass die Menschen ihr Opfer zu schätzen wissen. Um ihnen ein kleines Stückchen Heimat zukommen zu lassen, sollte man ihnen einfach bestes amerikanisches Dosenbier an die Front schicken. Chickie hat selbst zwar keinen Kriegseinsatz miterlebt, aber er ist bei der Handelsmarine und sehr vertraut mit Seeschiffen. Also meldet er sich freiwillig, packt einen Seesack mit einer Unmenge Dosen Pabst Blue Ribbon Beer und bekommt einen Job im Maschinenraum eines Schiffes, das nach Südostasien fährt. Nach der zweimonatigen Überfahrt findet er sich in Saigon mitten in einem zunehmend kontroversen Krieg wieder. Er versucht die Jungs aufzuspüren, wo immer sie sich auf den Schlachtfeldern befinden.
Das Wiedersehen mit seinen Kameraden wird für Chickie jedoch zu einer Prüfung um die Wirren und Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Nachdem er herausgefunden hat, wo sein Kumpel Rick Duggan stationiert ist und per Anhalter zu ihm nach Norden gefahren ist und ihm ein paar Dosen Bier vor die Nase hält, ist dieser nicht so begeistert, wie Chickie dies erwartete. Rick ist sauer. Er ist gerade durch einen Kugelhagel gerannt, braucht kein Bier und fragt sich, was Chickie hier überhaupt macht. Weil Rick kein Bier will, verschenkt er fortan die Dosen Pabst Blue Ribbon auf der Straße, fast wie der Weihnachtsmann von Brewskie.
In einer Bar in Saigon trifft Chickie einige US-amerikanischer Journalisten, darunter einen Korrespondenten des Look-Magazins.[1][2][3][4]
Der Film basiert auf dem Buch The Greatest Beer Run Ever: A Memoir of Friendship, Loyalty, and War von Joanna Molloy und John Donohue, das 2020 bei William Morrow Paperbacks veröffentlicht wurde.[5][6] Molloy hatte gemeinsam mit Andrew Muscato auch einen 13-minütigen Dokumentarfilm am Veterans Day 2015 über Donohues spontanen Aufenthalt in Vietnam veröffentlicht.[7] Dieser ist irischer Abstammung, diente selbst als Marine und war 1967 wirklich mit einem Schiff der Handelsmarine mit einem Seesack voller Bier nach Vietnam gefahren.[8][4]
Regie führte Peter Farrelly, der gemeinsam mit Brian Hayes Currie und Pete Jones auch das auf Molloys und Donohues Buch basierende Drehbuch schrieb. Es handelt sich nach Movie 43 und den mit einem Oscar ausgezeichneten Film Green Book – Eine besondere Freundschaft um Farrellys dritten Film, bei dem er ohne seinen Bruder Bobby Regie führte.
Zac Efron spielt in der Hauptrolle Jon „Chickie“ Donohue.[2] Jake Picking ist in der Rolle seines Freundes Rick Duggan zu sehen, auf den er als erstes in Saigon trifft, und Archie Renaux in der Rolle seines Kumpel Tommy Collins, der ihm als nächstes begegnet.[4][3] Will Ropp und Kyle Allen spielen die weiteren Kumpels von Chickie namens Kevin McLoone und Bobby Pappas.[9] Bill Murray spielt den „The Colonel“ genannten Barkeeper des Doc Fiddler's, der den Vorschlag macht, den Soldaten Bier an die Front zu bringen.[10] Russell Crowe ist in der Rolle des Kriegsfotografen Coates zu sehen.[3]
Die Dreharbeiten fanden unter anderem in Phuket, Bangkok und am Hua Hin Airport statt.[5] Als Kameramann fungierte Sean Porter.
Die Filmmusik sollte ursprünglich Kris Bowers komponieren. Im August 2022 wurde bekannt, dass Dave Palmer diese Arbeit übernahm.[11] Zudem sind im Film viele Songs aus der Zeit vor und während des Vietnamkrieges zu hören, unter anderem Cherish von The Association, Today von Jefferson Airplane, I Had Too Much to Dream (Last Night) von The Electric Prunes und Let It All Hang Out von The Hombres.[10]
Ein Trailer wurde Mitte August 2022 veröffentlicht.[12] Die Premiere erfolgte am 14. September 2022 beim Toronto International Film Festival.[13] Am 30. September 2022 wurde der Film in den USA in das Programm von Apple TV+ aufgenommen.[11]
Nur 41 % der bei Rotten Tomatoes verzeichneten Filmkritiker fällten ein positives Urteil, während er beim Publikum mit 91 % wesentlich besser ankam.[14]
Steve Pond von The Wrap schreibt, während es Viggo Mortensen in Peter Farrellys letztem Film Green Book noch gelungen sei, das Erwachen eines Dummkopfs plausibel erscheinen zu lassen, tue sich Zac Efron in der Rolle von John „Chickie“ Donohue schwer, dasselbe zu tun. Die Idee zu zeigen, wie Menschen sich weigern, Wahrheiten zu glauben, die ihren Vorurteilen widersprechen könnten, sei zwar interessant, doch Beer Run sei ein großes Glas von einem überraschend flachen Gebräu geworden.[10]
Jörg Gerle vom Filmdienst schreibt, mit der Gratwanderung zwischen Situationskomik und bitterem Kriegsrealismus habe Farrelly erstaunlicherweise Probleme: „Das Drama bleibt standhaft auf der leichtgewichtigen Seite und ist in manchen Szenen eher befremdlich als skurril und mehr nonchalant als doppelbödig oder gar tiefgründig.“ Zac Efron überzeuge jedoch in der Rolle des Zampano, nicht nur in den prahlerischen Momenten, sondern auch in den leiseren, emotionaleren Augenblicken.[15]
Thomas Schultze schreibt in seiner Kritik für Blickpunkt:Film, das wilde Abenteuer, das Chickie erlebt, wenn er für einen CIA-Agenten gehalten wird und selbst ins Visier amerikanischer Agenten gerät, sei nicht besonders innovativ, aber effektiv. Diese rund erzählte Geschichte hole einen ab, und man spüre, dass der Film vom Herzen kommt und Farrelly das Anliegen hat, das Publikum auf diese Reise zu schicken, die ernster ist, als es der Titel wohl suggerieren würde. Der Film sei eine Mischung aus Good Morning, Vietnam und Ein Jahr in der Hölle, aber wenn man nur flüchtig hinsehe, sei The Greatest Beer Run Ever Farrellys Vorgänger auffällig ähnlich. In beiden Filmen gehe es um einen einfachen Mann aus der Mitte der Gesellschaft, ein ganz normaler Kerl, dessen Leben von seinem Umfeld geprägt ist, den eine verrückte Grundidee auf eine Reise schickt, die ihn von Grund auf verändert, seinen Horizont in einer Form erweitert, dass nach der Heimkehr nichts mehr so sein kann. In diesem Fall sei es kein italienischer Türsteher aus der Bronx, sondern ein unbedarfter Kerl irischer Herkunft in Jersey, der seinen Freunden, die in Vietnam an vorderster Front kämpfen, ein Bier vorbeibringt.[16]