Fritz Straßner, Geburtsname Fritz Pfeifer (* 23. November 1919 in München; † 7. Februar 1993 ebenda), war ein deutscher Schauspieler, der in erster Linie durch seine Rollen als bayerischer Volksschauspieler bekannt wurde.[1]
Leben
Straßner kam 1919 als unehelicher Sohn eines Schuhvertreters und einer Näherin zur Welt. Erst als die Eltern 1929 heiraten konnten, wurde der Nachname in „Straßner“ geändert. Als Straßner ein knappes Jahr alt war, übersiedelten seine Eltern mit ihm von München nach Ottobrunn, wo er bis an sein Lebensende wohnte.[2] In Ottobrunn besuchte Straßner vier Jahre lang die Waldschule, danach in München sechs Jahre lang die Städtische Höhere Handelsschule für Knaben und drei Jahre lang die Luitpold-Oberrealschule.[2]
Schon mit elf Jahren, nach seinem ersten Theaterbesuch, wollte Straßner Schauspieler werden.[2] Ende der 1930er-Jahre begann er Schauspielunterricht in München zu nehmen, wurde aber bald zum Kriegsdienst bei der Kriegsmarine eingezogen. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in dem Shakespeare-Stück Macbeth in den Kammerspielen.
Nach und nach folgten auch Rollen in Filmen und Fernsehserien, darunter Sendungen wie Münchner Geschichten, Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger oder Komödienstadel, wo er mit anderen Volksschauspielern wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem und Erni Singerl spielte.
Der viel beschäftigte Schauspieler war auch weiterhin auf den Münchner Bühnen sehr präsent. In über 700 Vorstellungen spielte er von 1975 bis 1993 die Hauptrolle in dem Volksstück Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben im Residenztheater.
In Meister Eder und sein Pumuckl spielte er den schwerhörigen Stammtischbruder Herr Lederer. Schon in den neuen Hörspielen hatte er u.a. Eders Stammtischbrüder Bernbacher und Schmitt, den Kunden Herr Gerstl und den Mechaniker Herr Schrader gespielt; seinen ersten Auftritt hatte er in der alten Reihe mit Alfred Pongratz als Meister Eder in Der Blutfleck auf dem Stuhl als Antiquitätenhändler Herr Grainer gehabt, alle anderen Rollen waren erst in der neuen Reihe eingesprochen worden und entstammten ursprünglich von Gustl Bayrhammer, Alexander Malachowsky, Olf Fischer und Karl Tischlinger.
Fritz Straßner erkrankte 1990 an Krebs, wurde mehrmals operiert, arbeitete dazwischen aber weiter. Nach und nach fühlte er sich besser, am Morgen des 7. Februar 1993 jedoch starb Straßner. Er wurde auf dem Friedhof in Unterhaching beerdigt.[3]
Auszeichnungen und Ehrungen
1981: Bayerischer Poetentaler
1982: Staatsschauspieler
1982: Ludwig-Thoma-Medaille der Stadt München
In Ottobrunn ist ein Weg nach Fritz Straßner benannt.
1951: Molière: Der eingebildete Kranke. (Thomas Diafoirus) – Regie: Walter Ohm (BR)
1952: Nikolai Gogol: Der Revisor. (Polizeileutnant) – Regie: Walter Ohm (BR)
1953: Carl Zuckmayer: Ulla Winblad oder Musik und Leben des Carl Michael Bellmann. – Regie: Walter Ohm (BR/RB/SWF)
1954: Leonhard Frank: Die Ursache. (Gefängniswärter) – Regie: Walter Ohm (BR)
1959: Francis Durbridge: Paul Temple und der Conrad-Fall (8 Teile) (Inspektor Ullersberg) – Regie: Willy Purucker (BR)
1961: Georges Simenon: Maigret und der gelbe Hund. Bearbeitung: Gert Westphal. Regie: Heinz-Günter Stamm (BR) Der Audio Verlag 2005, ISBN 3-89813-390-7.
1961: Roderick Wilkinson: Der grosse Fang. – Regie:Fritz Benscher (BR) – CD Pidax.
1969: Justin Schröder: Auf geht's beim Schichtl! (August Schichtl) – Regie: Olf Fischer (Original-Hörspiel – BR)
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen. Georg Müller Verlag. München Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.993 als Fritz Strassner.
Weblinks
Fritz Straßner in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
fritz-strassner.npage.de
Gemeinde Ottobrunn (Hrsg.): Ottobrunn. Von Otto bis zur Gegenwart. Selbstverlag, Ottobrunn 1986, S.170f. (Selbstauskunft).
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