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Edgar Bessen (* 11. November 1933 in Hamburg; † 2. Februar 2012 ebenda) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher. Die Schreibweise seines Geburtsnamens Beßen ließ er standesamtlich in Bessen ändern.


Leben & Werk


Nach einer Lehre als Tischler besuchte Edgar Bessen die Schauspielschule von Hildburg Frese in Hamburg. Anschließend erhielt er 1960 ein Engagement am Hamburger Ohnsorg-Theater, wo auch seine Onkel Henry Vahl und Bruno Vahl-Berg wirkten und das bis 1979 seine künstlerische Heimat war. Durch seine zahlreichen Rollen, insbesondere auch als Partner von Heidi Mahler, sowie viele Gastspiele und Fernsehübertragungen des Theaters im NDR wurde er bundesweit einem großen Publikum bekannt. Hier gehörte er zu den Publikumslieblingen und zeigte in vielen Stücken sein komödiantisches Talent.

Aufgrund seiner äußeren Erscheinung wurde Bessen häufig in wesentlich jüngeren Rollen eingesetzt. So spielte er etwa in dem Stück Kein Auskommen mit dem Einkommen den Sohn von Ernst Grabbe, der lediglich sieben Jahre älter war.


Rollen am Ohnsorg-Theater


Unvergessen sind seine Rollen am Ohnsorg-Theater in Stücken wie


Autor


Darüber hinaus schrieb er für das Ohnsorg-Theater das Stück Heiratsswindel, das 1979 vom NDR im Fernsehen übertragen wurde.


Freier Schauspieler


Ab 1979 arbeitete Edgar Bessen vier Jahre lang als freier Schauspieler. In dieser Zeit spielte er u. a. am Ernst Deutsch Theater, an den Hamburger Kammerspielen und der Landesbühne Schleswig. 1984 und 1985 gehörte er zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses. Danach spielte er am Hamburger Theater im Zimmer, am Frankfurter Theater am Turm und am Berliner Theater am Kurfürstendamm.

1990 wurde er Ensemblemitglied des Hamburger Thalia-Theaters. Es folgten Verpflichtungen bei der Komödie Winterhuder Fährhaus, dem Ernst Deutsch Theater und dem Altonaer Theater. Er spielte unter anderem den Brabantio in Shakespeares Othello, den Manes in Hölderlins Der Tod des Empedokles, den Feldhauptmann in Brechts Mutter Courage und ihre Kinder und den Pastor Kimball in der Dreigroschenoper.

Im Jahr 2000 feierte Bessen sein 40-jähriges Bühnenjubiläum.


Fernsehserien und Fernsehspiele


Seit den 1970er Jahren übernahm er Gastrollen in zahlreichen Fernsehserien und Fernsehspielen, in denen er seine schauspielerische Bandbreite auch jenseits der plattdeutschen Bühne unter Beweis stellte, so in dem Sozialdrama Wilhelmsburger Freitag von 1964 (ARD/NDR, Regie: Egon Monk), Dem Täter auf der Spur, Tatort, St. Pauli Landungsbrücken und Achtung Zoll!. Von Anfang der 1980er Jahre bis 1996 übernahm er in 18 Folgen der NDR-Krimi-Reihe Schwarz Rot Gold neben Uwe Friedrichsen die Rolle des Zollfahnders Globig. 1985 und 1987 spielte er in zwölf Folgen der Fernsehserie Ein Fall für TKKG den Kommissar Glockner. Außerdem lieh er seine Stimme derselben Rolle in der gleichnamigen Hörspiel-Reihe.

In den NDR-Produktionen der Tatort-Reihe spielte er zwischen 1973 und 1993 in sieben Filmen Nebenrollen – Polizeibeamte und unterschiedliche Charaktere. Weitere Fernsehauftritte hatte er in der Serie Hafenkrankenhaus mit Anneli Granget (1968), in dem ZDF-Mehrteiler Timm Thaler als Hafenmeister Rickert (1979), in den Mehrteilern Konsul Möllers Erben (1983) Die Bertinis (1989) und Die Staatskanzlei von Heinrich Breloer (1989), in den Serien Tante Tilly, Die Männer vom K3, Blankenese (1994), Ein Mann steht seine Frau (1997) und in Der kleine Dachschaden (1998) in Die Manns – Ein Jahrhundertroman (2001) von Heinrich Breloer und in der Krimifolge Das Duo – Totes Erbe (2002).


Film


Auf der Kinoleinwand war er u. a. in dem Film Klein Erna auf dem Jungfernstieg (1969) mit Heidi Kabel zu sehen, in der Komödie Liebling, sei nicht albern! (1970), in Die Verrohung des Franz Blum (1974) von Reinhard Hauff in Im Herzen des Hurrican (1980) von Hark Bohm sowie in dem Dokumentarfilm Hundert Jahre Brecht (1997) von Ottokar Runze. Daneben arbeitete Bessen auch für den Hörfunk und hielt Lesungen. Außerdem führte er Regie in niederdeutschen Hörspielen, die von Radio Bremen produziert wurden.


Wieder am Ohnsorg-Theater


In der Spielzeit zum hundertjährigen Jubiläum kehrte Bessen 2002/03 für die Rolle des Jan Kreyenborg in Wenn de Hahn kreiht von August Hinrichs an das Ohnsorg-Theater zurück. Eine weitere Gastrolle hatte er dort fünf Jahre später in dem Stück Allens Böse to’n Geburtsdag. Seine letzte Rolle an dem Theater, an dem er seine Karriere begonnen hatte, war 2008 die des Friedrich Brammer in Mien Mann, de fohrt to See.

Das Grab von Edgar Bessen auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg
Das Grab von Edgar Bessen auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg

Letzte Rolle (& 50-jähriges Bühnenjubiläum)


Zuletzt stand Edgar Bessen als zweite Besetzung des lebenslustigen Rentners Otto Staudach von 2009 an in dem Musical Ich war noch niemals in New York von Udo Jürgens auf der Bühne des Operettenhaus Hamburg. Hier feierte er 2010 auch sein 50-jähriges Bühnenjubiläum.


Ehrungen


Anlässlich seines 70. Geburtstages erhielt Bessen 2003 die Biermann-Ratjen-Medaille der Freien und Hansestadt Hamburg. Er war seit April 2005 Ehrenmitglied der Hamburger Volksbühne.


Privates


Edgar Bessen war seit 1969 mit seiner Frau Heidi (geb. Koehn) verheiratet[1] und lebte mit ihr mehr als drei Jahrzehnte im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel. Seine letzte Ruhestätte fand der Schauspieler auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg.[2]


Filmografie (Auswahl)



Hörspiele (Auswahl)


Neben der Sprechertätigkeit führte Bessen auch Regie.


Weitere Hörspiele




Commons: Edgar Bessen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Siehe Foto auf alamy.de
  2. Klaus Nerger: Das Grab von Edgar Bessen. In: knerger.de. Abgerufen am 1. Oktober 2021.
  3. ARD-Hörspieldatenbank. In: hoerspiele.dra.de. Abgerufen am 1. Oktober 2021.
Personendaten
NAME Bessen, Edgar
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler
GEBURTSDATUM 11. November 1933
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 2. Februar 2012
STERBEORT Hamburg



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