Marchand wurde im Quartier Ménilmontant geboren. Sein Vater war Alteisenhändler auf dem Flohmarkt von Saint-Ouen. Früh entdeckte er seine Liebe zum Jazz und spielte in Pariser Clubs Klarinette. Während des Algerienkriegs war er zeitweise als Fallschirmjäger-Leutnant Verbindungsoffizier zur Fremdenlegion und während eines Urlaubs schrieb er La Passionata, das von ihm gesungen der Hit des Sommers 1965 war (davor waren Kompositionen von ihm schon von Chansonsängern wie Hervé Vilard und Régine interpretiert worden). Marchand hat seitdem zahlreiche Platten herausgebracht und ist auch als „Crooner“ – mit Vorliebe für lateinamerikanische Musik wie Tango und Mambo – in Frankreich sehr bekannt.
Über die Musik kam er auch zum Film. Seine erste große Rolle hatte er in Rum-Boulevard 1971 von Robert Enrico neben Lino Ventura und Brigitte Bardot. In Ein schönes Mädchen wie ich von François Truffaut spielte er eine komödiantische Rolle, in dem erfolgreichen Cousin, Cousine von Jean-Charles Tacchella mimte er den Latin Lover. Marchand spielte im französischen Film häufig auch den Ganoven oder etwas schmierigen Polizeiinspektor, so in Der Saustall (1981) von Bertrand Tavernier und in Das Verhör (1981) von Claude Miller, in dem er bei der Befragung von Michel Serrault zu weit geht und von Lino Ventura gestoppt wird. Dafür erhielt er 1982 den César als bester Nebendarsteller (nachdem er schon 1981 für Der Loulou nominiert worden war). Im selben Jahr spielte er auch den Inspektor in Die Spürnase neben Serrault als Nestor Burma, einem Privatdetektiv aus den Romanen von Léo Malet. Zehn Jahre später gab er selbst den Nestor Burma und machte ihn zu seiner Paraderolle in acht Staffeln der Serie Nestor Burmas Abenteuer in Paris.[1] Die komödiantisch angelegte Figur des wendigen Detektivs, unterstützt von der attraktiven Sekretärin Hélène und mit leidlich guten Kontakten zu Kommissar Farroux, dafür von dessen Assistenten Fabre gehasst, machte ihn in Frankreich zum Fernsehstar. Die Serie bot ihm unter anderem auch die Gelegenheit, sein Können als Saxophonspieler zu zeigen.
Dem deutschen Fernsehpublikum bekannt wurde Marchand 1983 durch die Titelrolle in dem letzten ZDF-Advents-Abenteuervierteiler Der Mann von Suez, in dem er Ferdinand de Lesseps, den Erbauer des Suezkanals, darstellte.
Marchand hat auch geboxt und an Autorennen wie der „Simca 1000 Rallye“ im „Star Racing Team“ (neben u.a. Jean-Louis Trintignant) teilgenommen. Er ist für seine Vorliebe für Tango-Tanzen und den Pferdesport bekannt (speziell Polo, er gründete einen „El Gaucho Polo Club“) – er züchtet auch selbst Pferde. Marchand ist im Kampf gegen die Osteoporose, an der seine Mutter gelitten hat, engagiert.
Im Jahr 1973 erhielt er einen Emmy für das Musical La Vie d’Al Jolson nach dem Leben des gleichnamigen Sängers und Entertainers. 2006 spielte er in Christophe HonorésIn Paris, wofür er 2007 zum fünften Mal für einen César nominiert war.
Als Sänger legte er zahlreiche Alben unter eigenem Namen vor, teilweise in Zusammenarbeit mit Claude Bolling, Fred Manoukian, Christian Escoudé (NostalGitan) oder Aurélien Bouly. Er war aber auch an Produktionen von Brigitte Bardot, Vladimir Cosma oder François de Roubaix beteiligt und komponierte auch für Raymond Lefèvre, Frank Alamo und Dalida.
Aus Marchands Ehe mit Béatrice Chatelier gingen ein Sohn und eine Tochter hervor. Seit 2006 ist er mit dem Model Adelina Khamaganova verheiratet.[2]
Filmografie (Auswahl)
Marchand auf der Berlinale 2010
1962: Le Jour le plus long
1971: Rum-Boulevard (Boulevard du rhum)
1972: Ein schönes Mädchen wie ich (Une belle fille comme moi)
Biografie auf guymarchandweb.free.fr (französisch)
Einzelnachweise
Von 1991 bis 2003 bei Antenne 2 bzw. France 2 jeweils drei bis sechs Folgen zu je 90 Minuten, allerdings pro Staffel teilweise über mehrere Jahre gestreckt.
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