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Brian De Palma (* 11. September 1940 als James Giacinto De Palma jr. in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur.

Brian De Palma (2009)
Brian De Palma (2009)

Leben


Brian De Palma, dessen Familie italienische Wurzeln hat, wuchs in Philadelphia, Pennsylvania und New Hampshire auf. Er begann an der Columbia-Universität in New York, an der er bald Mitglied einer Studententheatergruppe wurde, ein Studium der Physik. Dort begann er, sich mit Film zu beschäftigen und erste Kurzfilme zu drehen. Er brach das Physikstudium ab und wechselte als einer der ersten männlichen Studenten an das Sarah Lawrence College in Bronxville, welches einen Schwerpunkt in darstellender Kunst hatte. Ein Stipendium verschaffte ihm der 16-mm-Film Wotan’s Wake (1962). Mitte der 1960er Jahre entstand in Zusammenarbeit mit Wilford Leach und Cynthia Munroe sein erster Spielfilm The Wedding Party, der aber erst 1969 veröffentlicht wurde.

Brian De Palma war dreimal verheiratet. Seine erste Ehefrau war die Schauspielerin Nancy Allen, mit der er von 1979 bis 1983 verheiratet war. Danach folgte die Ehe mit Gale Anne Hurd, mit welcher er ein gemeinsames Kind hat. Von 1995 bis 1997 war De Palma mit Darnell Gregorio-De Palma verheiratet; auch aus dieser Beziehung ging ein Kind hervor.[1]

2015 wurde der von Noah Baumbach und Jake Paltrow inszenierte Dokumentarfilm De Palma veröffentlicht, in dem De Palma über seine Arbeit als Regisseur und Drehbuchautor berichtet.


Werk


In seinen Filmen geht es um Spannung, Mord, Besessenheit und psychische Störungen. Immer wiederkehrende Themen und Motive in seinen Filmen sind Voyeurismus und Überwachung, Doppelgänger, multiple Persönlichkeiten und Gewalt.

Brian De Palma in Venedig, 2007
Brian De Palma in Venedig, 2007

De Palma bezieht sich in sehr vielen seiner Filme auf Alfred Hitchcock. So orientiert sich De Palma in seinen Thrillern an Grundthemen und Motiven von Hitchcock-Filmen, zitiert Szenen und greift auf viele Strategien der filmischen Erzählung wie Plansequenzen und Nahaufnahmen in ähnlicher Weise wie Hitchcock zurück. Die Zitate werden besonders in De Palmas Thrillern wie Schwarzer Engel (1976), Dressed to Kill (1980) und Der Tod kommt zweimal (1984) deutlich, in denen er nicht nur die Grunderzählung und Filmstruktur von Filmen Hitchcocks übernimmt (in Reihenfolge: Vertigo – Aus dem Reich der Toten (1958), Psycho (1960), Das Fenster zum Hof (1954)), sondern auch Szenen, Einstellungen und Kamerasperspektiven deutlich zitiert. Eine Verbindung zwischen den Filmen De Palmas und seinem selbsterklärten Vorbild Hitchcock wird in fast jeder Filmkritik zu seinen Filmen aufgegriffen. Negative Kritiken beziehen sich dabei oft auf den häufig vorgebrachten Vorwurf des Hitchcock-Epigonen. Positive Kritiken bescheinigen De Palmas Filmen dagegen oftmals eine ebenbürtige filmische Qualität und stellen De Palmas Bezüge zu Hitchcock als positiv dar: So schrieb Roger Ebert in seiner Filmkritik zu Femme Fatale, dass „es nicht nur so ist, dass De Palma bisweilen im Stil Hitchcocks arbeitet, er hat auch den Mut dazu“.[2]

Filmtechnisch ist De Palma vor allem durch den ausgiebigen Einsatz der Steadicam bekannt. Der sogenannte „Establishing Shot“ in Spiel auf Zeit führt beispielsweise mit nur einer, sehr elaborierten Kamerafahrt das gesamte Ensemble der Akteure ein. Eine ähnlich lange Kamerafahrt sieht man auch in seinem Film Mein Bruder Kain. De Palma hat als Erster den Split Screen als spannungserzeugendes filmtechnisches Mittel konsequent genutzt und auf diese Technik immer wieder zurückgegriffen (vgl. z. B. Sisters und Femme Fatale).

Seinen ersten großen Erfolg feierte De Palma 1976 mit dem Horrorthriller Carrie – Des Satans jüngste Tochter, der auf dem Buch Carrie von Stephen King basiert. In den folgenden Jahren drehte er eine Reihe von weiteren Thrillern. Große Erfolge bei Kritik und Publikum feierte er vor allem mit den zwei Gangsterfilmen Scarface und The Untouchables – Die Unbestechlichen Mitte der 1980er Jahre und 1996 mit Mission: Impossible. De Palma wurde zwischen 1981 und 2001 allerdings auch fünfmal für die Goldene Himbeere als schlechtester Regisseur des Jahres nominiert. Nach der Verfilmung des James-Ellroy-Romans Die schwarze Dahlie im Jahr 2006 machte De Palma mit Redacted (2007) wieder auf sich aufmerksam. Die Geschichte vom Alltag eines amerikanischen Grenzpostens im Irak, der mit der Vergewaltigung und Ermordung eines irakischen Mädchens und dessen Familie konfrontiert wird, füllte der Filmemacher mit Material aus Videobildern, Überwachungskameras und Material aus YouTube und iChat auf. Redacted feierte seine Welturaufführung auf den 64. Filmfestspielen von Venedig, wo er im Wettbewerb um den Goldenen Löwen vertreten war und als Mitfavorit gehandelt wurde. Zwar ging der Hauptpreis an Ang Lee für seinen Beitrag Gefahr und Begierde, doch wurde De Palma mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet.

2012 stellte De Palma die Arbeit an Passion fertig, einem Remake des französischen Thrillers Liebe und Intrigen. Der Film mit Rachel McAdams, Noomi Rapace, Paul Anderson und Karoline Herfurth erhielt im selben Jahr eine Einladung für den Wettbewerb der 69. Filmfestspiele von Venedig und kam am 2. Mai 2013 in die deutschen Kinos. Sein darauffolgender Spielfilm, der Thriller Domino – A Story of Revenge mit Nikolaj Coster-Waldau und Carice van Houten, wurde 2019 in den USA zeitgleich mit einem limitierten Kinostart bereits im Internet als Video-on-Demand-Angebot veröffentlicht, und auch im Vereinigten Königreich erschien er nur auf DVD. De Palma selbst bezeichnete die Arbeit an dem Film als äußerst negative und von großen Problemen begleitete Erfahrung.[3]


Filmografie (Auswahl)


De Palma in Guadalajara, 2008
De Palma in Guadalajara, 2008

Musikvideos



Auszeichnungen



Brian De Palma als literarische Figur



Literatur




Commons: Brian De Palma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hannes Wesselkämper: Biografie Brian de Palma (Memento vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive) Auf: film-zeit.de vom Juni 2008. Abgerufen am 29. Juni 2019.
  2. Ebert, Roger: Femme Fatale. In Chicago Sun-Times, 6. November 2002. Abgerufen am 29. Juni 2019.
  3. Brian De Palma Would Probably Prefer You Avoid the Trailer for Domino, His First New Film Since 2012. 4. April 2019, abgerufen am 15. Februar 2022 (englisch).
  4. Internationale Filmfestspiele Berlin: Preise & Auszeichnungen 1969. Abgerufen am 29. Juni 2019.
Personendaten
NAME De Palma, Brian
ALTERNATIVNAMEN De Palma Jr., James Giacinto
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Filmregisseur
GEBURTSDATUM 11. September 1940
GEBURTSORT Newark, New Jersey

На других языках


- [de] Brian De Palma

[en] Brian De Palma

Brian Russell De Palma (born September 11, 1940) is an American film director and screenwriter. With a career spanning over 50 years, he is best known for his work in the suspense, crime and psychological thriller genres. His films include mainstream box office hits such as Carrie (1976), Dressed to Kill (1980), Scarface (1983), The Untouchables (1987), and Mission: Impossible (1996), as well as cult favorites such as Sisters (1972), Phantom of the Paradise (1974), Blow Out (1981), Body Double (1984), Casualties of War (1989), Carlito's Way (1993), Femme Fatale (2002), and Passion (2012).[1][2]

[es] Brian De Palma

Brian Russell De Palma (Newark, Nueva Jersey; 11 de septiembre de 1940) es un director de cine y guionista estadounidense.

[ru] Де Пальма, Брайан

Бра́йан Де Па́льма (англ. Brian De Palma; род. 11 сентября 1940 (1940-09-11), Ньюарк, Нью-Джерси, США) — американский кинорежиссёр, сценарист и продюсер. За карьеру протяжённостью свыше 60 лет режиссёр больше всего прославился работой в таких жанрах, как психологический триллер и криминальная драма. В числе известных режиссёрских работ Де Пальмы такие фильмы, как «Прокол», «Лицо со шрамом», «Неприкасаемые», «Путь Карлито» и другие.



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