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Fred Denger, eigentlich Alfred Denger, (* 12. Juni 1920 in Darmstadt; † 30. Oktober 1983 in Hohegeiß) war ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor.

Fred Denger (1946)
Fred Denger (1946)

Leben und Werk


Denger war nach dem Abitur zunächst Schauspieler und Kabarettist. Im Zweiten Weltkrieg war Fred Denger Mitglied der Widerstandsgruppe Onkel Emil.[1]

Nach dem Krieg wurde er Schriftsteller. Mit dem Theaterstück Wir heißen euch hoffen, einer typischen Trümmerliteratur, machte Denger erstmals auf sich aufmerksam. Das Stück wurde durch Gustav von Wangenheim 1946 am Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt.

Sein Schauspiel Langusten (1957) – ein Ein-Personen-Stück – gilt als Klassiker des Volkstheaters; berühmte Schauspielerinnen wie Tilla Durieux oder Annie Rosar waren in ihm zu sehen. Mundartliche Bearbeitungen durch andere Autoren folgten.

Von Denger stammen 13 Romane, darunter Tuch in fremden Betten (1950) und Der gottverdammte Jahrgang (1951) sowie zahlreiche Kurzgeschichten, Reiseberichte und Gerichtsreportagen, die er meist unter Pseudonym veröffentlichte. Besonders erfolgreich wurde das 1982 erschienene Buch Der große Boss, Dengers freie Bearbeitung des Alten Testaments der Bibel. Den Erfolg des Buches erlebte er nicht mehr, weil er 1983 nach einem Unfall verstarb.[2]

Denger schrieb zahlreiche Drehbücher zu erfolgreichen deutschen Kinoproduktionen, so zu einigen deutschen Karl-May- und Edgar-Wallace-Filmen. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit betätigte sich der Berliner Autor in verschiedenen Abschnitten seines Lebens als Tierpfleger, Bänkelsänger, Zirkusakrobat und Theaterleiter. In den siebziger Jahren zog Denger in den Landkreis Lüchow-Dannenberg und engagierte sich in der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg gegen die Atommüllanlagen in Gorleben und Dragahn.[3]

Über sein Privatleben ist erwähnenswert, dass Fred Denger zwölfmal verheiratet war. Im Harzer Hotel eines Freundes, wo er sich nach der Frankfurter Buchmesse einquartiert hatte, um an Der Juniorchef, seiner Version des Evangeliums, zu schreiben, stürzte Denger am 30. Oktober 1983 angetrunken eine Treppe hinab und verletzte sich dabei tödlich.[4] Er wurde auf dem Friedhof in Hohegeiß bestattet. Das Grab ist nicht erhalten.[5]


Filmografie



Werke



Literatur




Commons: Fred Denger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Weiße Rose Stiftung e. V. (Homepage): Das Retternetz zur Ausstellung Onkel Emil (Memento des Originals vom 1. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weisse-rose-stiftung.de
  2. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Oktober 1983, Nachruf auf Fred Denger; Der Spiegel: Lüsterne Blicke, Nr. 39 vom 24. September 1984, S. 224–227
  3. Elbe-Jeetzel-Zeitung, Nachruf auf Fred Denger, 30. November 1983.
  4. Gisela Crémer, Dengers letzte Weggefährtin, In: Hannelore Hippe: "Sei selber die Laterne" – Das schillernde, konsequente Leben und Werk des Widerstandskünstlers Fred Denger. Radio-Feature, SWR 2014 (Online: Mitschnitt der Sendung vom 23. April 2017 im Deutschlandfunk (Memento vom 24. April 2017 im Internet Archive). Min. 43–46 (MP3, ca. 44,3 MB), Manuskript der Sendung. S. 38–39 (PDF, ca. 531 kB)), abgerufen am 12. April 2019
  5. Hannelore Hippe: „Sei selber die Laterne“. Das schillernde, konsequente Leben des Widerstandskünstlers Fred Denger. Radiobeitrag für den SWR vom 21. Dezember 2014. Manuskript zur Sendung.
Personendaten
NAME Denger, Fred
ALTERNATIVNAMEN Denger, Alfred (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 12. Juni 1920
GEBURTSORT Darmstadt
STERBEDATUM 30. Oktober 1983
STERBEORT Hohegeiß



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