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Gabriel Ferrater i Soler (* 20. Mai 1922 in Reus; † 27. April 1972 in Sant Cugat del Vallès) war ein spanischer Dichter, Übersetzer, Literaturkritiker und Linguist.

Gabriel Ferrater
Gabriel Ferrater

Leben


Gabriel Ferrater wuchs in seiner katalanischen Heimatstadt Reus auf, wurde erst mit zehn Jahren eingeschult und begann früh mit der Lektüre von Klassikern aus der Bibliothek seines Vaters, unter anderem Stendhal, Flaubert und Baudelaire. Wegen des Bürgerkriegs und des Siegs der franquistischen Truppen zog die Familie 1938 nach Frankreich und kehrte 1942 nach Barcelona zurück.

Nach dem Wehrdienst begann Ferrater 1946 ein Mathematikstudium, das er nicht abschloss; nach dem Tod des Vaters (1951) betätigte er sich zunehmend als Kunst- und Literaturkritiker und kam so auch mit den literarischen Zirkeln Barcelonas in Berührung. Am Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre schrieb er drei Gedichtbände, die ihn zu einer zentralen Figur des literarischen Geschehens machten.

1963 arbeitete er für ein Jahr als Lektor bei Rowohlt in Hamburg, wieder in Barcelona studierte er dort Romanische Philologie und wurde anschließend Dozent für Linguistik an der Universitat Autònoma de Barcelona. In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte er sich mit linguistischen Fragen, insbesondere mit Chomskys generativer Transformationsgrammatik, übersetzte literarische und linguistische Werke und verfasste Monographien, Artikel und Essays zu Literatur und Kunst.

1972 tötete sich Gabriel Ferrater, der unter Alkoholproblemen litt, selbst.[1]


Werk


Ferrater veröffentlichte drei Gedichtbände (Da nuces pueris, 1960; Menja’t una cama, 1962; Teoria dels cossos, 1966), die 1968 als ein Band unter dem Titel Les dones i els dies in leicht überarbeiteter und ergänzter Fassung erschienen.

Ferraters Lyrik, in der Einflüsse unter anderem von W.H. Auden, Brecht, aber auch Shakespeare und Ausiàs March erkennbar sind, zeichnet sich durch Kühle und Ironie aus, einen desillusionierten Blick auf die Liebe und die Betonung der Vergänglichkeit. Die dezidiert kolloquiale Diktion, die deutliche Gegenposition zu – seinerzeit durchaus häufigen – konventionell-postromantischen Auffassungen von Poesie, aber ebenso die Distanz zu hermetischen Richtungen stellten ein Novum und auch eine Provokation dar und beeinflussten nachfolgende Generationen stark.

Gabriel Ferrater übersetzte unter anderem Kafkas Der Process ins Katalanische und Werke von Hemingway und Peter Weiss ins Spanische; ein Band über die Dichtung von Carles Riba ebenso wie je eine Sammlung literaturkritischer und sprachwissenschaftlicher Artikel wurden posthum von seinem Bruder Joan herausgegeben.

Nur einzelne seiner Gedichte wurden bislang ins Deutsche übersetzt; sie sind in verschiedenen Anthologien und auf Websites[2] veröffentlicht.




Anmerkungen


  1. Interview mit Marta Pessarrodona
  2. Website von Johannes Beilharz
Personendaten
NAME Ferrater, Gabriel
ALTERNATIVNAMEN Ferrater i Soler, Gabriel (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG katalanischer Dichter, Übersetzer, Literaturkritiker und Linguist
GEBURTSDATUM 20. Mai 1922
GEBURTSORT Reus
STERBEDATUM 27. April 1972
STERBEORT Sant Cugat del Vallès

На других языках


- [de] Gabriel Ferrater

[en] Gabriel Ferrater

Gabriel Ferrater i Soler (Catalan pronunciation: [ɡəβɾiˈɛl fərəˈte]; 20 May 1922 – 27 April 1972)[1] was an author, translator and scholar of linguistics of the sixties who wrote in the Catalan language. His poetical work is one of the most important among the authors of post-war Catalonia and he continues to exert a great deal of influence over authors nowadays. He published three collections of poems: Da nuces pueris (1960), Menja't una cama ("Eat a leg", 1962) and Teoria dels cossos ("Theory of bodies"), consequently compiled into a single volume called Les dones i els dies ("Women and days", 1968), which was a milestone in Catalan literature.[citation needed]

[es] Gabriel Ferrater

Gabriel Ferrater Soler (Reus, 20 de mayo de 1922-San Cugat del Vallés, Barcelona, 27 de abril de 1972) fue un poeta, traductor, crítico y lingüista español del siglo XX.

[fr] Gabriel Ferrater

Gabriel Ferrater, né le 20 mai 1922 à Reus (Catalogne, Espagne) et décédé le 27 avril 1972 à Sant Cugat del Vallès, est un écrivain, linguiste, traducteur et universitaire catalan du XXe siècle, dont l'œuvre courte (trois livres), brutalement interrompue, est considérée comme l'une des œuvres poétiques majeures de la littérature catalane de l'après-guerre.

[ru] Ферратер, Габриэль

Габриэ́ль Феррате́́р-и-Соле́р (кат. Gabriel Ferrater i Soler; 20 мая 1922 (1922-05-20), Реус — 27 апреля 1972, Сан-Кугат-дель-Вальес) — каталонский поэт, переводчик, лингвист, историк литературы и литературный критик.



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