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Damian ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort. Der vom Südwestrundfunk produzierte Beitrag ist die 1075. Tatort-Episode und wurde am 23. Dezember 2018 im Ersten ausgestrahlt. Die Freiburger Ermittlerin Franziska Tobler ermittelt ihren dritten Fall, zum ersten Mal ohne ihren Kollegen Friedemann Berg.


Handlung


Schon seit einiger Zeit ermitteln Kommissarin Franziska Tobler und ihr temporärer Kollege Luka Weber in einem Doppelmord an einem 17-jährigen Mädchen und ihrem Tennislehrer. Das Antlitz der 17-Jährigen ähnelt dem Gesicht einer vor vielen Jahren ermordeten Frau, deren Mörder bislang nicht gefasst werden konnte. Die Toten wurden erschossen in einem Waldstück gefunden. Zu den Verdächtigen gehört der Bauarbeiter Peter Trelkovsky, der zurückgezogen in einem Bauwagen lebt und in seinem Wohnhaus während seiner montagebedingten Abwesenheit seine Hunde hat sterben lassen. Trelkovsky gibt an, am Waldrand ein Auto gefunden zu haben und, weil er es dann nicht mehr gebraucht habe, es dann dort wieder abgestellt zu haben. Das Auto befand sich in unmittelbarer Nähe des ermordeten Liebespaares, was den Wagen für die Ermittlungen relevant macht. Besitzer ist der Rentner Heinrich Adam, der ihn seit einiger Zeit vermisst hat.

Zu den Verdächtigen in dem Doppelmord gehört auch der Student Damian, der in Freiburg Jura studiert und eines Nachts beim Joggen in dem Wald von der Polizei aufgegriffen wird. Damian ist psychisch labil und schizophren, hat Versagensängste bezüglich seiner Klausuren und fühlt sich verfolgt und überdies von seinen Eltern unverstanden. Er ist Mitglied in einer Landsmannschaft und wohnt in deren Wohnheim. Mit dem Studenten Georg, ebenfalls Landsmannschaftsmitglied, scheint er sich besser zu verstehen als mit seiner Freundin. In der Erwartung, unter seiner Haut einen dort platzierten Chip zu finden, verletzt er sich selbst. Mit der Hoffnung, der Polizei womöglich zu helfen, bringt er einen von ihm gefundenen, blutverschmierten Reiseprospekt zu Tobler, die das Blut zur Untersuchung gibt.

Kurze Zeit später wird im Wald, nicht weit entfernt von der Fundstelle der beiden Toten, eine stark verkohlte, weitere Leiche in einer niedergebrannten Hütte gefunden. Bei den Ermittlungen zu diesem Fall kommen die Kommissare zunächst nicht voran.

Erst spät fällt den Kommissaren ein Widerspruch in den Angaben von Adam bezüglich des Diebstahls seines Autos auf. Sie stellen den Rentner daraufhin in seinem Haus zur Rede und konfrontieren ihn mit der Ähnlichkeit der ermordeten 17-Jährigen und der vor vielen Jahren ermordeten Frau. Adam gibt daraufhin zu, den Doppelmord begangen zu haben, weil er in der jungen Frau die von ihm vor Jahren aus Eifersucht ermordete Frau wiedererkannt zu haben glaubte. Bereitwillig stellt er gemeinsam mit der Polizei sein Vorgehen bei dem Doppelmord nach.

Im Polizeirevier erhalten die Kommissare das Ergebnis der Untersuchung des Bluts auf dem Reiseprospekt, und stellen überrascht fest, dass es genetisch mit Damians Blut übereinstimmt. Es ist nun klar, dass in der Hütte Damian verbrannt ist. Sein Tod stellt sich als Selbstmord heraus. Damian hat sich auf dauernden Zuspruch von Georg, der zum dauernden Anteil seiner Psychose wird, dort mit brennbarer Flüssigkeit übergossen und angezündet.


Hintergrund


Der Film wurde vom 4. April 2018 bis zum 8. Mai 2018 an 24 Drehtagen in Baden-Baden, Karlsruhe, Freiburg im Breisgau und Ehrenkirchen (Kohlerhof) gedreht.[1][2] Die Premiere fand am 4. September 2018 auf dem Festival des Deutschen Films statt.[3]

Etwas ungewöhnlich ist dieser Tatort, da er zwei verschiedene Zeitebenen miteinander verknüpft, was der Zuschauer nur sehr schwer auseinanderhalten kann. Nur zweimal wird der Zeitpunkt des Doppelmordes genannt (10. März) und ebenso oft der Tag des Brandes (28. April), wodurch man die Zeitspanne zwischen den fallspezifischen Ermittlungen erkennen kann. Da sich die Lösung des Doppelmordes bis über den inzwischen eingetretenen Brand hinauszögert, laufen hier beide Fälle zeitweise parallel. Zudem wird auch weiterhin der Werdegang von Damian, der sich von Anfang bis Ende durch die Handlung zieht, weitererzählt. Indizien für die zeitversetzten und zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin- und herspringenden Ermittlungen sind der optische Zustand der Schreibtische der Kommissare und ein Wasserspender im Präsidium, der zu Beginn fehlt, später wieder an seinem Platz steht und am Ende erneut fehlt. Zudem wird am Ende des Films die Beamtin noch einmal vorgestellt, die während der Ermittlungen bereits zugegen war; diese Szene kommt im Film somit zweimal vor.[4]


Rezeption



Kritiken


Christian Buß vergab bei Spiegel online acht von zehn möglichen Punkten und urteilte: „Doch trotz einiger plakativer Verweise, etwas zu vielen Ablenkungen und leicht zotiger Szenen […] finden die Filmemacher […] einen einfühlsamen Inszenierungsstil, um das Wahrnehmungsgewitter darzustellen, mit dem sich Damian die Welt präsentiert.“[5]

Holger Gertz befand in der Süddeutschen Zeitung: „So ambitioniert und manchmal auch überambitioniert also die Story in ‚Damian‘ ist […] so sehr stimmen die Bilder, beeindrucken die Schauspieler.“[6]

Der Film-Dienst bewertete den Film mit drei von fünf möglichen Sternen und beurteilte ihn als einen bewusst kompliziert entworfenen Krimi „mit einer skurrilen Atmosphäre, der ein nicht immer überzeugendes Verwirrspiel“ betreibe. „Die Bereitschaft zum formalen Experiment und einige gute Darstellerleistungen“ glichen „den geschmacksunsicheren Humor weitgehend aus.“[7]


Einschaltquoten


Die Erstausstrahlung von Damian am 23. Dezember 2018 wurde in Deutschland von 6,27 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 18,4 % für Das Erste.[8]




Einzelnachweise


  1. Nikola Vogt: Rückblick auf die Tatort-Dreharbeiten in Ehrenkirchen. Badische Zeitung, 21. Dezember 2018, abgerufen am 24. Dezember 2018.
  2. Tatort: Damian bei crew united, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Damian (Tatort). Festival des deutschen Films, September 2018, abgerufen am 11. Dezember 2018.
  4. Hölle im Kopf bei spiegel.de, abgerufen am 23. Februar 2019.
  5. Christian Buß: Schwarzwald-"Tatort" über Schizophrenie. Hölle im Kopf. Spiegel Online, 21. Dezember 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018: „Bewertung: 8 von 10 Punkten“
  6. Holger Gertz: Alle sehnen sich nach Ruhe und niemand findet sie. Süddeutsche Zeitung, 21. Dezember 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018.
  7. Tatort - Damian. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. Februar 2020. 
  8. Timo Nöthling: Primetime-Check: Sonntag, 23. Dezember 2018. Quotenmeter.de, 24. Dezember 2018, abgerufen am 24. Dezember 2018.



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