The Wonderful Story of Henry Sugar ist ein unveröffentlichter Spielfilm von Wes Anderson. Der Abenteuerfilm basiert auf dem gleichnamigen Kurzgeschichtenband von Roald Dahl (dt. Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst). Für die Titelrolle wurde Benedict Cumberbatch verpflichtet.
Die britisch-amerikanische Koproduktion soll vom Streaming-Anbieter Netflix produziert und veröffentlicht werden. Ein genauer Veröffentlichungstermin ist noch nicht bekannt.
Es ist nicht bekannt, welche der Kurzgeschichten Anderson aus Dahls Buch verfilmt hat. Allgemein wird aber davon ausgegangen, dass er drei Geschichten für sein Drehbuch berücksichtigte und diese im Stile von Ethan und Joel Coens Western The Ballad of Buster Scruggs (2018) als miteinander verbundene Kurzfilme realisiert.[1] Benedict Cumberbatch soll Henry Sugar spielen und als roter Faden durch die anderen Geschichten fungieren, indem er mehrere Rollen übernehmen soll. Die Kurzgeschichte um Henry Sugar handelt von einem Mann, der ein Buch stiehlt, das ihn lehrt, durch Objekte zu sehen und die Zukunft vorherzusagen. In der Folge gelingt der Figur beim Wettspiel großer finanzieller Erfolg, sie muss aber auch Verbrechern entkommen und mit einem Hollywood-Maskenbildner zusammenarbeiten, um neue Identitäten zu erschaffen. Auch gründet Sugar mit dem gewonnenen Geld eine Reihe von Waisenhäusern.[2][3]
The Wonderful Story of Henry Sugar ist der zwölfte Spielfilm des US-amerikanischen Filmemachers Wes Anderson, für den er auch das Drehbuch verfasste. Es handelt sich um eine Verfilmung des gleichnamigen Kurzgeschichtenbands von Roald Dahl aus dem Jahr 1977, der aus insgesamt sieben Geschichten besteht. Robert Carrick ordnete im Jahr 2002 drei der sieben Werke der spekulativen Fiktion zu. Bei zwei Geschichten, The Boy Who Talked with Animals und The Swan, handle es sich ausnahmslos um Fantasien mit vermenschlichten Tieren. Allein die Titelgeschichte sei „beachtlich“. The Wonderful Story of Henry Sugar folge seinem Protagonisten von der unkonzentrierten Jugend über Wohlstand, der sinnlos werde, bis hin zur Philanthropie, aus der der Titelheld einen Gnadenzustand erlange. Die Konstruktion des Werks sei laut Carrick „ungewöhnlich“, einschließlich einer vollständigen Kurzgeschichte, die den Erwerb von telepathischen Fähigkeiten durch den Protagonisten beschreibt. Diese sei in eine Erzählung der Lebensgeschichte des Protagonisten eingebettet, die selbst Anteil an der Novelle nehme.[4] Eine deutschsprachige Übersetzung von unter anderem Sybil Gräfin Schönfeldt war 1980 unter dem Titel Ich sehe was, was du nicht siehst erschienen, wobei diese anders als die Originalausgabe eine zusätzliche, achte Kurzgeschichte Dahls enthielt.
Regisseur Anderson selbst war mit den Werken Dahls aufgewachsen. Er und sein Bruder besaßen Ausgaben von Charlie and the Chocolate Factory (1964) und The Wonderful Story of Henry Sugar, wobei er sich eigenen Angaben zufolge vor allem für die Kinderbücher Fantastic Mr Fox (1970) und Danny the Champion of the World (1975) begeistert hatte. Im Jahr 2009 verarbeitete er Dahls erstgenanntes Buch erfolgreich zu einem klassisch inszenierten Animationsfilm, der für zwei Oscars nominiert wurde. Anderson hatte bereits im März 2001 Dahls Witwe Felicity („Liccy“) im ursprünglich von Dahl bewohnten „Gipsy House“ im südenglischen Buckinghamshire besucht und hatte dabei auch Gelegenheit, seine Original-Manuskripte durchzusehen.[5]
Das Filmprojekt wurde Anfang Januar 2022 amerikanischen Branchenkreisen bekannt. Dabei hatte Regisseur und Drehbuchautor Anderson auch bereits erste Darsteller ausgewählt. Neben Benedict Cumberbatch, der in die Titelrolle des Henry Sugar schlüpfen sollte, wurden Ralph Fiennes, Dev Patel und Ben Kingsley sowie weniger später Rupert Friend und Richard Ayoade verpflichtet. Die Dreharbeiten sollten eine Woche später in London beginnen.[1][6] Für die Kameraarbeit vertraute Anderson auf seinen jahrzehntelangen Weggefährten Robert D. Yeoman.
Anfang Februar 2022, nach einer kurzen Drehpause, pries Cumberbatch die Zusammenarbeit mit Anderson als „unglaublich“ und als „gar nicht so unähnlich wie“ mit Jane Campion an The Power of the Dog (2021). Abgesehen von den verschiedenen Stilen und Herangehensweisen der beiden Filmemacher würden sie ebenso an jedem Detail feilen und mit Hingabe arbeiten. Auch lobte der Schauspieler Szenenbild und Kostüme von The Wonderful Story of Henry Sugar. Für diese arbeitete Anderson unter anderem erneut mit Anna Pinnock, Adam Stockhausen, Kevin Timon Hill und Kasia Walicka-Maimone zusammen. Auch zog Cumberbatch von den zu lernenden Textzeilen Parallelen zu seiner Arbeit an der Fernsehserie Sherlock, durch die er weltweit bekannt geworden war.[7]
Netflix hatte sich bereits im Jahr 2018 die Filmrechte an 16 bekannten Werken Dahls gesichert. Im September 2021 war bekannt geworden, dass der Streaminganbieter die Roald Dahl Story Company für eine ungenannte Geldsumme übernommen hatte. Damit hält Netflix sämtliche Verwertungsrechte an den Werken des Autors. Dieser hatte bis dahin postum über 300 Millionen Bücher verkauft, während seine Arbeiten in 63 Sprachen übersetzt wurden.[8]
Gegenwärtig sind unter anderem neben The Wonderful Story of Henry Sugar mit Wonka (2023), Matthew Warchus’ Roald Dahls Matilda – Das Musical (2022), einer Verfilmung des gleichnamigen Musicals mit Emma Thompson, sowie der Miniserie Charlie and the Chocolate Factory weitere Film- und Fernsehprojekte von Werken Roald Dahls in Vorbereitung.[3]
Durchgeknallt | Rushmore | Die Royal Tenenbaums | Die Tiefseetaucher | Hotel Chevalier | Darjeeling Limited | Der fantastische Mr. Fox | Moonrise Kingdom | Grand Budapest Hotel | Isle of Dogs – Ataris Reise | The French Dispatch | Asteroid City | The Wonderful Story of Henry Sugar