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Fritz Hofmann (* 15. September 1928 in Leipzig) ist ein deutscher Schriftsteller, Herausgeber und Verlagslektor.


Leben


Der 1928 in Leipzig geborene Fritz Hofmann besuchte die Mittelschule. Im Zweiten Weltkrieg war er Luftwaffenhelfer. Nach Kriegsende wurde er in der sowjetischen Besatzungszone als Lehrkraft eingesetzt. Er besuchte eine Vorstudienanstalt, dem Vorläufer der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät, und absolvierte ein Studium der Geschichte und Germanistik in Leipzig von 1948 bis 1952. Danach wurde er Verlagslektor beim Berliner Aufbau-Verlag.[1] Seine publizistische und editorische Arbeit setzte der Sachse ab 1978 an seinem neuen Lebensmittelpunkt Berlin freischaffend fort.[2]

Ein spezielles Interesse hegte er für die Satire. Er gab Satiren heraus und schrieb selbst welche bis hin zu einer Glosse über „Satire“.[3] Seine erste Buchveröffentlichung, der Roman Die Erbschaft des Generals über den Umgang mit einer Raubgut-Hinterlassenschaft, wurde ins Polnische, Bulgarische und Tschechische übersetzt. 1988/1989 wurde seine Erzählung Treffen in Travers mit Hermann Beyer, Corinna Harfouch und Uwe Kockisch in den Hauptrollen unter der Regie von Michael Gwisdek verfilmt.[4]


Rezeption


Die Tätigkeit als Verlagslektor habe ihn – wie es in einer Rezension hieß – „an der deutschen Sprache geschult“, was in den eigenen Werken seinen Ausdruck finde. Seine Beobachtungen, Impressionen und Reflexionen seien „in einem präzisen, biegsamen Deutsch vorgetragen“.[5] Ambivalenter hieß es in einer anderen Rezension, die Sprache sei zwar „äußerst geschliffen“, jedoch gebe es auch stilistisch „gewundene“, aus sozialistischer Sicht unangemessen „wertungsfreie“, unnötig verklausulierte bis hin zu „quälend umständlich“ erzählte Passagen. In den Satiren seien seine Stilmittel wiederum zielführend.[6] Ein weiterer Rezensent schrieb, es liege eine „klare, handfeste Sprache“ vor, eine Intellektualisierung werde „sorgfältig vermieden“, jedoch stehe der „erzähltechnischen Virtuosität auf der einen Seite“ bei den Figurenzeichnungen bisweilen ein Verfallen ins Klischee gegenüber.[7]

Zum Roman Die Erbschaft des Generals bemerkte Martin Straub im Neuen Deutschland, dass der Held eine vielschichtige und widersprüchliche Entwicklung durchlaufe, was beim Leser Vergnügen und Nachdenken zugleich hervorrufe. Bestimmte Einsichten des Helden seien ungenügend vorbereitet worden, zu weitschweifig dagegen seien unwichtigere Passagen geraten, die sich deshalb gewissermaßen verselbständigen würden. Hervorzuheben sei die „lebendige und kräftige Sprache“.[8] Im Sonntag meinte Günter Ebert die Ambitioniertheit des Textes werde durch die „überzogen reflektive Sicht“ des Ich-Erzählers, die das Erzählerische verderbe, getrübt.[9]

Das Drehbuch, das er für den Fernsehfilm Ein Bild von einem Mann verfasst hatte, konnte ebenfalls nicht voll überzeugen. Volker Weidhaas von der Berliner Zeitung fand die Debütarbeit „halbherzig.“ Er sah „eine biedere Dreiecksgeschichte, eine neckische Romanze“, belanglos angesichts der „Bescheidenheit des Problemansatzes“ und vertanem Konfliktpotential.[10] Henryk Goldberg vom Neuen Deutschland fand, dem Film habe „ein geistiges, organisierendes Zentrum“ gefehlt. Er führte in seiner Fernsehkritik aus: „Der Stoff bot eine interessante Möglichkeit, die Beziehungen von Künstlern und Arbeitern gleichsam vor Ort auszuloten, hätte ein Diskussionsbeitrag sein können zum Gegenstand der Kunst, zu ihrer Wirklichkeitsbeziehung. […] Was Fritz Hofmann aufschrieb, war eher die Skizze einer Geschichte, als die Geschichte selbst. Probleme wurden unvermittelt, unvorbereitet, in kurzen Szenen angerissen, aber nicht ausgeführt, behauptet überdies mehr als gestaltet. Die Dialoge gaben kaum Möglichkeiten, das unverwechselbare Profil von Menschen zu zeichnen.“[11]


Veröffentlichungen



Alleinverfasste Werke



Buchbeiträge (Auswahl)



Anthologie-Herausgaben (Auswahl)



Werkausgaben-Herausgaben (Auswahl)



Vor- und Nachworte (Auswahl)



Verfilmungen



Drehbücher



Einzelnachweise


  1. Klappentext zu Himmelfahrt nach Hohenstein.
  2. Klappentext zu Kurschatten.
  3. Fritz Hofmann: In Sachen Satire. In: Willi Bredel (Hrsg.): Neue Deutsche Literatur. Monatsschrift für Schöne Literatur und Kritik. Nr. 1/1957, Januar 1957, Umschau, S. 161 f.
  4. Treffen in Travers. In: defa-stiftung.de. Abgerufen am 2. März 2020.
  5. cw: 13 Begegnungen. Ein Band mit Geschichten. In: Norddeutsche Zeitung. 5. Dezember 1981.
  6. Jochen Kaske: Mit begrenztem Blickwinkel. Fritz Hofmann: „Kurschatten“, Erzählungen. In: National-Zeitung. Berlin 3. August 1982.
  7. R. M.: Aufbau-Verlag: Fritz Hofmann. Kurschatten. Geschichten. 220 S.; 9,60 M. In: Neue Zeit. Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands. Nr. 32/1982, 8. Februar 1982, Literatur/Roman. Bücher-Telegramm, S. 4.
  8. Martin Straub: Erfahrungen einer Generation. In: Neues Deutschland. Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. 9. Februar 1972, Sozialistische Gegenwartsliteratur, S. 12.
  9. Günter Ebert: Fritz Hofmann: Die Erbschaft des Generals. In: Sonntag. Wochenzeitung für Kultur, Politik, Kunst und Unterhaltung. Nr. 21/1972, 21. Mai 1972, Literatur, S. 6.
  10. Volker Weidhaas: Es bleibt bei Porträtskizzen. „Ein Bild von einem Mann“ von Fritz Hofmann. In: Berliner Zeitung. Nr. 104/1982, 5. Mai 1982, Kulturpolitik. Auf dem Bildschirm, S. 7.
  11. Henryk Goldberg: Brigade aus dem Skizzenblock. „Ein Bild von einem Mann“ hatte Fernsehpremiere. In: Neues Deutschland. Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Nr. 103/1982, 4. Mai 1982, Kultur, S. 4.


Personendaten
NAME Hofmann, Fritz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller, Herausgeber und Verlagslektor
GEBURTSDATUM 15. September 1928
GEBURTSORT Leipzig



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