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Carrie – Des Satans jüngste Tochter (Originaltitel: Carrie) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1976. Die Regie führte Brian De Palma, das Drehbuch schrieb Lawrence D. Cohen anhand des ersten Romans Carrie von Stephen King. Die Hauptrolle spielte Sissy Spacek. Es ist die erste filmische Adaption eines Buchs von Schriftsteller Stephen King.


Handlung


Die sechzehnjährige Carrie White wohnt bei ihrer Mutter Margaret. Sie ist unscheinbar, schüchtern und wird in der Schule gehänselt. Als Carrie unter der Dusche nach dem Sportunterricht von ihrer ersten Menstruationsblutung überrascht wird, gerät sie in Panik, weil sie über den Vorgang nicht aufgeklärt ist. Ihre Mitschülerinnen sind amüsiert und machen ihr eine höchst peinlich-demütigende Szene, bis schließlich die Sportlehrerin eingreift. Ein Gespräch beim Direktor der Schule zusammen mit der Sportlehrerin verläuft für Carrie wenig hilfreich, weil der Direktor lieber zu den „populären“ Schülern hält.

Carries Mutter ist einem extremen religiösen Wahn verfallen, seit Carries Vater sie vergewaltigt und verlassen hatte. Sie hält Carries Menarche für ein Ergebnis „sündiger“, sexueller Fantasien des Mädchens und Carries gesamte körperliche Entwicklung zur Frau. Carries Brüste beispielsweise hält sie für einen Ausdruck von Sünde und Schande und bezeichnet sie abwertend als „Kissen“. Margaret sperrt Carrie schließlich zur Züchtigung in einer kleinen Kammer ein. Die arme Carrie wird in den nächsten Tagen in der Schule von den anderen Mädchen weiter schikaniert. Lediglich die Mitschülerin Sue Snell unternimmt Versuche, Carrie zu verteidigen. Um sie aufzubauen, bittet Sue ihren Freund, den attraktiven Tommy Ross, mit Carrie als Partnerin zum Abschlussball der Schule zu gehen. Auch die Sportlehrerin unterstützt Carrie darin, selbstbewusster zu werden und ihre Weiblichkeit zu entwickeln. Außerdem geht sie hart gegen die Demütigungen vor: Sie lässt die anderen Mädchen antreten und zur Strafe ein hartes, sportliches Straftraining nach der Schule absolvieren. Besonders die Schülerin Chris Hargensen steigert sich dabei in Rachegelüste gegen Carrie hinein.

Carrie entwickelt, je mehr sie ihre Schüchternheit abzuschütteln versucht, zunehmend telekinetische Fähigkeiten: Einen jungen Schüler, der sie beleidigt, lässt sie vom Fahrrad fallen. Als der Direktor Carrie bei einem weiteren Gespräch schroff abfertigt und ihren Namen falsch ausspricht, fegt Carrie seinen Aschenbecher vom Tisch und zerbricht ihn. Ihre Mutter, die alles versucht, um sie vom Ball fernzuhalten, hält sie durch ihre telekinetischen Kräfte auf Distanz. Ungeachtet des beschwörenden Geschreis der Mutter näht sich Carrie ein schönes Kleid für den Ball und kümmert sich um eine schönere Frisur. Tatsächlich hält Tommy sein Versprechen und holt sie am Abend zum Ball ab.

Chris verwirklicht während des Schulballs ihren fiesen Plan, Carrie ein für allemal bloßzustellen: Sie lässt Carrie zur Ballkönigin wählen, indem sie die Stimmzettel ihrer Mitschüler durch eigens manipulierte Zettel austauschen lässt. Im Augenblick der Krönung wird Carrie aus einem Eimer, der hoch über der Bühne hängt, mit Schweineblut übergossen. Sue versucht noch, Carrie beiseite zu ziehen, doch die Sportlehrerin hält Sue fest, weil sie irrtümlich glaubt, das Mädchen wolle Carries schönsten Moment aus Eifersucht verderben. Tommy wird vom herunterfallenden Eimer getroffen und bricht bewusstlos auf der Bühne zusammen. Die meisten Anwesenden sind geschockt und sprachlos. Doch dann lachen die meisten von ihnen mit den Tätern mit, was dazu führt, dass Carrie zu halluzinieren beginnt. Sie denkt, dass wirklich jeder der Anwesenden sie auslacht, hatte ihre Mutter doch am selben Abend noch gesagt: „Sie werden dich alle auslachen!“. In ihrer Scham, ihrer Wut und ihrem Schmerz verliert Carrie die Beherrschung und schließt mit ihren telekinetischen Fähigkeiten die Halle, in der das Fest stattfindet, hermetisch ab. Dann tötet sie in einem Amoklauf, bei dem der Ballsaal in Flammen aufgeht, ihre Lehrer und die meisten ihrer Mitschüler auf unterschiedlichste und teils brutale Art und Weise. Nur Sue, die von der Sportlehrerin aus der Halle geworfen worden war, entgeht der Katastrophe. Chris und ihr Freund versuchen anschließend, Carrie aus Rache für das Geschehene mit dem Auto zu überfahren, doch sie werden dabei von Carrie mithilfe ihrer telekinetischen Kräfte getötet, indem das Mädchen das Auto mit nur einem Blick verunglücken und sich mehrfach überschlagen lässt, bis der Wagen in Flammen aufgeht.

Carrie kehrt blutüberströmt und noch immer in einem trance-ähnlichen Zustand zu Fuß nach Hause zurück. Margaret, die nun überzeugt ist, dass ihre Tochter eine Hexe ist, erzählt ihr von der Vergewaltigungsnacht, in der Carrie gezeugt wurde. Sie nimmt sie zum Beten in die Arme und sticht ihr darauf mit einem Messer in den Rücken. In Notwehr richtet Carrie ihre Mutter regelrecht hin, indem sie zahlreiche Messer und scharfe Gegenstände mit ihrer übersinnlichen Gedankenkraft auf sie wirft. Von den scharfen Messern wird Mutter Margaret an einem Türrahmen gekreuzigt. Kurz darauf fängt das Haus Feuer und stürzt ein. Die schwer verletzte Carrie schleppt sich, von widersprüchlichen und zwiespältigen Gefühlen übermannt, mit dem Leichnam ihrer Mutter in eine kleine Kammer des Hauses und stirbt. Das Haus versinkt auf übernatürliche Weise im Boden.

Die traumatisierte Sue überlebt als Einzige ihres Jahrgangs. Sie hat einen Albtraum, in dem sie sich an Carries "Grab" begibt, das eigentlich nur ein beschmiertes Holzkreuz auf den steinigen Bodenresten des Hauses ist. Sue möchte dort einen Blumenstrauß niederlegen. Plötzlich greift Carries blutige Hand aus dem Grab nach ihr. Als die Hand Sue packt und nicht mehr loslässt, wacht sie schreiend in den Armen ihrer Mutter auf.


Kritiken


Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times, dass der Film einem „die Sprache verschlagen“ würde. Das Ende sei das schockierendste seit dem Film Der weiße Hai. Der Film sei gleichzeitig eine Studie des menschlichen Verhaltens, was ihn besonders gut mache. Ebert lobte besonders die Darstellungen von Sissy Spacek und Piper Laurie.[2]

Im Lexikon des internationalen Films wird der Film als „effektbewußter, zuweilen etwas prätentiöser Horrorfilm“ gelobt, der mit „tiefenpsychologischen und sexuellen Metaphern“ spielt. Er sei „faszinierend fotografiert und mit einer überzeugenden Hauptdarstellerin“.[3] Katharina Stumm schreibt auf Critic.de, dass de Palma „gekonnt mit den dem Horrorfilm eigenen Manipulationstechniken“ spiele und „das Grauen mit Freudschen Metaphern zu einem versonnenen, pulverisierenden Ganzen“ verwebe.[4]


Auszeichnungen


Sissy Spacek und Piper Laurie wurden im Jahr 1977 für den Oscar nominiert. Piper Laurie wurde 1977 für den Golden Globe Award nominiert. Sissy Spacek gewann 1977 den National Society of Film Critics Award.

Lawrence D. Cohen wurde 1977 für den Edgar Allan Poe Award nominiert. Brian De Palma gewann 1977 einen Preis des Avoriaz Fantastic Film Festivals. Der Film wurde 1977 als Bester Horrorfilm für einen Preis der Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films nominiert.[5]


Hintergründe



Erstaufführungen



Fortsetzung und Neuverfilmung


Im Jahr 1999 kam die Fortsetzung Carrie 2 – Die Rache in die Kinos. Im Jahr 2002 wurde die erste Neuverfilmung für das US-Fernsehen, Carrie, produziert. 2013 brachte Kimberly Peirce eine Neuverfilmung heraus.[14] Das Drehbuch von Roberto Aguirre-Sacasa orientiert sich jedoch mehr am gleichnamigen Roman.[15] Die Rollen der fundamentalistischen Mutter Margaret White und der Carrie wurden von Julianne Moore und Chloë Moretz übernommen.[16] Am 27. März 2012 twitterte Moretz ihren Dank an MGM und Regisseurin Peirce[17] und gab somit die Zusage für die Rolle der Carrie eher bekannt als die Produktionsfirma Metro-Goldwyn-Mayer.[18] In den USA ist der Film am 7. Oktober 2013 in den Kinos erschienen, in Deutschland erfolgte die Veröffentlichung am 5. Dezember.[19]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Carrie – Des Satans jüngste Tochter. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2004 (PDF; Prüf­nummer: 48 757 V/DVD).
  2. Filmkritik von Roger Ebert
  3. Carrie – Des Satans jüngste Tochter. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  4. Kurzkritik auf Critic.de
  5. http://www.imdb.com/title/tt0074285/awards
  6. http://www.imdb.com/title/tt0074285/locations
  7. http://www.jpbox-office.com/fichfilm.php?id=8117
  8. http://www.boxofficemojo.com/movies/?id=carrie.htm
  9. Videointerview mit der Schauspielerin Sissy Spacek im Dokumentarfilm Acting Carrie (Die Darsteller), 43 Minuten, enthalten als Featurette im Bonusmaterial der Blu-Ray Disc Carrie, 2018, 20th Century Fox Home Entertainment Deutschland GmbH, Frankfurt/Main, + Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Das Featurette wurde von dem Regisseur Laurent Bouzereau gedreht, 2001, Metro-Goldwyn-Mayer Home Entertainment Inc.
  10. Dokumentarfilm Visualizing Carrie – From Words to Images (Vom Buch zum Film), 42 Minuten, enthalten als Featurette im Bonusmaterial der bluRay Disc Carrie, 2018, 20th Century Fox Home Entertainment Deutschland GmbH, Frankfurt/Main, + Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Das Featurette wurde von Regisseur Laurent Bouzereau gedreht, 2001, Metro-Goldwyn-Mayer Home Entertainment Inc.
  11. Videointerview mit der Schauspielerin P. J. Soles im Dokumentarfilm Acting Carrie (Die Darsteller), 43 Minuten, enthalten als Featurette im Bonusmaterial der bluRay Disc Carrie, 2018, 20th Century Fox Home Entertainment Deutschland GmbH, Frankfurt/Main, + Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Das Featurette wurde von dem Regisseur Laurent Bouzereau gedreht, 2001, Metro-Goldwyn-Mayer Home Entertainment Inc.
  12. Videointerview mit Szenenbildner Jack Fisk und Cutter Paul Hirsch im Dokumentarfilm Visualizing Carrie – From Words to Images (Vom Buch zum Film), 42 Minuten, enthalten als Featurette im Bonusmaterial der bluRay Disc Carrie, 2018, 20th Century Fox Home Entertainment Deutschland GmbH, Frankfurt/Main, + Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Das Featurette wurde von dem Regisseur Laurent Bouzereau gedreht, 2001, Metro-Goldwyn-Mayer Home Entertainment Inc.
  13. Dokumentarfilm Visualizing Carrie – From Words to Images (Vom Buch zum Film), 42 Minuten, enthalten als Featurette im Bonusmaterial der bluRay Disc Carrie, 2018, 20th Century Fox Home Entertainment Deutschland GmbH, Frankfurt/Main, + Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
  14. Chloe Moretz and Haley Bennett Being Considered for Carrie
  15. We Hear the Top Candidates for the Carrie Remake Are ...
  16. Julianne Moore Offered the Part of Carrie's Mom; Will the Remake Have Found Footage Elements?, Zugriff am 28. April 2012
  17. Never been so happy in my life! Thank you Kim Pierce and thank u MGM for the chance of a lifetime i will never forget!
  18. Chloë Grace Moretz is the new “CARRIE” (Memento vom 22. Mai 2012 im Internet Archive)
  19. IMDb Starttermine

На других языках


- [de] Carrie – Des Satans jüngste Tochter

[en] Carrie (1976 film)

Carrie is a 1976 American supernatural horror film directed by Brian De Palma from a screenplay written by Lawrence D. Cohen, adapted from Stephen King's 1974 epistolary novel of the same name. The film stars Sissy Spacek as Carrie White, a shy 16-year-old who is consistently mocked and bullied at school. The film also features Piper Laurie, Amy Irving, Nancy Allen, William Katt, P. J. Soles, Betty Buckley, and John Travolta in supporting roles. It is the first film in the Carrie franchise.

[es] Carrie (película de 1976)

Carrie (conocida como Carrie: un extraño presentimiento, en algunos países de Latinoamérica), es una película de suspenso y terror psicológico estadounidense de 1976, dirigida por Brian De Palma y adaptada por Lawrence D. Cohen. Es la primera entrega de la saga de Carrie, basada en la novela del mismo nombre, escrita por Stephen King.[1]

[ru] Кэрри (фильм, 1976)

«Кэ́рри» (англ. Carrie) — американский сверхъестественный фильм ужасов 1976 года режиссёра Брайана Де Пальмы о старшекласснице, мстящей своим обидчикам с помощью телекинеза[4]. Снят по одноимённому роману 1974 года; первая экранизация прозы Стивена Кинга и одна из немногих, снятых в 1970-х.



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