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Harald Johannes David Paulsen (* 26. August 1895 in Elmshorn; † 4. August 1954 in Hamburg) war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler und Regisseur.

Paulsen, etwa 1925
Paulsen, etwa 1925

Leben


Harald Paulsen als Mackie Messer in Dreigroschenoper
Harald Paulsen als Mackie Messer in Dreigroschenoper

Er gab sein Debüt 1913 am Hamburger Stadttheater. Von 1915 bis 1917 war er Kriegsteilnehmer, 1917/18 spielte er am Fronttheater in Mitau. Im Jahr 1919 kam er nach Berlin an das Deutsche Theater.

Aus seiner umfangreichen Theaterarbeit ist vor allem seine Mitwirkung als „Mackie Messer“ an der Uraufführung der Dreigroschenoper zu nennen. Diese Aufführung fand am 31. August 1928 im Berliner Theater am Schiffbauerdamm statt. Damals galt Paulsen als Bert-Brecht-Verehrer. Wenig später, nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler, zeigte er sich als glühender Nationalsozialist, der auf der 1.-Mai-Kundgebung in Tempelhof die Hakenkreuzfahne für die Schauspielerfachschaft trug. Er wirkte an mehreren Propaganda- und Hetzfilmen (zum Beispiel Ohm Krüger und Ich klage an) mit.[1] Der Wiener Schauspieler Rolf Kutschera berichtete in seinen Memoiren davon, dass Paulsen unter seinen Kollegen als Denunziant berüchtigt war.[2]

Im März 1938 übernahm Harald Paulsen von Bernhard zu Solms-Laubach die Intendanz des Theater am Nollendorfplatz in Berlin, wo damals hauptsächlich Operetten aufgeführt wurden. Er führte auch Regie und übernahm Gesangspartien. Bis 1945 leitete er das Theater. Paulsen stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[3]

Paulsen wirkte in über 20 Stummfilmen mit. In über 90 Tonfilmen machte er sich vor allem als Schnellsprecher einen Namen. Es gibt Gesangsaufnahmen mit Harald Paulsen, auch von der Dreigroschenoper.

Harald Paulsen erlag am 4. August 1954 mit nur 59 Jahren im Allgemeinen Krankenhaus in Altona den Folgen eines Schlaganfalls. Beigesetzt wurde er auf dem Katholischen Friedhof in Elmshorn. Sein Sohn Uwe Paulsen (1944–2014) lebte als Schauspieler, Kabarettist und Synchronsprecher in Berlin.[4]

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[5]


Filmografie (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Vollständig überarbeitete Ausgabe Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8.
  2. Rolf Kutschera: Glück gehabt. Styria Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-222-13311-4, S. 91.
  3. Paulsen, Harald, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 450f.
  4. Uwe Paulsen in der Deutschen Synchronkartei
  5. Harald-Paulsen-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.
Personendaten
NAME Paulsen, Harald
ALTERNATIVNAMEN Paulsen, Harald Johannes David (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Theater- und Filmschauspieler und Regisseur
GEBURTSDATUM 26. August 1895
GEBURTSORT Elmshorn
STERBEDATUM 4. August 1954
STERBEORT Hamburg

На других языках


- [de] Harald Paulsen

[en] Harald Paulsen

Harald Paulsen (26 August 1895 – 4 August 1954) was a German stage and film actor and director. He appeared in 125 films between 1920 and 1954.

[es] Harald Paulsen

Harald Paulsen (26 de agosto de 1895 - 4 de agosto de 1954) fue un actor y director teatral y cinematográfico alemán.



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