The King’s Man: The Beginning (Originaltitel: The King’s Man) ist ein britisch-US-amerikanischer Agentenfilm von Matthew Vaughn. Er ist ein Prequel zu beiden bisherigen Teilen der Kingsman-Filmreihe, die lose auf der von Dave Gibbons und Mark Millar gezeichneten gleichnamigen Comicreihe basiert. Der Film kam am 22. Dezember 2021 in die US-amerikanischen Kinos und am 6. Januar 2022 in die deutschen Kinos.
Der Film stellt die Gründungsursprünge von Kingsman im Ersten Weltkrieg dar.
Der Duke of Oxford erleidet einen schweren Verlust, als er seinen Sohn verliert. Um Genugtuung zu erlangen, beginnt er gemeinsam mit Verbündeten, die Weltgeschichte zu beeinflussen. Dabei sollen insbesondere die Vereinigten Staaten zum Kriegseintritt auf Seiten der Entente gegen die Mittelmächte bewegt werden. Der Fall gestaltet sich als schwierig, da der US-Präsident Woodrow Wilson mit einem Film erpresst wird, der belegt, dass er fremdgegangen ist. Kingsman kann die Aufnahme beschaffen, ihm zuspielen, sodass er sie im Kaminfeuer vernichten kann. Die USA treten nun in den Weltkrieg ein, womit die Geheimorganisation einen ersten großen Erfolg erzielt.
Im Juni 2018 kündigte Matthew Vaughn ein Prequel zu den von ihm produzierten Filmen Kingsman: The Secret Service (2014) und Kingsman: The Golden Circle (2017) an. Er gab an, dass es in dem Film um die Gründung der fiktiven, geheimen Kingsman-Organisation zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehen würde.[3][4] Zunächst wurde der Film unter dem Arbeitstitel Kingsman: The Great Game angekündigt, bevor im Juni 2019 die Umbenennung in The King’s Man: The Beginning (englischer Originaltitel The King’s Man) erfolgte.[5]
Die Dreharbeiten begannen am 22. Januar 2019 in Großbritannien.[6] Im April 2019 wurden Szenen in Turin und Venaria Reale gedreht.[7] Der ursprüngliche Kameramann des Films, Ben Davis, musste das Projekt in der Zwischenzeit aufgrund seiner Arbeiten an Eternals aufgeben.[8]
Die deutsche Synchronfassung wurde bei der Interopa Film GmbH erstellt. Das Dialogbuch wurde von Manuel Straube geschrieben der auch die Dialogregie führte.
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher[9] |
---|---|---|
Orlando, Duke of Oxford | Ralph Fiennes | Udo Schenk |
Conrad Oxford | Harris Dickinson | Henning Nöhren |
Pollyanna „Polly“ Wilkins | Gemma Arterton | Maria Koschny |
Captain Morton / The Shepherd | Matthew Goode | Norman Matt |
Grigori Rasputin | Rhys Ifans | Thomas Nero Wolff |
Shola | Djimon Hounsou | Tommy Morgenstern |
George V / Wilhelm II / Nikolaus II | Tom Hollander | Axel Malzacher |
Erik Jan Hanussen | Daniel Brühl | Daniel Brühl |
Emily Oxford | Alexandra Maria Lara | Alexandra Maria Lara |
Archie Reid | Aaron Taylor-Johnson | Manuel Straube |
Botschafter Chester King | Stanley Tucci | Lutz Mackensy |
Captain Forrest | Neil Jackson | Matthias Deutelmoser |
Herbert Kitchener | Charles Dance | Friedhelm Ptok |
Franz Ferdinand | Ron Cook | Axel Lutter |
Woodrow Wilson | Ian Kelly | Matthias Klie |
Vladimir Lenin | August Diehl | August Diehl |
Der erste Trailer zu The King’s Man: The Beginning wurde am 15. Juli 2019 veröffentlicht,[10] der zweite am 28. September 2019[11] und der dritte, endgültige Trailer am 21. Juni 2020.[12] Am 26. August 2021 wurde ein Red-Band-Trailer veröffentlicht.
Der Film sollte ursprünglich am 14. Februar 2020 erscheinen, wurde dann allerdings auf den 17. September 2020 verschoben.[13] Grund dafür waren unter anderem die Nachdrehs bezüglich Gemma Artertons Rolle „Polly“ und möglicherweise auch anderer Rollen.[14] Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste er anschließend erneut mehrfach verschoben werden, bis er schließlich am 22. Dezember 2021 erschien.[15]
Filmstarts bewertete The King’s Man als „völlig überladen“ und atmosphärisch „extrem uneinheitlich“.[16] Wolfgang M. Schmitt bezeichnete den Film unter anderem wegen der handlungsbestimmenden Verschwörung als „reaktionär“ und „revisionistisch“. Dies verfälsche nicht nur über das akzeptable Maß eines Unterhaltungsfilms hinaus historische Tatsachen, sondern befördere auch klischeehafte Vereinfachungen geopolitischer Konflikte, was Auswirkungen auf die Empfänglichkeit für Verschwörungstheorien haben könnte. Die forcierte Identifikation der Zuschauer mit den autonom handelnden Protagonisten könnte zudem Misstrauen in Gemeinwesen und anarcholibertäre Haltungen befördern.[17]
Nach Meinung von Elena Witzeck von der FAZ gibt der Film vor, das Bond-Genre zu parodieren. „Glänzende Schauspieler treten auf und ab, Daniel Brühl als Hochstapler Erik Jan Hanussen, der Einflüsterer Kaiser Wilhelms […], ein furioser Rhys Ifans als Rasputin […]. Motive und Genres rauschen vorbei: das Adelsmelodram, das Kriegsdrama, die Actionkomödie, die Parodie.“ Und die ganze Zeit schwinge eine Sehnsucht nach ironischer Brechung mit, nach einem ehrlichen Comic Relief bei allem Blödsinn, der einem hier nach achtmaliger pandemiebedingter Verschiebung vorgesetzt werde. „Doch am Ende bedarf es einer Selbstjustiz übenden Ziege, damit wir die ersehnte parodierende Haltung aufatmend zur Kenntnis nehmen“.[18]
Das Lexikon des internationalen Films vergibt zwei von fünf Sternen und resümiert, dass der Film „wild in der Weltgeschichte [wüte], um doch nur konfektionierte Popcorngewalt zu präsentieren.“[19]
Layer Cake (2004) | Der Sternwanderer (2007) | Kick-Ass (2010) | X-Men: Erste Entscheidung (2011) | Kingsman: The Secret Service (2014) | Kingsman: The Golden Circle (2017) | The King’s Man: The Beginning (2021) | Argylle