Hugh John Mungo Grant [çjuː ˈgrɑːnt] (* 9. September 1960 in London) ist ein britischer Schauspieler, der vor allem durch erfolgreiche Liebeskomödien bekannt wurde.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Hugh Grant (Begriffsklärung) aufgeführt.
Leben
Grant wurde 1960 als Sohn eines Offiziers und einer Lehrerin geboren. Er wuchs mit seinem Bruder James in Chiswick im Stadtbezirk Hounslow im Westen Londons auf. Als Neunjähriger bekam er Klavierunterricht von Andrew Lloyd Webbers Mutter. Nach dem Abschluss der Schule erhielt er ein Stipendium in Oxford und studierte Anglistik; sein Berufswunsch war Kunsthistoriker. In der Theatergruppe des Colleges sammelte er erste schauspielerische Erfahrungen und entschloss sich, nach seinem Examen professionellen Schauspielunterricht zu nehmen.
Sein Kinodebüt gab Grant 1982 in Privileged. Seine erste Fernsehrolle erhielt er 1985. Weitere diverse Rollen in Film und Fernsehen folgten ohne größeren Erfolg.[1] Mit dem Film Maurice wurde er 1987 in England als Schauspieler bekannt.
Der Film Vier Hochzeiten und ein Todesfall verhalf ihm 1994 zum internationalen Durchbruch, der wiederum zur Bekanntheit seiner langjährigen Freundin, der Schauspielerin Liz Hurley, beitrug.
1995 geriet Grant in die Schlagzeilen der Boulevardzeitungen. Er hatte die Prostituierte Divine Brown in sein Auto eingeladen und war mit ihr von Polizisten beim Sex in der Öffentlichkeit ertappt und festgenommen worden.[2][3]
Nachdem er drei Jahre keine Rolle mehr gespielt hatte, landete er 1999 einen großen Erfolg mit der Komödie Notting Hill, in der er an der Seite von Julia Roberts spielte. Es folgten zahlreiche, für Grant typische Liebesfilme mit optimistischem Charakter, darunter Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück im Jahr 2001 und Tatsächlich… Liebe im Jahr 2003. Er erhielt den Ehrenpreis bei der César-Verleihung 2006, dem wichtigsten jährlichen französischen Filmpreis.
Als Opfer im News-International-Skandal trat er bei Parteiveranstaltungen der Labour Party und der Liberaldemokraten als Redner auf.[4]
Mit der Chinesin Tinglan Hong hat Grant eine Tochter (* September 2011) und einen Sohn (* Dezember 2012). Im Mai 2018 heiratete er die schwedische TV-Produzentin Anna Eberstein, mit der er einen weiteren Sohn (* September 2012) und zwei Töchter (* Dezember 2015, * 2018) hat.[5][6][7][8]
Grant ist überzeugter Brexit-Gegner und griff den britischen Premierminister Boris Johnson, der den Brexit unterstützt, in scharfen Worten an.[9]
Grant ist ambitionierter Tennisspieler,[10] Golfspieler mit Handicap 7[11] und Fan des Londoner Fußballclubs Fulham.[12]
Theater
An Inspector Calls, Royal Exchange Theatre Manchester (Regie: Richard Wilson)
Filmografie (Auswahl)
1982: Privileged
1985: The Last Place on Earth (Fernsehserie, sechs Folgen)
1995: Bester Hauptdarsteller für Vier Hochzeiten und ein Todesfall
2017: Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Florence Foster Jenkins
2018: Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Paddington 2
2019: Nominierung in der Kategorie Bester Fernsehdarsteller für A Very English Scandal
Emmy
2019: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm für A Very English Scandal
2021: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm für The Undoing
Europäischer Filmpreis
2001: Nominierung für den Jameson-Publikumspreis in der Kategorie Bester Darsteller für Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück
2004: Nominierung für den Jameson-Publikumspreis in der Kategorie Bester Darsteller für Tatsächlich… Liebe
2016: Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller für Florence Foster Jenkins
Evening Standard British Film Award
1995: Peter-Sellers-Preis für Vier Hochzeiten und ein Todesfall
2002: Peter-Sellers-Preis für Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück
2017: Bester Darsteller für Florence Foster Jenkins
2018: Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Paddington 2
Golden Globe Award
1995: Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Vier Hochzeiten und ein Todesfall
2000: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Notting Hill
2003: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für About a Boy oder: Der Tag der toten Ente
2017: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Florence Foster Jenkins
2019: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder TV-Film für A Very English Scandal
2021: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder TV-Film für The Undoing
London Critics’ Circle Film Award
1995: Spezialpreis für Vier Hochzeiten und ein Todesfall
2003: Bester britischer Darsteller für About a Boy oder: Der Tag der toten Ente
2017: Nominierung in der Kategorie Bester britischer Darsteller für Florence Foster Jenkins
2018: Bester Nebendarsteller für Paddington 2
Screen Actors Guild Award
1996: Nominierung in der Kategorie Bestes Schauspielensemble für Sinn und Sinnlichkeit
2017: Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Florence Foster Jenkins
2019: Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller in einem Fernsehfilm oder Miniserie für A Very English Scandal
2021: Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller in einem Fernsehfilm oder Miniserie für The Undoing
Weitere
1987: Bester Darsteller zusammen mit James Wilby bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig für Maurice
1995: Nominierung für den David di Donatello in der Kategorie Bester ausländischer Darsteller für Vier Hochzeiten und ein Todesfall
2000: Empire Award in der Kategorie Bester britischer Darsteller für Notting Hill
2003: Empire Award in der Kategorie Bester britischer Darsteller für About a Boy oder: Der Tag der toten Ente
2003: Goldene Kamera in der Kategorie Bester Schauspieler – International für About a Boy oder: Der Tag der toten Ente
2006: Ehren-César für das Lebenswerk
Synchronstimme
Hugh Grants Standardsprecher für die deutschsprachige Synchronisation ist seit 1991 Patrick Winczewski. Im Jahr 1995 wurde er in seinen Filmen nur von Uwe Büschken gesprochen.
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