Wir (Eigenschreibweise WIR) ist eine deutsche Fernsehserie. Die Ensembleserie wurde von Sandra Stöckmann, Gesa Scheibner, Sabina Gröner und Julia Penner entwickelt und handelt von einer Gruppe Mittdreißiger aus Teltow mit ihren teils erfüllten, teils unerfüllten Träumen und Lebensentwürfen. Im Mittelpunkt der ersten Staffel von zwölf Folgen stehen zwei Freundinnen, die sich nach zehn Jahren wiedersehen. Eine zweite Staffel wurde im Dezember 2021 gezeigt. Die Serie bestehend aus je etwa 20-minütigen Folgen hatte ihre Premiere am 15. Oktober 2021 bei ZDFneo.
Auf der Geburtstagsfeier von Maik in Teltow treffen sich einige Freundinnen und Freunde nach zum Teil langer Zeit wieder. Auch Helena, angehende Grundschulrektorin, die mit Tayo liiert ist, und Annika aus Hamburg, die damals weggegangen ist und in Hamburg als Architektin arbeitet, treffen aufeinander. Die beiden Frauen waren früher ein Liebespaar, was den anderen aber bis heute verborgen geblieben ist. Als alte Gefühle wieder hochkommen und die beiden sich wieder zueinander hingezogen fühlen, kommt es zu Auseinandersetzungen in der Gruppe und alte Wunden reißen wieder auf. Annika, die an zunächst uneingestandenem Burn-out leidet, reibt sich zwischen ihrer Karriere in einem erfolgreichen Architekturbüro und ihrer Heimat auf, wo sie zudem für ihren Bruder Maik die Bauleitung beim Wiederaufbau der Familiengärtnerei übernimmt. Helena fühlt sich hin- und hergerissen zwischen Tayo, der ihr in der Zwischenzeit einen Heiratsantrag macht, ihrer Tätigkeit an der Schule und der Aussicht auf eine Zukunft mit Annika. Schließlich entscheiden sich die beiden Frauen füreinander.
Emre und Mel haben eine gemeinsame Tochter namens Pinar, sind jedoch als Paar getrennt. Nach ihrem Scheidungstermin fällt Emre in ein tiefes Loch, aus dem seine Freunde ihn mit einem Jungsabend vergeblich versuchen herauszuholen. Bei einer nächtlichen Aktion an der Grundschule, an der Emre als Lehrer arbeitet, werden sie von der Feuerwehr erwischt. Dabei lernt Emre Katha kennen, die als Brandmeisterin arbeitet. Später verlieben sich die beiden ineinander. Doch ihnen stehen ihre problematischen Familienverhältnisse im Wege. Zwar hat Katha keine Probleme, dass Emre eine Tochter hat, doch sie selbst hat Angst sich zu binden. Sie überwindet ihre Bedenken und als sie Emres Tochter kennenlernt, verstehen sie sich nach anfänglichen Schwierigkeiten auch gut. Doch Mel lehnt ihre Nachfolgerin ab, was die beiden aber in einem Gespräch klären können. Als Katha jedoch feststellt, dass sie in Emres Leben nach seiner Tochter immer nur die zweite Geige spielen würde, beendet sie zunächst die Beziehung, versöhnt sich aber mit Emre und bleibt mit ihm zusammen.
Die erste Staffel der Serie wurde vom 17. Mai 2021 bis zum 30. Juli 2021 in Teltow und Umgebung gedreht. Die zweite Staffel vom 24. August 2021 bis zum 28. Oktober 2021.[1] Die erste Staffel dreht sich um die beiden Freundinnen Helena und Annika, die zweite Staffel um das Paar Emre und Katha.[2]
Rolle | Schauspieler |
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Helena Kwiatkowski | Katharina Nesytowa |
Annika Baer | Eva Maria Jost |
Maik Baer | Lorris Andre Blazejewski |
Linh Baer | Le-Thanh Ho |
Emre Karagöz | Erol Afşin |
Mel Nowak | Natalia Rudziewicz |
Tayo Schulte | Malick Bauer |
Katha Meierhöfer | Bineta Hansen |
Nils Schönborn | Peter Becker |
Pinar Karagöz | Greta Kasalo |
Ute Baer | Eva Medusa Gühne |
Tom | Matti Schmidt-Schaller |
Omar | Tamer Arslan |
Sascha | Gerdy Zint |
Marita | Julia Blankenburg |
Timi | Khiem Nguyen |
Luca | Hang Nhi Nguyen |
Nr. (ges.) |
Nr. (St.) |
Originaltitel | Erstausstrahlung Deutschland | Regie | Drehbuch |
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1 | 1 | Zeiteier | 15. Okt. 2021 | Ester Amrami | Sandra Stöckmann |
2 | 2 | Kriegerin | 15. Okt. 2021 | Ester Amrami | Sabina Gröner |
3 | 3 | GöGa | 15. Okt. 2021 | Ester Amrami | Sabina Gröner |
4 | 4 | Gewitter | 15. Okt. 2021 | Ester Amrami | Sandra Stöckmann |
5 | 5 | Der Campingausflug | 5. Nov. 2021 | Kerstin Polte | Gesa Scheibner |
6 | 6 | Wunderschön | 5. Nov. 2021 | Kerstin Polte | Silvia Overath |
7 | 7 | Feenstaub | 5. Nov. 2021 | Kerstin Polte | Jasmina Wesolowski |
8 | 8 | Flugmodus | 5. Nov. 2021 | Kerstin Polte | Mo Jäger & Melissa Jäger |
9 | 9 | Testphase | 12. Nov. 2021 | Chris Miera | Melissa Jäger |
10 | 10 | Kürbiskönigin | 19. Nov. 2021 | Chris Miera | Sabina Gröner |
11 | 11 | BAMBAMBAM | 26. Nov. 2021 | Chris Miera | Mo Jäger |
12 | 12 | Teltow | 3. Dez. 2021 | Chris Miera | Sandra Stöckmann |
Nr. (ges.) |
Nr. (St.) |
Originaltitel | Erstausstrahlung Deutschland | Regie | Drehbuch |
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13 | 1 | Emre | 3. Dez. 2021 | Axel Ranisch | Gesa Scheibner |
14 | 2 | Zauberer und Zombies | 3. Dez. 2021 | Axel Ranisch | Sandra Stöckmann |
15 | 3 | Weihnachtsengel | 10. Dez. 2021 | Axel Ranisch | Sandra Stöckmann |
16 | 4 | Familiengeheimnisse | 17. Dez. 2021 | Axel Ranisch | Gesa Scheibner |
17 | 5 | Fest der Liebe (Teil 1) | 23. Dez. 2021 | Ozan Mermer | Sandra Stöckmann |
18 | 6 | Fest der Liebe (Teil 2) | 23. Dez. 2021 | Ozan Mermer | Sandra Stöckmann |
19 | 7 | Silvester | 31. Dez. 2021 | Ozan Mermer | Sandra Stöckmann |
20 | 8 | Schmetterlinge im Januar | 14. Jan. 2022 | Ozan Mermer | Sandra Stöckmann |
21 | 9 | Mel | 21. Jan. 2022 | Luzie Losse | Sandra Stöckmann |
22 | 10 | Joker | 28. Jan. 2022 | Luzie Losse | Sandra Stöckmann |
23 | 11 | Ausbruch | 4. Feb. 2022 | Luzie Losse | Sandra Stöckmann |
24 | 12 | Kalte Wasser | 11. Feb. 2022 | Luzie Losse | Sandra Stöckmann |
Die Serie erhielt gemischte bis positive Kritiken. Lena Reuters schreibt in der Süddeutschen Zeitung, sie habe „eine feinfühlige und vielschichtige Liebesgeschichte“ gesehen, die „durch das Spiel der überzeugenden Hauptdarstellerinnen Katharina Nesytowa und Eva Maria Jost eine echte Sogwirkung“ entwickle. Gleichwohl seien „manche Bilder [...] so schön ausgeleuchtet, dass es am Kitsch kratzt“.[3] Auch Matthias Hannemann lobt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die stimmige Besetzung. Die Grundkonstellation sei zwar „furchtbar banal“, doch „als Thirtysomething-Romanze mit einem Schuss Drama [gehe] Wir dennoch überraschend gut auf. Die kleine Geschichte [wolle] nämlich nicht mehr, als sie kann.“[4] Emeli Glaser konstatiert in der taz, die Serie bediene „in erster Linie die Instagram-Ästhetik“, jedoch stecke „die gemütliche Stimmung dieses Märchenwelt-Brandenburgs“ an. Die Story sei „mitreißend erzählt“ und schaffe es „gleichzeitig eine relativ traditionelle Story zu erzählen, sie aber um Progressives zu ergänzen.“[5]