fiction.wikisort.org - Film

Search / Calendar

Nord bei Nordwest – Der Andy von nebenan ist ein deutscher Fernsehfilm von Nina Wolfrum aus dem Jahr 2022. Es handelt sich um die 15. Folge der ARD-Kriminalfilmreihe Nord bei Nordwest mit Hinnerk Schönemann und Jana Klinge in den Hauptrollen. Der Film entstand nach einem Drehbuch von Niels Holle und wurde am 6. Januar 2022 im Rahmen der Reihe Der Donnerstags-Krimi im Ersten erstmals im TV ausgestrahlt.[1]


Handlung


Andreas Brose, der in Schwanitz als „Der Andy von nebenan“ bekannt ist und seit seiner Geburt durch Komplikationen geistig etwas zurückgeblieben ist, hilft Hauke Jacobs bei Reparaturen auf seinem Schiff. Auch Hannah Wagner braucht Hilfe bei elektrischen Problemen in ihrem Haus, weswegen Jacobs Andy weiterschickt. Als Dank umarmt Andy, muskulös und groß, Hauke fest und ungeschickt. Jule Christiansen hat derweil ihr Examen zur Tierärztin bestanden. Sie behandelt eine Schlange von Cem Brose, der als Weltenbummler auch exotische Tiere besitzt. Brose ist Ziehvater von Andy, der ihn von der Praxis abholt. Sie fahren gemeinsam nach Hause und Andy macht sich auf den Weg zu Wagner.

Das Paar Judika und Linus Hintzel tauchen bei Brose auf, betäuben ihn bei einem Vorwand und durchsuchen anschließend sein Haus. Dabei wird auch der Tresor aufgesägt, wo sich aber das von Hintzels Gesuchte nicht befindet. Sie nehmen nur einige Unterlagen und Briefe mit aus dem Tresor. Brose wacht derweil auf und bedroht überraschend das Paar mit einer Armbrust. Bei einer unvorsichtigem Bewegung schießt Brose Judika in die linke Schulter, wobei ein Terrarium mit einer giftigen Roten Tarantel zu Bruch geht. Cem Brose legt einen weiteren Pfeil nach, der ihn jedoch in einem Handgemenge mit Linus selber tödlich trifft. Die Tarantel flüchtet unbemerkt in Judikas Rucksack.

Andy kehrt von Hannah Wagner nach Hause zurück und findet seinen toten Ziehvater. Das Paar Hintzel befindet sich noch unbemerkt im Haus. Hauke Jacobs trifft ein und verständigt die Bestatter Töteberg und Bleckmann, die gerade einen Kongress des Bestatterverbands Holstein-Ost in der Pension von Bine Pufal vorbereiten. Linus gibt sich als Ohrenzeuge gegenüber Jacobs aus und beschuldigt Andy. Er wird danach von Judika mit dem Auto abgeholt. Sie wollen in der Pension absteigen, die jedoch durch den Kongress recht voll belegt ist, sie bekommen das letzte Doppelzimmer. Andy wird auf der Wache durch Jacobs und Wagner getröstet und behutsam befragt. Aufgrund seiner arglosen Art trauen sie ihm keinen Mord zu, schon gar nicht an seinem Vater, den er über alles geliebt hat. Es gibt für sie keinen Grund, Andy in Gewahrsam zu nehmen. Jacobs erklärt ihm aber, dass er nicht ins Haus seines Vaters dürfe, solange es als Tatort gilt. Andy zieht sich deshalb in das Gartenhaus zurück. Die stark verletzte Julika durchsucht im Pensionszimmer die von Brose gestohlenen Akten und Briefe und überredet Linus zu einem zweiten Versuch in Broses Haus. Sie hat von einem „geheimen Keller“ in einem Brief gelesen.

Christiansens Vater erzählt Jacobs und Wagner zwischendurch von Broses Boot „Odysseus“ und seinem Partner Haubold, der Taucher war. Beide waren vor vielen Jahren auf Seereisen in Afrika und auf der Suche nach dem „Herz des Riesen“, einem großen sagenumwobenen Diamanten. Dabei kam Haubold unter ungeklärten Umständen ums Leben. Als dritter im Bunde war damals der Segler Hermann Spieker mit dabei. Am Abend steigt Linus Hintzel erneut in Broses Haus ein und durchsucht den Keller. Dabei wird er von Andy überrascht. Als Umarmung für einen vermeintlichen Freund seines Ziehvaters, den Linus weismachen will, erdrückt und erstickt Andy ihn jedoch in voller Wut, weil er weiß, dass Hintzel lügt. Derweil verarztet sich Julika in ihrem Pensionszimmer selber. Kurz darauf beschwert sie sich bei Bine über den durchdringenden Partylärm vom Bestatterkongress. In diesem Moment entweicht die Tarantel aus dem Zimmer über die Treppe der Pension. Judika macht sich zudem Sorgen, dass Linus nicht zurückkehrt.

Am nächsten Morgen durchsuchen Jacobs und Wagner erneut Broses Haus und finden den toten Linus Hintzel. Jacobs diagnostiziert den Tod durch Ersticken. Wagner überbringt Judika Hintzel die Nachricht in der Pension. Daraufhin durchforscht Julika die weiteren Unterlagen von Brose und stößt unter anderem auf eine Landkarte und weitere Hinweise. Jacobs und Wagner befragen die Witwe von Segler Hermann Spieker und finden heraus, dass offenbar Cem Brose am Taucherunfall von Haubold Schuld war.

Etwas später sprengt die Rote Tarantel die Sitzung des Bestatterkongresses. Alle haben panische Angst vor dem großen Tier. Mehmet Ösker, der als Kammerjäger in Ghostbusters-Kleidung zur Stelle ist, soll die Giftspinne im Tohuwabohu einfangen. Aber erst Frau Bleckmann gelingt es mit einem beherzten Griff (wofür ihr auch später die Wiederwahl als Vorstand gelingt). Jacobs kann etwas später kombinieren, dass die Tarantel den Umweg von Brose zu Julika genommen haben musste und demnach die Hintzels mit den Taten zu tun haben. In Julikas Zimmer findet er die restlichen Unterlagen und kann anhand von Bines Aussage herausfinden, dass Julika auf dem Weg zu Cems und Andys Baumhaus ist. Dorthin hat sich Andy zwischenzeitlich verzweifelt auch zurückgezogen.

Julika hat dieses Baumhaus gefunden und erschleicht sich das Vertrauen des ausgehungerten Andy mit einem Wurstbrot. Sie darf hinaufklettern. Aber auch Andy wird mit einer Betäubung überwältigt. Julika findet in einem Bodenversteck endlich in einer Schatulle das „Herz des Riesen“ und es stellt sich heraus, dass Haubold ihr Vater war. Da die Betäubung bei dem massigen Andy nicht lange anhält, schnappt er sich die Frau hinterrücks und hält sie wütend in seiner festen, bedrohlichen Umarmung. Jacobs und Wagner treffen am Baumhaus ein, Wagner klettert nach oben und überredet Andy zur Aufgabe. Julika wird festgenommen und behauptet dennoch gegenüber Hannah „Das Herz gehört mir“. Andy wird seine Taten aufgrund seiner geistigen Behinderung nicht büßen müssen.


Hintergrund


Die Folge wurde vom 6. Oktober bis zum 3. November 2020 auf Fehmarn sowie in und um Lübeck bzw. Hamburg gedreht.[2]


Rezeption



Einschaltquote


Die Erstausstrahlung von Nord bei Nordwest – Der Andy von nebenan wurde in Deutschland am 6. Januar 2022 von 8,12 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte somit einen Marktanteil von 26,0 % für Das Erste.[3]


Kritik


Rainer Tittelbach von tittelbach.tv schrieb: „Die Krimihandlung ist im wahrsten und besten Sinne des Wortes überschaubar – und der Zuschauer stets mittendrin im Geschehen, den Ermittlern stets ein paar Schritte voraus. Die Neugier ist geweckt. Die Frage stets: Wie wird es weitergehen? Empathie spielt eine wesentliche Rolle in der Geschichte.“[4]

Die Kritiker der Fernsehzeitschrift tvspielfilm.de werteten: „Obwohl der Zuschauer von Anfang an weiß, wer Andys Vater auf dem Gewissen hat, entwickelt sich doch eine spannende Geschichte, die einen in den Bann zieht. Und das liegt vor allem an der Figur des Andy, der trotz seines Handicaps nicht lächerlich gemacht wird, sondern mit seiner arglosen Art direkt ans Herz geht.“[5]

Oliver Armknecht von film-rezensionen.de fand es schade, „dass es den Drehbuchautoren […] einfach nicht so wirklich gelingt, Jule Christiansen stärker zu integrieren. Sie wirkt auch nach einigen Filmen immer noch wie ein Fremdkörper.“ „Beim Krimipart wäre ebenfalls mehr drin gewesen. Wie schon bei einigen der letzten Filme bewegt man sich hier vom Genreprinzip weg, dass ein Mord oder ein sonstiges Verbrechen wirklich aufgeklärt werden muss. Zumindest das Publikum daheim vor den Fernsehern weiß genau, was sich abgespielt hat, da es beim Tatvorhergang dabei ist. Auch später hat es immer wieder einen Wissensvorsprung. Groß Rätseln ist deshalb nicht, viel Spannung ist auch nicht drin.“ „Das hilft dann aber auch nicht wirklich dabei, sich aus dem Bereich des Mittelmaßes zu lösen. Vereinzelt zeigt sich zwar, was den Reiz der Reihe ausmacht. Es wird nur zu wenig genutzt.“[6]

Bei Prisma.de schrieb Wilfried Geldner: „Fast meint man, die Macher drohten sich auf ihren Beziehungsplots auszuruhen (und manchmal schlafen einem dabei auch wirklich die Füße ein), da geschieht Schreckliches, es passiert ein Mord, der nur das immer mehr in den Vordergrund rückende Bestatterpärchen Töteberg (Regine Hentschel, Stephan A. Tölle) mit Freude erfüllen kann. Tatsächlich wirkt das ganze Team immer besser eingespielt, die Dialoge, nicht immer von größter poetischer Kraft, sind auf den Punkt gebracht (Regie: Nina Wolfrum). Aus kleinen Wortfetzen sprühen Funken.“[7]




Einzelnachweise


  1. Nord bei Nordwest – Der Andy von nebenan. In: Degeto Film GmbH. Abgerufen am 26. Dezember 2021 (deutsch).
  2. Abgedreht: „Nord bei Nordwest – Der Andy von nebenan“ (AT) – NDR | ARD Degeto. In: Degeto Film GmbH. Abgerufen am 28. Dezember 2021 (deutsch).
  3. Laura Friedrich: Primetime-Check: Donnerstag, 6. Januar 2022. In: Quotenmeter.de. 7. Januar 2022, abgerufen am 14. Januar 2022.
  4. Rainer Tittelbach: Reihe „Nord bei Nordwest – Staffel 2022“. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  5. Nord bei Nordwest – Der Andy von nebenan. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 28. Dezember 2021.
  6. Oliver Armknecht: Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan bei film-rezensionen.de, abgerufen am 27. Februar 2022.
  7. Wilfried Geldner: tödliche Suche nach dem „Herz des Riesen“ bei Prisma.de, abgerufen am 27. Februar 2022.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии