Manfred Ludolf Steffen (* 28. Juni 1916 in Hamburg; † 22. Januar 2009 in Halstenbek) war ein deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher und Synchronsprecher.
Leben
Nach dem Abitur 1937 nahm Manfred Steffen in Hamburg Schauspielunterricht bei Willy Maertens. Er debütierte 1939 am Theater Oberhausen und war von 1941 bis 1943 am Stadttheater Aachen sowie von 1943 bis 1945 am Staatstheater Dresden engagiert.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er zunächst als Nachrichtensprecher bei Radio Hamburg, dem späteren NWDR. Ab 1947 war Steffen festes Ensemblemitglied am Thalia Theater in Hamburg und in über 250 Bühnenrollen zu sehen. Im Fernsehen spielte er ab 1997 im vorgerückten Alter sieben Jahre lang neben Heinz Reincke in den Heimatgeschichten des Norddeutschen Rundfunks. Einen Namen machte er sich auch als Hörspiel- und Synchronsprecher, darunter für zahlreiche Stoffe der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren.
1980 erhielt Manfred Steffen von den Mitgliedern der Hamburger Volksbühne den Ehrenpreis Silberne Maske. 1987 ehrte ihn der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Biermann-Ratjen-Medaille für seine künstlerischen Verdienste um die Stadt. 1990 erhielt das Hörspiel Ein Nebulo bist Du von Jens Sparschuh den renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden, in dem Steffen für seinen Monolog als Diener Martin Lampe des Immanuel Kant ausgezeichnet wurde.
In der deutschen Hörspielproduktion, der Herr der Ringe von 1992, sprach er die Rolle des Zauberers Gandalf.
Von 1996 bis 2000 sprach er ebenfalls die Rolle des Erzählers und damit gleichzeitig alle Charaktere in der populären Kinderserie „Thomas, die kleine Lokomotive und seine Freunde“ in den ersten 5 Staffeln und bis 2006 auch in sämtlichen Hörspielen basierend auf der Serie.
Im Januar 2009 verstarb Manfred Steffen im Alter von 92 Jahren und wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Kolumbarium der Kapelle 8 beigesetzt.[1] Er war seit 1943 mit seiner Ehefrau Sigrid geb. Peters (1923–2015) verheiratet.
Auszeichnungen
1968 übergab Willy Maertens den Albert-Bozenhard-Ring[2] an Steffen. Dieser reichte ihn 2006 an Christoph Bantzer weiter.
1992 erhielt Steffen den Kulturpreis des Kreises Pinneberg.
1999: Ich liebe meine Familie, ehrlich (als Eckard Born)
2006: Großstadtrevier – Terror Tammy (als Herr Böcke)
Hörspiele
1952: Gestatten, mein Name ist Cox – Mord ist strafbar (Ein Spaßvogel im Kampf mit der Unterwelt) (als Kriminalassistent Collins), mit Carl-Heinz Schroth – Regie: Hans Gertberg
1954: Unter dem Milchwald von Dylan Thomas (als Mr. Pritchard) – Regie: Fritz Schröder-Jahn (NWDR Hamburg)
1959: Gestatten, mein Name ist Cox – Mord auf Gepäckschein 3311 (als Privatdetektiv Thomas Richardson), mit Erwin Linder – Regie: S. O. Wagner
1960: Strafentscheid von Michael Brett – Regie: Günter Siebert (RB)
1961: Wolfgang Weyrauch: Totentanz (Redner) – Regie: Martin Walser (Hörspiel – BR/NDR)
1967: Pastorale 67 (als Mack), mit Horst Bollmann – Regie: Fritz Schröder-Jahn
1976: Ein höchst gefährlicher Toter (als Kommissar Simon Paulet) – Regie: Günter Siebert (Hörspiel – Radio Bremen)
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.975.
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S.672.
Hörspiel von Peter Eckhart Reichel mit Otto Sander und Manfred Steffen, hoerbuchedition words & music, 2007, ISBN 978-3-9811778-0-0 (Nominiert zum Deutschen Hörbuchpreis 2008 in der Kategorie Beste Fiktion)
Träger des Albert-Bozenhard-Rings
Albert Bozenhard (bis 1939)|
Ernst Leudesdorff (1939–1945)|
Willy Maertens (1945–1968)|Manfred Steffen (1968–2006)|Christoph Bantzer (seit 2006)
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