Kurt Jaggberg (eigentlich Kurt Jagersberger; * 10. November 1922 in Wiener Neustadt, Niederösterreich; † 27. Dezember 1999 in Wien) war ein österreichischer Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur.
Leben
Grabstätte von Kurt Jaggberg
Er studierte nach dem Abitur ab 1945 an der Universität Wien Philosophie und Theaterwissenschaft. Der 1948 im Studienfach Theaterwissenschaft zum Dr. phil. promovierte Jaggberg[1] absolvierte zunächst das Reinhardt-Seminar in den Fächern Schauspiel und Regie und begann 1951 als Schauspieler an mehreren Bühnen in Wien, darunter am Volkstheater und am Theater in der Josefstadt, in Berlin (Freie Volksbühne, Hebbel-Theater und Theater am Kurfürstendamm) und am Schauspielhaus Zürich. 1956 gehörte Jaggberg auch der legendären, heute als „Namenloses Ensemble“ bekannten, Wiener Kabarettgruppe um Helmut Qualtinger, Carl Merz und Gerhard Bronner an und spielte in dem Programm Blattl vorm Mund im Intimen Theater mit.
Schon ab 1950 beim Rundfunk als Lektor tätig, beschäftigte sich Jaggberg ab 1952 auch mit vielen Rollen im Film und wenig später auch im Fernsehen, wo er noch zusätzlich als Autor und Regisseur Verwendung fand. Seine breite Popularität verdankt Jaggberg jedoch seiner Mitwirkung in zahlreichen Kriminalserien, wie Stahlnetz (Folge: Das Haus an der Stör), Der Kommissar, Derrick und vor allem in Tatort – als Bezirksinspektor Wirz, dem Assistenten von Inspektor Marek (gespielt von Fritz Eckhardt) und ab 1983 als eigenständiger Oberinspektor Hirth. Seine letzte Bühnenrolle war die des Polizeidirektors in Moral von Ludwig Thoma bei Felix Dvoraks Berndorfer Festspielen. Er war auch oft als Sprecher von TV-Dokus tätig, wie zum Beispiel in der Alltagsgeschichte von Elizabeth T. Spira.
Kurt Jaggberg starb nach langem Leiden in einem Pflegeheim an der Alzheimer-Krankheit. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Kagraner Friedhof (Gruppe C, Nummer 175) im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt.[2]
In einem Nachruf (Auszug aus der Wiener Tageszeitung Der Standard vom 30. Dezember 1999) heißt es:
„(In seinem Spiel) … flossen Grobheit und Sensibilität zu jener delikaten Wiener Seelenmischung zusammen, in der die großen Widersprüche der Welt sich liebenswürdig abgemildert als kleine Unzulänglichkeiten spiegeln.“
1978: H. M. Mons: Hasenklein kann nichts dafür – Regie: Heinz-Günter Stamm (BR) – Erstsendung: 29. Jan. 1978
1980: György Dalos: Mein Großvater und die Weltgeschichte – Regie: Claus Villinger (SDR/NDR) – Erstsendung: 5. Okt. 1980
1985: Otto Brusatti: Die letzten Stunden der Menschheit oder Ein schöner Sonntag – Regie: Otto Brusatti (ORF/WDR) – Erstsendung: 20. Nov. 1984 (ORF) / 5. Feb. 1985 (WDR)
1984: Pavel Landovský: Der Umweg – Regie: Robert Matejka (RIAS/SR) – Erstsendung: 8. Apr. 1985
1988: Friedrich Zauner: Katz im Sack – Regie: Alfred Pittertschatscher (ORF/BR) – Erstsendung: 15. Feb. 1987 (ORF)
1987: Walter Wippersberg: Damals in Afrika oder Opa zieht um – Regie: Walter Wippersberg (ORF/RIAS) – Erstsendung: 23. Aug. 1987
1989: Ludwig Fels: Soliman – Regie: Klaus Mehrländer (WDR) – Erstsendung: 2. Mai 1989
Leslie Darbon: Karten auf den Tisch = (Cards on the table). Bühnenfassung von Leslie Darbon. Von Agatha Christie. Deutsch von Susanne Lawson. In einer Bearbeitung von Kurt Jaggberg und Walter Hiller. Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten, Norderstedt circa 1985.
Kurt Jagersberger: Der Volksdichter Anton Langer. Dissertation in zwei Bänden. Universität, Wien 1948.
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.454.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S.192.
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