Ralf Richter (* 17. August 1957 in Essen) ist ein deutscher Schauspieler und Musiker.
Leben und Wirken
Herkunft und Ausbildung
Richter wuchs als zweitältestes von acht Kindern in einer katholisch geprägten Familie in Bochum auf.[1] Sein Vater war Architekt, der große Wohnbauprojekte realisierte und in seiner Freizeit malte und zeichnete.[2] Sein jüngerer Bruder Frank-Martin Strauß ist der Künstler und Musiker FM Einheit.
Zunächst machte Richter eine Schreinerlehre, ab 1977 war er zwei Jahre lang an der Schauspielschule Bochum. Nach eigenen Angaben startete Richter seine schauspielerische Laufbahn eher ungeplant, da er zum Termin der Aufnahmeprüfungen an der Schauspielschule gerade zufällig in Bochum war.[2]
Schauspiel
Nachdem er in Berlin und Bonn am Theater gespielt hatte, zog er 1981 nach München. Dort bekam er von Wolfgang Petersen eine Rolle in dem Spielfilm Das Boot, durch die er erstmals einem breiten Publikum bekannt wurde.[2]
Er spielt meist die harten oder „bösen“ Charaktere oder auch einen Ruhrpott-Proleten. Kultstatus erreichte er vor allem als „Kalle Grabowski“ im Film Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding.[3] Im Film Superstau von 1991 spielte er einen gestressten Gelsenkirchener Bergmann, der in seinem Audi 100 mit Frau und Sohn auf dem Weg in den Urlaub nach Korsika ist. Richter gibt an, dass er eine Vorliebe für die Rolle des Proleten habe, seit er in der Kindheit eine Familie in seiner Siedlung erlebt habe.[2]
Im Laufe seiner Karriere hat er mit bekannten Regisseuren des deutschen Films, darunter Dominik Graf(Die Katze), Oskar Roehler(Suck My Dick) oder Til Schweiger(Der Eisbär), zusammengearbeitet. In der TV-Bergarbeiter-Saga Rote Erde von Klaus Emmerich verkörperte er den Bergmann „Otto Schablowski“. Richter wirkte in zahlreichen Haupt- und Nebenrollen in Kino- und Fernsehproduktionen und in Fernsehserien wie Auf Achse, Pogo 1104, Balko, Ein Fall für zwei, Der Alte, Der Fahnder, Alarm für Cobra 11, Heldt und Großstadtrevier sowie mehrfach in der Tatort-Reihe mit.
2015 übernahm er eine der Hauptrollen im Hörspiel Abwärts, nachdem er bereits 1984 eine Nebenrolle in dem gleichnamigen Thriller gespielt hatte.
Sein anschließendes Projekt hieß Grabowski – Alles für die Familie. Aufgrund des Kultstatus seiner Rollenfiguren Karl-Heinz, Kalle und Harry Grabowski in der Unna-Trilogie von Peter Thorwarth initiierte sein Sohn Maxwell diesen Film, in der Richter in einer Dreifachrolle noch einmal seine Kultfiguren spielt. Das Drehbuch schrieben Vater und Sohn gemeinsam.[2] Um den Film produzieren zu können, starteten die beiden eine Crowdfunding-Kampagne, die mit mehr als 1.200 Unterstützenden eine Summe von 120.000€ einbrachte.
Musik
Neben der Tätigkeit als Schauspieler veröffentlichte Richter als Sänger die CD One Heart.[4]
Weitere Aktivitäten und Engagements
Ralf Richter engagiert sich für die Alphabetisierung. Er wirkte bei dem Hörspiel Mit einem blauen Auge! des Projektes „iCHANCE“ vom Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung mit.[5][6] Seit einigen Jahren engagiert sich Richter für ein Obdachlosenhotel in Köln.[2]
Persönliches
Richter ist zweifacher Vater und hat sechs Enkelkinder.[1] Sein Sohn Maxwell ist ebenfalls Schauspieler. Seine Tochter Aline hatte einen Kurzauftritt in Was nicht passt, wird passend gemacht als Tochter von Richters Filmfigur Kalle.[7] Richter lebt in der Kölner Südstadt und betreibt dort zwei Restaurants. In Abspannen erscheint sein Vorname gelegentlich auch in der Schreibweise Ralph.
2021: Sondaschule – Home Sweet Home (Unbesiegbar Episode 5/13)
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.828.
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