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Shiva und die Galgenblume gilt als eine der letzten Produktionen der NS-Filmindustrie. Die Produktion des Thrillers nach einem 1943 veröffentlichten Kriminalroman von Hans Rudolf Berndorff wurde 1945 in den Barrandov-Studios in Prag begonnen und wegen des Einmarschs der Roten Armee nicht fertiggestellt. Die Hauptrolle des Kriminalrats Dongen ist mit Hans Albers besetzt bzw. im Nachdreh mit Manfred Zapatka. Es ist die letzte Regiearbeit von Hans Steinhoff, der ums Leben kam, als sein Flugzeug bei dem Versuch, aus dem belagerten Berlin zu fliehen, abgeschossen wurde.


Handlung


Im Mittelpunkt der Handlung des Thrillers steht Kriminalrat Dongen, genannt Shiva, der einen russischen Maler als Geldfälscher entlarvt. Der Künstler, der besessen von seiner Arbeit ist, hatte unbewusst ein Motiv seines Bildes „Mann am Galgen“ auf die Druckplatten geätzt, mit denen er sein Falschgeld herstellte. Dongens Ermittlungsarbeit führt dazu, dass der Mann am Galgen endet.


Dreharbeiten


Ein Dokumentarfilm von 1993 erinnert an die Umstände der damaligen Dreharbeiten in Prag und verweist darauf, wie das Filmfragment im Bundesfilmarchiv wiederentdeckt und dann rekonstruiert worden ist. Das beinhaltet auch, dass Filmklappen sowie die Stimme des Aufnahmeleiters zu hören sind und verschiedene Takes derselben Einstellung aufeinanderfolgend gezeigt werden. Es gibt Zwischenschnitte, in die zeitgenössisches Dokumentar- und Wochenschaumaterial eingearbeitet worden ist, womit daran erinnert wird, dass während des Drehs 1945 Krieg war. Szenen, für die kein Ton mehr erhalten war, wurden neu synchronisiert. Des Weiteren ist der Film mit Interviews ergänzt worden, wie beispielsweise mit dem damaligen französischen Regieassistenten, der als Kriegsgefangener für die Filmarbeit zwangsverpflichtet worden war. Auch tschechische Arbeiter, die seinerzeit in den Barrandov-Studios in Prag arbeiteten, kommen zu Wort. Außerdem berichten die deutschen Schauspielerinnen Margot Hielscher und Mady Rahl über die Bedingungen, die seinerzeit bei einer Filmproduktion Usus waren.[1]


Entstehungsgeschichte


Nach der Zerstörung deutscher Filmateliers und der Bedrohung durch Bombenangriffe auf Deutschland zog ein großer Teil der von der nationalsozialistischen Regierung als wichtig erachteten deutschen Filmschaffenden nach Prag. Die dort noch funktionierenden und gut ausgestatteten Filmproduktionsstätten wurden von der neu geschaffenen Produktionsfirma Prag-Film für die Produktion von deutschen Spielfilmen genutzt. Hans Steinhoff wurde mit der Verfilmung des Kriminalromans von Hans Rudolf Berndorff beauftragt. Die am 6. Januar 1945 begonnenen Dreharbeiten des mit einem Etat von 2,3 Millionen Reichsmark versehenen Films wurden infolge tschechischer Aufstände nicht beendet.[2][3]

Die Besetzungsliste des Filmes liest sich „bis in die kleinste Nebenrolle wie ein Gotha deutscher Filmberühmtheiten“,[3] da auch Starschauspieler Nebenrollen annahmen, um in der damals als vergleichsweise sicher geltenden Stadt Prag arbeiten zu dürfen.[3] Für die Filmbauten des Originalfilms von 1945 war Julius von Borsody verantwortlich.

Fragmente des 1945 gedrehten Films wurden von Hans Georg Andres und Michaela Krützen mit in Prag nachgedrehten Szenen, Interviews und dokumentarischen Teilen montiert und 1993 unter dem Titel Shiva und die Galgenblume. Der letzte Film des Dritten Reiches veröffentlicht,[2] nachdem der Film in einer FSK-Prüfung am 26. Oktober 1994 ab 12 Jahren mit dem Zusatz „feiertagsfrei“ freigegeben worden war. Der Film wurde im deutschen und französischen Fernsehen am 27. November 1993 im Programm von Arte erstmals ausgestrahlt. Am 27. Oktober 1994 wurde er erstmals im Kino gezeigt.[2]


Kritik


Die Handlung des Filmes fasst das Lexikon des internationalen Films in einem kurzen Satz zusammen: „Ein Kommissar entlarvt einen ‚besessenen‘ russischen Maler als Geldfälscher und bringt ihn an den Galgen.“[2] Weiter hieß es über die nunmehr entstandene „Mischung aus historischem Spielfilmmaterial, nachgedrehten Szenen, Interviews und dokumentarischen Teilen“, sie sei ein „insgesamt aufschlußreiches Zeitbild in reizvoller Aufbereitung“.[2]




Einzelnachweise


  1. Shiva und die Galgenblume bei murnau-stiftung.de
  2. Shiva und die Galgenblume. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. Juni 2021.
  3. Dorin Popa: O.W. Fischer, Seine Filme – sein Leben; Heyne, München 1989; ISBN 3-453-00124-9; S. 34–38.



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