Désirée Gerda Saskia Pamela Amneris Aida Nick[1][2] (* 30. September 1956[3] in West-Berlin) ist eine deutsche Reality-TV-Teilnehmerin, Unterhaltungskünstlerin, Schauspielerin, Tänzerin, Autorin und Sängerin.
Désirée Nick 2011
Biografie
Nick wurde in West-Berlin geboren, wo sie aufwuchs und die Katholische Schule St. Franziskus besuchte.[4] In frühen Jahren widmete sie sich dem Ballett. Zwischen 1965 und 1975 absolvierte Nick eine klassische Ballettausbildung an der Berliner Tanzakademie, wurde Mitglied im Ensemble der Deutschen Oper Berlin und später an der Staatsoper München. Außerdem tanzte sie als Revuegirl zwei Jahre im Pariser Lido. Von 1982 bis 1985 lebte sie in München, studierte im Fernstudium an der Theologisch-Pädagogischen Akademie Berlin katholische Theologie für das Lehramt und unterrichtete für einige Jahre. Ihre Rückkehr auf die Bühne fand sie als Theaterschauspielerin in Arthur Schnitzlers Reigen. Danach ging sie nach London und arbeitete als Innenausstatterin für die Firma Colefax & Fowler. Aufgrund des Erfolges in Arthur Schnitzlers Reigen absolvierte Désirée Nick von 1984 bis 1987 am Actors’ Institute in London eine Schauspielausbildung. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin gelang es Nick, als provokante Kabarettistin Medieninteresse auf sich zu ziehen. 1993 begann sie ihre jetzige Karriere mit ihrem ersten Soloprogramm. Ihre erste Filmrolle hatte sie in Neurosia (1995) von Rosa von Praunheim. Der Film wurde beim Locarno Film Festival (1995) mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet.[5]
Désirée Nick in der am 20. November 2010 ausgestrahlten Sendung Lafer! Lichter! Lecker!
Im Mai 2000 veröffentlichte Nick ihre Biografie Bestseller einer Diva– Seit Jahren vergriffen. Anfang 2004 wurde sie von Anouschka Renzi verklagt, da sich diese in Nicks Bühnenshow („wandelndes Ersatzteillager“) verunglimpft fühlte. Der Prozess endete mit einem Vergleich. Durch Medienaktionen, in denen sie sich als schrille Diva darstellte, und durch ihre bissige Schlagfertigkeit polarisierte Nick zwar, gewann aber auch eine große Fangemeinde. Ende 2004 nahm sie an der zweiten Staffel der RTL-Produktion Ich bin ein Star– Holt mich hier raus! teil, die sie am 6.November 2004 als Dschungelkönigin durch Zuschauervotum gewann. Durch ihre Teilnahme wurde Nick einem Millionenpublikum bekannt und schrieb danach drei Bestseller. Ihr Buch Eva go home! war die direkte Antwort auf Das Eva-Prinzip von Eva Herman und wurde über 300.000 Mal verkauft.
Nick war 17 Jahre mit Heinrich Prinz von Hannover liiert. Ihr gemeinsamer Sohn Oscar[6](* 1996) erwarb im Jahre 2017 die britische Staatsangehörigkeit.[6] 2009 fand sie einen Partner in der Sat.1-Show Die Promi-Singles – Traumfrau sucht Mann, trennte sich allerdings kurz danach wieder von ihm.[7][8]
Am 14. August 2015 zog sie als Kandidatin bei Promi Big Brother (3. Staffel) ein. Sie erreichte das Halbfinale und verließ das Haus somit als Sechstplatzierte.
In der Emmerich-Kálmán-Operette Gräfin Mariza, inszeniert von Thomas Enzinger am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden, übernahm sie im Oktober 2019 die kapriziöse Rolle der Fürstin Božena Guddenstein zu Clumetz.[9] Ebendort war sie zuvor auch mit dem Programm Mutter Corsage – Die letzte lebende Diseuse aufgetreten, einem Abend über Blandine Ebinger, Ehefrau und Muse Friedrich Hollaenders.[10] Laut Wiesbadener Kurier „erklärt[e sie] sich selbst zur letzten Diva und inszeniert[e] sich als humoristische Allzweckwaffe.“[11]
In Eric Dean Hordes’ Fantasyfilm Trolls World – Voll vertrollt! spielte Nick die Markgräfin Katharina von Baden.
Seit Juli 2020 hat Désirée Nick einen eigenen Podcast namens Lose Luder – by invitation only, welcher bei den gängigen Streamingdiensten zu hören ist und vom Berliner Unternehmen Fandreams produziert wird.[13][14]
1994: Bratenshow – Der schnelle Abend in der Bahnhofsmission (Gaststar der Teufelsberg Produktion)
1996: Was bleibt ist die Schande
1997: Bestseller einer Diva – die Show zum Buch
1998: VollklimaKtisiert
1999: Alles Libris – literarischer Salon
2000–2001: Hängetitten Deluxe – ein Abend für die ganze Familie
2001: Das Schlimmste: ein Singspiel in fünf Aufzügen
2004: The Joy of Aging – and how to avoid it
2005: Désirée – Superstar. Sturzgeburt einer Legende
2009: Ein Mädchen aus dem Volk - Die Show zum silbernen Bühnenjubiläum
2011: Stand-up for Christmas
2014: Retro-Muschi
2015: I feel better with Lametta
2017: Die letzte lebende Diseuse – Blandine reloaded
Theater
1987: Reigen Theatertreffen der Freien Volksbühne
1988–1990: Tartuffe, Dantons Tod, Der zerbrochene Krug Westdeutsches Tourneetheater
1990: Hokus Pokus von Curt Goetz: Deutschlandtournee
1991: Ein Bett voller Gäste von Dave Freeman (Regie: Heinz Drache): Komödie Düsseldorf
1992: Othello darf nicht platzen von Ken Ludwig: Komödie Düsseldorf
1993: Zilles Hurengespräche Zosch, Berlin
1993: Granny and Clyde Hansa Theater, Berlin
1998: Oscar-Nacht Kammerspiele, Hamburg
1999: Ladies Night von Stephen Sinclair und Anthony McCarten (Regie: Ilja Richter): Hans-Otto-Theater, Potsdam
2001: Vagina Monologe von Eve Ensler (Regie: Adriana Altaras): Arena, Berlin
2002: Nichts schöneres von Oliver Bukowski (Regie: Bernd Mottl): Renaissance-Theater, Berlin
2003–2004: Damen der Gesellschaft von Clare Boothe Luce (Regie: Adriana Altaras): Maxim-Gorki Theater, Berlin
2004–2005: Telefavela von René Pollesch (Regie: René Pollesch): Volksbühne Berlin[17]
2006–2007: Am Ziel von Thomas Bernhard (Regie: Gisbert Jäkel): Hans-Otto-Theater, Potsdam
2009: Odyssee nach Homer dramatisiert von Herbert Schäfer (Regie: Torsten Fischer): Bad Hersfelder Festspiele
2008–2011: Souvenir von Stephen Temperley (Regie: Torsten Fischer): Renaissance-Theater, Berlin - Theater in der Josefstadt, Wien - St. Pauli Theater, Hamburg - Theater an der Kö, Düsseldorf
2012: Liebe, Leid & alle meine Kleider von Nora & Delia Ephron (Regie: René Heinersdorff): Theater an der Kö, Düsseldorf
2013: Ein Mann fürs Grobe von Eric Assous (Regie: Frank Lorenz Engel): Schlosspark-Theater, Berlin
2013: Souvenir von Stephen Temperley: Komödie im Bayerischen Hof
2014: Jumpy von April de Angelis (Regie: Torsten Fischer): Ernst Deutsch Theater, Hamburg
2014: Der Lügenbaron von Eric Assous (Regie: Thomas Schendel): Schlosspark-Theater, Berlin
2015: Im weißen Rössl von Erik Charell und Ralph Benatzky (Regie: Sebastian Kreyer): Theater Bremen
2015: Die Zirkusprinzessin von Emmerich Kálmán (Regie: Barrie Kosky): Komische Oper Berlin, Philharmonie Köln
2016–2017: Bette & Joan von Anton Burge (Regie: Folke Braband): Ernst Deutsch Theater, Hamburg[18][19] - Theater am Kurfürstendamm, Berlin
2019: Gräfin Mariza von Emmerich Kálmán (Regie: Thomas Enzinger): Hessisches Staatstheater, Wiesbaden
Filmografie
Film und Fernsehen
1995: Neurosia
1997: Mama ist unmöglich (Fernsehserie, Folge Mama geht über Leichen)
1999: Aimée und Jaguar (Kinofilm)
1999: SK Kölsch (Fernsehserie, Folge Ohne Rücksicht auf Verluste)
2000: Fisimatenten (Kinofilm)
2001: Ausziehn! (Kinofilm)
2003: Mutti – Der Film (Kinofilm)
2004: Einmal Bulle, immer Bulle (Fernsehserie, Folge ...wie auch in schlechten Tagen)
2008: Türkisch für Anfänger (Fernsehserie, Folge Die, in der die Toten auferstehen)
2008: SOKO München (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
2010: Anna und die Liebe (Fernsehserie, 2 Folgen)
2011: Lauras Stern und die Traummonster (Stimme für Tentakel)
South Park (South Park, Synchronsprecherin von Direktorin Victoria, Staffel 1–7)
Lauras Stern und die Traummonster (Lauras Stern und die Traummonster, Synchronsprecherin von Tentakel)
Bibliografie
1997: (mit Volker Ludewig): Bestseller einer Diva: Seit Jahren vergriffen. Droemer Knaur, München. ISBN 3-426-60665-8
2005: Gibt es ein Leben nach vierzig? Eine Anleitung zum Entfalten in Theorie und Praxis. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2005. ISBN 3-7857-2204-4
2006: Was unsere Mütter uns verschwiegen haben. Der Heimtrainer für Frauen in Nöten. Krüger Verlag, Frankfurt a.M. ISBN 3-8105-1325-3
2007: Eva go home! Eine Streitschrift. S. Fischer, Frankfurt a.M., ISBN 978-3-596-17669-4.
2008: Liebling, ich komm später: Das große Buch vom Seitensprung. Krüger, Frankfurt a.M., ISBN 978-3-8105-1326-7.
2011: Gibt es ein Leben nach fünfzig? Mein Beitrag zum Klimawandel. Marion von Schröder, ISBN 978-3547711769.
2012: Fürstliche Leibspeisen. Gerichte mit Geschichte. Lingen Verlag, ISBN 978-3941118928.
2014: Neues von der Arschterrasse. Marion von Schröder, ISBN 978-3547711981.
2016: Säger und Rammler und andere Begegnungen mit der Männerwelt. Heyne Verlag, ISBN 978-3453201057.
2018: Nein ist das neue Ja. Eden Books, ISBN 978-3959101837.
2020: Der Lack bleibt dran! Gräfe und Unzer, ISBN 978-3-8338-7284-6.
2021: Verboten gut! Schokolade Knaur Verlag, ISBN 978-3-426-79138-7.
Hörbücher
2011: Gibt es ein Leben nach fünfzig?: Mein Beitrag zum Klimawandel (Autorenlesung), Hörbuch Hamburg, ISBN 978-3869090740
ddp: Kabarett: „Eva go home“. Die Kabarettistin Désirée Nick antwortet auf Eva Hermans umstrittene Thesen mit einer Streitschrift. In: Tagesspiegel.de, 18. Januar 2007.
Désirée Nick in der Internet Movie Database (englisch)
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